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  • 16.06.2003 00:21

  • von Marco Helgert

Ferrari überglücklich mit "Arbeitssieg"

Ferrari ist glücklich über den Sieg von Michael Schumacher, der gegen die starke Konkurrenz hart erkämpft werden musste

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumachers Sieg beim Kanada-Grand-Prix war eine taktische Meisterleistung und ein Erfolg harter Arbeit, denn das schnellste Auto des Rennens besaß der fünffache Weltmeister nicht. Rubens Barrichello hatte hingegen weniger Glück und wurde nur Fünfter, nachdem er zu Beginn einen neuen Frontflügel montieren lassen musste und später einen Windabweiser verlor.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher konnte dank der Leistung seines Teams gewinnen

"Das was perfekte Resultat nach einem harten und engen Rennen", erklärte Michael Schumacher nach seinem 68. Grand-Prix-Sieg. "Ich musste auf meine Bremsen achten, daher konnte ich nicht hart angreifen. Am Start konnte ich an Ralf dran bleiben, und ich habe nur in der Phase der Boxenstopps wirklich Gas gegeben. Einige Zeit dachte ich, dass ich ihn überholen könnte, aber seine Reifen wurden besser, daher hatte ich keine Chance."

"Die Jungs haben beim Boxenstopp großartig gearbeitet und mich in Führung gebracht", fuhr Schumacher fort. "Natürlich ist es wichtig, in der Weltmeisterschaft zu führen. Ich habe immer gesagt, dass es eine harte Saison werden wird, in der es bis zum Ende eng zugeht. Ich habe nun 999 Punkte eingefahren. In Deutschland ist das eine 'Schnapszahl', und ich muss jedem einem Drink kaufen. Mal sehen was heute Nacht passieren wird."

"Mein Rennen wurde von dem geprägt, was am Start passierte", erklärte Rubens Barrichello. "Wir waren alle eng beisammen, Webber an meiner Außenseite. Beim Bremsen habe ich Alonso berührt und meinen Frontflügel beschädigt. Als ich ihn wechseln ließ, haben wir auch die Strategie geändert. Im Rennen hatte ich dann Probleme mit den Bremsen und mit der Getriebeelektronik."

"Darüber hinaus verlor ich auch noch den linken Windabweiser, und das Auto war nicht mehr so gut ausbalanciert", so der Brasilianer weiter. "Dennoch konnte ich Räikkönen in Schach halten und Fünfter werden. Insgesamt kann ich mit dem Ergebnis zufrieden sein, denn ich war Fünfter in der Startaufstellung und lag nach zwei Runden praktisch an letzter Stelle."

"Dies war eines der besten Rennen, die ich je gesehen habe", erklärte Ferrari Technischer Direktor Ross Brawn. "Ich freue mich über den Sieg von Michael. Für Rubens ist es schade, denn er hätte vorne mitfahren können. Michael hat einen guten Job gemacht und alles kontrolliert, obwohl er seit Beginn des Rennens ein Problem mit dem Bremsenverschleiß hatte. Die Strategie hat gut funktioniert, aber der entscheidende Faktor war die Fahrt von Michael."

Auch Teamchef Jean Todt war begeistert vom "unglaublichen Rennen." Der Franzose feierte darüber hinaus ein Jubiläum. "Das war der 60. Sieg seit ich bei Ferrari bin, und wahrscheinlich der am härtesten erarbeitete Erfolg. Das Team hat bei der Strategie und den Boxenstopps perfekt gearbeitet."

"Wir haben nun die Saisonhalbzeit erreicht und führen in beiden Meisterschaften", ist Todt erfreut. "Auch die zweite Saisonhälfte wird hart umkämpft sein, denn der Wettbewerb ist sehr stark. Wir glauben, dass wir alles beisammen haben, um die zu Beginn der Saison geplanten Ziele zu erreichen."