• 22.04.2012 19:32

  • von Fabian Hust

Ferrari: Wieder erfolgreiche Schadensbegrenzung

Bei den Italienern ist man froh, dass man nun nach den ersten vier schwierigen Rennen Testfahrten absolvieren kann

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso belegte beim Großen Preis von Bahrain in Manama den siebten Rang und fuhr damit einmal mehr in die Zähler. Teamkollege Felipe Massa kam nur rund sieben Sekunden hinter seinem Teamkollegen als Neunter ins Ziel. Damit punktete der Brasilianer zum ersten Mal in dieser Saison und fuhr zudem ein wirklich starkes Rennen.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Felipe Massa

Felipe Massa klebte lange Zeit sogar am Heck von Fernando Alonso

"Es lief etwas besser, als wir dies befürchtet hatten", so Alonso. "Wir haben es geschafft, den Schaden zu begrenzen. Wir sind hier mit acht Punkten Rückstand auf den Führenden in der Meisterschaft angekommen, und wir verlassen das Rennen hier nur mit zwei Punkten Rückstand mehr."

"Diese ersten vier Rennen in dieser Situation zu beenden ist positiv, selbst wenn es keinen Grund gibt zu leugnen, dass wir generell nicht zufrieden sein können. Nun ist es klar, dass wir einen Schritt nach vorn machen müssen, denn wir können uns nicht immer auf die Fehler der anderen verlassen."

"Zum Beispiel haben wir zehn Punkte Rückstand auf McLaren reduziert, was etwas ist, das ich sicherlich nicht als möglich erachtet hätte, wenn ich gestern danach gefragt worden wäre. Gleichzeitig haben wir das Rennen um beinahe eine Minute hinter dem Gewinner beendet, was in diesem Jahr bisher noch nicht passiert ist."

"Ich hatte erwartet, dass Lotus sehr konkurrenzfähig ist, denn das waren sie das gesamte Wochenende über. Bisher war es gut, dass es nicht nur einen Fahrer gegeben hat, der sich die maximalen Punkte geholt hat, so wie das zum Beispiel vergangenes Jahr der Fall war."

"Was das Rennen betrifft, so kann ich nicht etwas sagen, das ich schon vor einer Woche in Schanghai gesagt habe, denn das Auto ist praktisch dasselbe. In gewissen Punkten sind wir stark, in anderen weniger, es hängt alles vom Verhalten der Reifen ab. Uns mangelt es an Höchstgeschwindigkeit, und wenn man sich in einem engen Duell befindet, dann setzt dies einem zu."

"Was den Zwischenfall mit Rosberg betrifft, so kann ich lediglich sagen, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich noch hier wäre und nun darüber sprechen würde, wenn es anstatt einer so breiten Auslaufzone dort eine Mauer gegeben hätte."

"Es ist schade, dass mir eine weitere Gerade gefehlt hat, um di Resta am Ende zu überholen. Wir hätten ein paar mehr Punkte holen können, was ganz schön gewesen wäre."

"Ich habe es schon zuvor gesagt, wir müssen das Auto so schnell wie möglich verbessern. In Barcelona werden wir ein paar größere Updates haben, aber das wird auch bei den anderen der Fall sein. Wie gut die Arbeit ist, die wir verrichtet haben, werden wir lediglich auf der Rennstrecke von Montmelo aufdecken."

Massa über lang ersehnte Punkte erfreut

"Das war definitiv kein sehr einfaches Rennen", so Massa. "Aber schlussendlich haben wir es geschafft, gute Arbeit zu leisten und zum ersten Mal dieses Jahr in den Punkten ins Ziel zu kommen. Dieses Mal ist es ein schönes Ergebnis, aber wir sind uns absolut bewusst, dass es nicht Ferraris Stil ist, mit einem neunten Platz glücklich zu sein."

"Gleichzeitig ist dies eine Leistung, die mir für den Rest der Saison Vertrauen verleiht. Es ist klar, dass wir die Leistung unseres Autos so schnell wie möglich verbessern müssen, um in der Lage zu sein, um wertvolle Positionen zu kämpfen. In Barcelona werden alle Updates mitbringen, und wir werden bessere Arbeit leisten müssen als die anderen, denn wir müssen Boden gutmachen, den wir zu Beginn dieser Saison verloren haben."

