• 22.03.2003 10:15

  • von Fabian Hust

Ferrari trotz Niederlage im Qualifying optimistisch

Auch wenn man im Qualifying nur die Plätze drei und fünf belegte, fühlt sich das Weltmeister-Team für das Rennen gut gerüstet

(Motorsport-Total.com) - Um 0,349 Sekunden verpasste Michael Schumacher im Qualifying zum Großen Preis von Malaysia in Kuala Lumpur am Samstag die Pole Position und musste sich damit zum ersten Mal überhaupt in einem Abschlusstraining auf der Strecke von Sepang geschlagen geben ? und das gleich von beiden Renault. Ob die Blau-Gelben vielleicht mit etwas weniger Sprit unterwegs waren als die Roten und damit im Rennen spätestens nach dem ersten Stopp zurückfallen werden, bleibt abzuwarten. Bei Ferrari jedenfalls zeigt man sich optimistisch, im Rennen um den Sieg fahren zu können.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Barrichello musste sich Schumacher einmal mehr geschlagen geben

Die beste Ausgangslage dafür hat freilich Michael Schumacher, der von der sauberen Seite hinter dem jüngsten Polesetter aller Zeiten, Fernando Alonso, ins Rennen gehen wird: "Ich bin mit meiner Runde zufrieden und Dritter ist das beste Ergebnis, das ich heute erzielen konnte." Nur dank der schnellen Arbeit seiner Mechaniker war es dem Deutschen überhaupt möglich, sich zu qualifizieren: "Ich muss mich bei den Jungs bedanken, die so toll gearbeitet haben, um mein Auto fertig zu bekommen, als ich im Warm Up ein Problem mit dem Getriebe hatte. Dadurch gab es allerdings auch keine Zeit mehr, etwas am Setup des Autos zu verändern."

Schumacher hofft auf bessere Strategie

Für das Rennen gibt sich der Rekordsieger zuversichtlich, auch wenn sicherlich noch die unliebsame Erinnerung an das vergangene Jahr vorhanden ist, als man gegen die Michelin-bereiften BMW-Williams eine herbe Niederlage einstecken musste. In diesem Jahr scheint die größte Gefahr von David Coulthard im McLaren-Mercedes und natürlich den beiden Renault auszugehen: "Ich möchte die Leistung von Renault nicht schmälern, denn sie haben gute Arbeit verrichtet, aber ich hoffe, dass wir für das Rennen die richtige Strategie haben, aber das werden wir erst morgen wissen."

"Man muss sich auf das Rennen konzentrieren"

Dass er seit 1999 zum ersten Mal nicht auf der Pole steht, empfindet der Ferrari-Pilot nicht als eine herbe Niederlage: "Was das Einzelzeitfahren angeht, so denke ich während meiner fliegenden Runde nicht daran, dass dies nur meine einzige Chance ist. Ich gehe einfach meiner Arbeit nach. Aber wenn man nur eine Möglichkeit hat, so bedeutet dies, dass wenn man das Auto nicht hätte repariert bekommen, ich keine Chance gehabt hätte, mich zu qualifizieren. Ich mache mir keine Sorgen, dass meine Serie von Pole Positions abgerissen ist. Die Pole ist ein fantastischer Bonus, aber die neuen Regeln führen dazu, dass man sich auf das Rennen konzentrieren muss."

Barrichello für das Rennen optimistisch

Teamkollege Rubens Barrichello hatte auf Platz fünf liegend rund 0,2 Sekunden Rückstand auf seinen Teamkollegen und dürfte mit einer ähnlichen Strategie unterwegs gewesen sein: "Das war heute ein ziemlicher normaler Tag. Das Auto scheint für das Rennen morgen in sehr guter Form zu sein. Wir haben im Hinblick auf das Rennen gearbeitet, aber das heißt nicht, dass ich im Qualifying nicht hart gepusht habe. Morgen wird es wichtig sein, geduldig zu sein, wie sich die Situation auf der Strecke entwickelt und sich aus möglichem Trubel am Start herauszuhalten."

Todt: "Gute Ausgangslage für das Rennen"

Auch Ferrari-Rennleiter Jean Todt ist zufrieden: "Das Ergebnis am Nachmittag, mit einem Auto in der zweiten und dem anderen in der dritten Reihe, stellt eine gute Ausgangslage für das Rennen dar. Die neuen Regeln bedeuten, dass sich jeder Fahrer mit jener Menge an Benzin an Bord qualifizieren muss, die er auch auf der Startaufstellung an Bord für das Rennen am folgenden Tag haben möchte. Im Rennen wird die Reifenabnutzung bedeutend sein, die Hitze macht es dem Auto und dem Fahrer schwer. Diese Bedingungen kennen wir aber seit Beginn des Wochenendes und die Mechaniker arbeiten großartig. Einmal mehr werden sie morgen während den Boxenstopps eine wichtige Rolle spielen."

Brawn erwartet ein "sehr hartes Rennen"

Technikdirektor Ross Brawn sieht dem Rennen nicht ganz so gelassen entgegen: "Es wird morgen ein sehr hartes Rennen geben, aber wir müssen erst einmal abwarten, wie sich die Dinge entwickeln. Der Start ist später als gewöhnlich, um 15 Uhr, und wir haben während den letzten Tagen gesehen, dass dies die Zeit ist, zu der sich die Wetterbedingungen verändern. Wenn es sich zu dieser Zeit zuzieht, so wird das vielleicht ein Vorteil für uns sein."

Der Brite weiter: "Auf Grund der gesammelten Daten denke ich, dass wir die beste Reifenwahl für den Rest des Wochenendes getroffen haben. Die Positionen auf der Startaufstellung spiegeln den Effekt der neuen Regeln wider, da die Teams sich ihren Qualifying-Benzinlevel aussuchen können und diesen in das Rennen mitnehmen. Morgen werden wir herausfinden, wie viel Benzin die vorderen Leute wirklich an Bord haben."