• 31.03.2002 12:26

  • von Fabian Hust

FIA bittet Jacques Villeneuve zu Kasse

Während es bei Villeneuve keinen Zweifel gab, treffen andere Entscheidungen der FIA im Fahrerlager auf Unverständnis

(Motorsport-Total.com) - BAR-Honda-Pilot Jacques Villeneuve muss an die Rennleitung 2.250 Dollar für zu schnelles Fahren in der Boxengasse zahlen. Statt der maximal erlaubten 60 Stundenkilometer war der Kanadier mit 68,1 km/h "geblitzt" worden. Angesichts des zweithöchsten Gehalts aller Formel-1-Piloten wird der Ex-Weltmeister wohl keine Probleme haben, den Scheck zu unterschreiben.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

BAR-Honda-Pilot Jacques Villeneuve wurde in Brasilien auf frischer Tat ertappt

Nicht bestraft wurde hingegen Arrows-Pilot Enrique Bernoldi, der angeblich unter Gelb Jaguar-Pilot Eddie Irvine überholt haben soll. Beide Piloten waren aus diesem Grund zur Rennleitung zitiert worden, diese konnte aber nach Befragung beider Fahrer die Unschuld Bernoldis feststellen. Ebenfalls davon kamen die beiden Renault-Piloten Jenson Button und Jarno Trulli, die im 4. Freien Training unter Gelb im dritten Sektor Bestzeit gefahren waren. Offenbar gingen beide Piloten leicht vom Gas, was der Rennleitung als Beweis ausreicht, dass man die gelben Flaggen gesehen hat.

Härter ging die Rennleitung mit Formel-1-Neuling Takuma Sato zu Gericht, der bei Rot die Boxengasse verlassen hatte und aus diesem Grund seine schnellste Qualifiyingzeit gestrichen bekam. Noch härter traf es Rubens Barrichello, der die gleiche Strafe für einen dummen Zufall erhielt. Der Ferrari-Pilot verließ just in dem Moment die Boxengasse, als die Ampel von der Rennleitung wegen einer notwendigen Autobergung auf Rot geschaltet wurde. Da der Lokalmatador schon zu dicht bei der Ampel war und die folgende Linkskurve im Visier hatte, konnte er nicht mehr reagieren und fuhr unerlaubterweise auf die Strecke.

Für Aufregung sorgte auch die Entscheidung der FIA, Ferrari-Pilot Michael Schumacher acht Reifensätze zu geben ? vier für den F2001 und vier für den F2002 da die Räder sich nicht zwischen den unterschiedlichen Modellen hin- und herwechseln lassen. Zwar hatte der Deutsche dadurch direkt keinen Vorteil, reglementskonform war die Entscheidung deswegen aber trotzdem nicht. Hart blieb die FIA hingegen bei Rubens Barrichello, Juan-Pablo Montoya und Allan McNish, die wegen der verschmutzten Piste einen Reifensatz verloren, da spitze Gegenstände zu einem Plattfuß führten ? trotz Anfrage bekamen die Piloten keinen Ersatz zugestanden.