• 11.06.2005 21:56

  • von Marco Helgert

Ferrari wieder an der Spitze

Michael Schumacher startet etwas überraschend aus der ersten Startreihe, während Rubens Barrichello keine Qualifyingrunde fuhr

(Motorsport-Total.com) - Nach den bisherigen Trainingsergebnissen war kaum zu vermuten, dass ein Ferrari den Kanada-Grand-Prix am Sonntag aus der ersten Startreihe aus beginnen würde. Doch nur Jenson Button war schneller als Michael Schumacher, damit ist die gesamte erste Startreihe eine kleine Überraschung. Pech hatte hingehen Rubens Barrichello, der nach seiner Einführungsrunde mit Getriebeproblemen wieder an die Box fuhr und somit als Letzter starten wird. Ein ähnliches Vorkommnis hatte Schumacher bereits am Vormittag.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Enttäuschung: Barrichello blieb wegen eines Getriebeproblems ohne Zeit

"Ich bin gar nicht so sehr überrascht, in der ersten Reihe zu stehen, denn nach dem gestrigen Tag haben wir unsere Probleme verstanden und wir hatten heute Morgen ein viel besseres Auto", erklärte Schumacher. "In gewisser Weise hatten wir auch Glück, denn ich hatte meine Getriebeprobleme, als es nicht zählte. Wenn man bedenkt, wie viele Kilometer wir mit dem Getriebe beim Testen gefahren sind, so verstehe ich nicht, warum wir da ein Problem haben."#w1#

Schumacher versprüht viel Optimismus

"Jeder im Team hat große Anstrengungen für diese Verbesserungen unternommen", fuhr der Weltmeister fort. "Und für das Rennen bin ich positiver gestimmt als zu jedem anderen Zeitpunkt in dieser Saison. Je nachdem wie sich das Rennen entwickeln wird, könnten die langen Geraden für Überholmöglichkeiten sorgen. Außerdem denke ich nicht, dass es morgen Probleme mit der neuen Streckenoberfläche geben wird."

Rubens Barrichello wurde der Chance beraubt, eine gute Qualifyingrunde zu fahren. "Ich bin einfach nur enttäuscht", so der Brasilianer. "Mein Auto bekam ein Getriebeproblem gegen Ende der Aufwärmrunde und ich musste wieder an die Box kommen. Es ist wirklich schade, denn ich denke, dass ich an diesem Nachmittag gut ausgesehen hätte. Nun muss ich erwarten, dass ich mich im Rennen wieder nach vorn kämpfen muss. Das wird schwer werden, aber ich werde wie immer mein Bestes geben."

"Unsere Leistung war schon überraschend, denn wir konnten die Pace vom Morgen wiederholen, während die Konkurrenz etwas zu leiden hatte", erklärte der Technische Direktor Ross Brawn. "Außerdem hatte Michael nicht gerade eine saubere Runde. Von seiner Startposition aus sollte er ein gutes Rennen haben können. Was Rubens passierte ist frustrierend, denn wenn man sich die Leistungen der anderen ansieht, so hätte auch er eine gute Position einfahren können."

Todt: "Haben ein gutes Paket für das Rennen"

Rennleiter Jean Todt sprach von "gemischten Gefühlen" nach dem Qualifying. "Zum einen ist da die Befriedigung, einen Ferrari zum zweiten Mal in der Saison in der ersten Reihe zu sehen. Auf der anderen Seite ist es eine Enttäuschung, dass Rubens wegen eines Getriebeproblems keine Qualifyingrunde fahren konnte. Das war der zweite Schaden dieser Art an diesem Tag."

"Wir müssen nun analysieren, was passiert ist, um zu sehen, ob es der gleiche Fehler ist", fuhr der Franzose fort. "Wir haben über Nacht hart gearbeitet, um unsere Situation zu verbessern, und wir waren erfolgreich. Unbekannt ist natürlich, wie viel Benzin die anderen an Bord haben, aber wir glauben, dass wir für das Rennen ein gutes Paket haben. Rubens hat von hinten kommend natürlich einen harten Nachmittag vor sich, aber er hat schon zuvor gezeigt, dass er in der Lage ist, aus diesen Situationen das Beste zu machen."