"Was das Rennen betrifft, so denke ich, dass es gestern die richtige Entscheidung war, zwei Sätze neuer Reifen einzusparen. Es ist schade, dass ich beim Boxenstopp einen Platz an Rosberg verloren habe. Wenn ich es geschafft hätte, vor ihm zu bleiben, vielleicht hätte ich dann ein besseres Ergebnis erzielen können. Ich habe besonders am Ende an den Hinterreifen zu leiden gehabt. Ich fuhr nicht voll, denn ich wollte mit der Abnutzung der Reifen nicht in Probleme geraten."

Ferrari trauert um Mitarbeiter

"Um ehrlich zu sein, was heute auf der Strecke passiert ist, ist für uns nur sekundär", so Teamchef Stefano Domenicali. "Wir sind sehr traurig, vom Matteo Vignalis Tod zu erfahren, einem jungen Mann, der in der Getriebe-Abteilung gearbeitet hat. Er erlitt einen Herzinfarkt. Er verlor sein Leben mit gerade einmal 32 Jahren, das sorgt bei uns für blankes Entsetzen. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Freunden, und aus diesem Grund empfinde ich es als schwierig, einen Kommentar zu unserem Rennergebnis abzugeben."

"Ich kann sagen, dass es für uns sehr schwierige erste Rennen waren, und dass diese nun zu einem Ende gekommen sind. Allerdings hatten wir dies so erwartet. Wir haben es geschafft, den Schaden zu begrenzen, zumindest was die Fahrermeisterschaft betrifft."

"Nun müssen wir in die Zukunft schauen und in Bezug auf die Qualität einen Schritt machen, der es uns erlauben sollte, um das Podium zu kämpfen und nicht nur um Punkte im Ziel. Das habe ich schon seit Wochen von unseren Ingenieuren verlangt, und in Barcelona erwarte ich, dass wir die Ergebnisse dieser Anstrengungen sehen werden, die wir auf allen Gebieten investieren."

Fry hofft auf positiven Mugello-Test

"Dieses Ergebnis entspricht unserem aktuellen Potenzial", so Pat Fry, Technischer Direktor des Teams. "Wir können sicherlich nicht zufrieden sein, aber wir wussten, dass diese ersten paar Rennen für uns einen Kampf darstellen würden."

"Der Start und die erste Runde bot eine der besten Chancen, um Plätze gutzumachen, und das haben wir mit beiden Fahrern geschafft. Fernando und Felipe hatten dann ganz lineare Rennen, die hauptsächlich durch das Verhalten der Reifen und der Situation auf der Strecke diktiert wurden."

"Auf dem Papier wäre die perfekte Teilung in zwei Rennabschnitte vielleicht anders gewesen, um am Ende das Maximum aus den Sätzen neuer Reifen zu machen, aber wir mussten auch berücksichtigen, was die Fahrer direkt vor uns oder direkt hinter uns machten, sodass wir keine Plätze verlieren, die auf der Strecke schwierig zurückzuholen wären. Manchmal haben wir es geschafft, manchmal war es weniger erfolgreich, und es gab auch einige Boxenstopp, die alles andere als perfekt machen, selbst wenn andere sehr schnell waren."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Bahrain, Sonntag


"Um ehrlich zu sein, ich denke nicht, dass wir in Bezug auf die Strategie etwas hätten anders machen können. Heute war sich das Verhalten der beiden Reifentypen stärker als bei allen anderen Rennen ähnlich. Der Unterschied war ziemlich gering."

"In diesen vier Rennen haben wir den Schaden begrenzt, aber wir müssen im Vergleich zu den anderen in den kommenden Rennen klarerweise beträchtliche Fortschritte erzielen, wenn wir wirklich um den Titel kämpfen wollen. Wir arbeiten auf allen Gebieten hart, und wir hoffen, dass wir bald beginnen werden, die Ergebnisse all dieser Anstrengungen zu sehen. Es wird nicht einfach, denn wir haben einen starken Wettbewerb, und auch sie werden Fortschritte erzielen. Wir müssen bessere Arbeit leisten als sie."

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