• 30.03.2002 20:22

  • von Marcus Kollmann

Ferrari nach Qualifikation mit gemischten Gefühlen

Für Michael Schumacher und Rubens Barrichello sprangen in der Qualifikation die Plätze 2 und 8 heraus

(Motorsport-Total.com) - Mit jeweils nur 9 gefahrenen Runden spulten die Ferrari-Piloten in der Qualifikation zum Großen Preis von Brasilien von allen 22 Fahrern die wenigsten Kilometer ab. Rubens Barrichello, der neben der Tatsache auf den "alten" F2001 zurückgreifen zu müssen noch in Form der Streichung seiner schnellsten Rundenzeit wegen Überfahren der roten Ampel zum Ende des letzten Freien Trainings noch zusätzlichen Druck hatte, landete am Ende auf Startplatz 8. Der Brasilianer hatte seine schnellste Runde auf dem 4,309 Kilometer langen Kurs in 1:13.919 Minuten gefahren, diese zählte aber wegen des Malheurs im Freien Training nicht, weshalb seine zweitschnellste Runde für die Startposition ausschlaggebend war. Diese betrug 1:13.935 Minuten, womit der Brasilianer aus der vierten Startreihe in seinen Heim-Grand Prix starten wird.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher im F2002

Michael Schumacher konnte im F2002 die zweitschnellste Runde fahren

Michael Schumacher konnte im Laufe der Qualifikation seinen Abstand auf die vor ihm liegenden BMW-Williams-Piloten von Versuch zu Versuch verringern und schaffte es trotz eines kleinen Schlenkers während des dritten Runs seine Zeit noch einmal zu verbessern. In 1:13.241 Minuten sicherte sich der 33-Jährige Startposition zwei für das Rennen am Sonntag. Damit war er nur 0,127 Sekunden langsamer als der Tagesschnellste - Juan-Pablo Montoya.

Zufrieden mit der gezeigten Leistung am Samstag Mittag in Brasilien, erklärte "Schumi" nach der Qualifikation: "Da das Auto neu ist, mussten wir anders arbeiten als sonst. Wir konnten noch nicht das maximale Potenzial herausholen, doch ich denke, dass der Abstand zwischen mir und den beiden Williams die Performance-Unterschiede fair aufzeigt. Vielleicht können wir in drei oder vier Rennen die Leistung des Autos - ohne die Reifen einzubeziehen - besser beurteilen", stellte der amtierende Weltmeister fest, dass man noch viel über den F2002 lernen muss. "Aber die Entscheidung zu Gunsten des Einsatzes des neuen Autos war richtig, denn es war schließlich bereit. Ich weiß nicht, wo ich mit dem alten Auto gelandet wäre. Auf dieser Strecke haben wir mit unseren Reifen nicht die Oberhand und das müssen wir einfach akzeptieren. Die Geschichte zeigt jedoch auch, dass wir in Interlagos nie einen Vorteil hatten. Auf meiner letzten und gleichzeitig schnellsten Runde verlor ich kurz die Kontrolle über das Auto und dachte schon das wär´s, doch irgendwie fing ich das Auto ab und konnte weiter fahren. Ich bin mit dem zweiten Startplatz relativ zufrieden. Schade ist, dass Rubens von weiter hinten starten muss. Ich erwarte am Sonntag ein heißes, anstrengendes und interessantes Rennen."

"Was die Strafe anbelangt, so kann ich nur sagen, dass ich von dort wo ich war die rote Ampel nicht sehen konnte", teilte Rubens Barrichello nach der Qualifikation mit, dass er im letzten Freien Training mit dem Wissen bei Grün auf die Strecke gefahren zu sein, sich auf Zeitenjagd begeben hatte. "Ich habe in der Qualifikation auf meinen vierten Run verzichtet. Der Grund dafür ist der, dass ich wusste, dass ich meine Startposition nicht mehr verbessern können würde. Ich denke, dass wir hier mit einem gut vorbereiteten und abgestimmten Auto hergekommen sind, doch leider hatte ich auch ein Problem beim Einlegen der Gänge. Wie dem auch sei, am Ende hat das wohl kaum etwas ausgemacht. Von der vierten Startreihe ins Rennen zu gehen macht es morgen nicht leichter, doch es wird ein langes, hartes Rennen und deshalb bin ich zuversichtlich."

Ferrari-Sportdirektor Jean Todt fasste zusammen: "Das war eine spannende Qualifikation. Wir hatten diese Art von Wettkampf erwartet. Angesichts der Strafe die man Rubens ausgesprochen hatte wussten wir, dass jede bessere Rundenzeit in punkto Startposition keine Verbesserung für ihn bedeuten würde. Auch wenn wir die Entscheidung der Stewards respektieren, so sind wir dennoch nicht einer Meinung mit ihnen. Morgen wird es ein sehr schweres Rennen; vermutlich das härteste in dieser Saison bis jetzt. Das hängt zum einen mit den hohen Temperaturen zusammen, zum anderen aber auch damit, dass man auf dieser Strecke für den kleinsten Fehler bestraft wird. Einmal mehr werden die Reifen eine sehr wichtige Rolle spielen."

Ross Brawn, der Technische Direktor der Scuderia Ferrari, war insgesamt mit der Performance des F2002 zufrieden: "Ich denke, dass das ein guter Tag für das neue Auto gewesen ist, was uns ermutigt. Ich glaube, dass das hier eine Strecke ist wo Michelin einen Vorteil gegenüber unserem Reifenlieferanten hat. Wir müssen das akzeptieren und es wird Strecken geben auf denen wir im Vorteil und unsere Bridgestone-Pneus am besten sein werden. Wir wissen, in welchen Bereichen wir uns verbessern müssen. Was die Entscheidung der Stewards bezüglich der Streichung von Rubens schnellster Rundenzeit angeht, so ist das ein wenig frustrierend gewesen. Ich denke, dass es eine harte Entscheidung war. Am Ende machte es einfach keinen Sinn ihn noch einen Versuch fahren zu lassen. Da Michael ebenfalls nur neun Runden gefahren hat, haben beide Fahrer einen Reifensatz gespart, was in Hinblick auf das Rennen sehr wichtig ist."

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