Ferrari-Wechsel: Rossi hat alles selbst in der Hand

Bei den Pressetagen in Madonna sickerte durch, dass Ferrari Valentino Rossi eine Chance geben möchte - Entscheidung muss der Italiener nun selbst treffen

(Motorsport-Total.com) - Seit ein paar Tagen liegen die Karten - zwar nicht hochoffiziell, aber doch so, dass man sich zwischen den Zeilen einen Reim machen kann - auf dem Tisch: Ferrari ist ernsthaft an Valentino Rossi interessiert, möchte den Zweiradartisten in einem Jahr als Testfahrer für einen Stammvertrag in der Formel 1 ausbilden - und ihn eventuell schon ab 2007 in ein reguläres Cockpit befördern.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Zweiradartist Valentino Rossi geistert weiter durch den Blätterwald der Formel 1

Rossi hat bei seinen bisherigen Tests in Italien auf Anhieb mit einem beeindruckenden Speed überzeugt, schließlich fehlte ihm Gerüchten zufolge nur etwa eine Sekunde auf die Bestzeiten von Michael Schumacher. Allerdings müsse man nun erst einmal abwarten, ob er denn auch den letzten Schritt noch machen kann. Daher ist ein Testfahrerjahr die einzige Bedingung, die seitens Ferrari an den Sensationstransfer geknüpft wird.#w1#

"Er ist der Einzige, der entscheiden kann, ob er es versuchen will oder nicht. Wir werden keinen Druck auf ihn ausüben", meinte Teamchef Jean Todt dazu in Madonna di Campiglio. "Er hat seine Zukunft in der Formel 1 selbst in der Hand, und natürlich hängt es auch von seinem Talent ab." Sponsoren seien in die Entscheidung nicht involviert: "Ferrari macht die Verträge, und wir können dementsprechend auch autonom entscheiden, wen wir nehmen", betonte der Franzose.

"Ich fahre dieses Jahr für Yamaha - und vielleicht auch in Zukunft. Wir werden sehen, was weiter passiert." Valentino Rossi

Rossi selbst bezeichnete die Wahrscheinlichkeit eines Wechsels in die Königsklasse des Motorsports gegenüber der 'Marca' als "sehr weit entfernt", weil er "mit Leib und Seele" Motorradfahrer sei: "Ich fahre dieses Jahr für Yamaha - und vielleicht auch in Zukunft. Wir werden sehen, was weiter passiert", meinte er. "Trotzdem hoffe ich, dass Ferrari wieder gewinnen wird. Ich verfolge ihre Fortschritte ganz genau, und ich wünsche Michael (Schumacher; Anm. d. Red.), dass er wieder Weltmeister wird."

Schumacher kann sich eine Formel-1-Karriere Rossis übrigens durchaus vorstellen: "Er scheint bei den Tests, die er mit uns absolviert hat, sehr gut gewesen zu sein. Aber es gibt immer ein Fragezeichen: Kann er dieses letzte Quäntchen leisten? Das ist etwas, das man erst mit mehr Erfahrung am Steuer des Autos herausfinden kann. Ich glaube, dass Ferrari glücklich wäre, ihn zu unterstützen, aber ich nehme an, dass er es selbst in den Händen hat, ob er es möchte oder nicht", so der 37-Jährige.