• 12.08.2004 13:26

  • von Fabian Hust

Ferrari-Team plant die große Umstrukturierung

Ende 2006 laufen Verträge mit wichtigen Schlüsselpersonen aus - erste Weichen für die Zukunft werden bereits gestellt

(Motorsport-Total.com) - Das Ferrari-Team erlebt im Moment eine erfolgreiche Phase, wie sie noch kein Rennstall in der Formel 1 zuvor erleben durfte. Viele Experten befürchten, dass mit dem Rücktritt von Michael Schumacher der Rückfall des italienischen Traditionsrennstalls verbunden sein wird. Auch wenn der Deutsche sich noch nicht auf einen Zeitpunkt für seinen Rücktritt festlegen möchte, sein Vertrag läuft ebenso Ende 2006 aus wie jene von Rennleiter Jean Todt, Technikdirektor Ross Brawn sowie Chefdesigner Rory Byrne.

Titel-Bild zur News: Todt, Brawn und Schumacher

Das "Dream-Team" der Formel 1 dürfte Ende 2006 auseinanderbrechen

Ross Brawn hat bereits durchklingen lassen, dass er nach dem Ende seiner Vertragslaufzeit in den Ruhestand treten möchte, Byrne war bereits "in Rente" als Maranello den Südafrikaner 1997 wieder in die Formel 1 zurückholte. Langsam aber sicher zeichnet sich also ab, dass das "Dream-Team" auseinander bricht, Ferrari kann sich nicht rechtzeitig genug Gedanken machen, wie das Team der Zukunft aussehen wird, sodass man möglichst an aktuelle Erfolge anknüpfen kann.#w1#

Wie die 'Gazzetta dello Sport' berichtet, steht der Nachfolger von Chefdesigner Rory Byrne bereits fest: Aldo Costa. Der 44-jährige Ingenieur fing bei Minardi in der Formel 1 an, wo er im zarten Alter von 27 Jahren zum Chefingenieur ernannt wurde. Seit 1996 arbeitet er für Ferrari, wo er als Leiter des technischen Büros für zahlreiche Berechnungen verantwortlich ist: "Kreativität und Genialität machen einen hervorragenden Konstrukteur aus. Aber bei Ferrari habe ich gelernt, dass alle Bereiche Top-Qualität liefern müssen, um zu gewinnen", erklärt der Familienvater.

Das kommende Auto soll von Byrne und Costa gemeinsam entwickelt werden, schon 2006 wird der Ingenieur aus Parma neuer Chefdesigner von Ferrari werden: "Das Auto des nächsten Jahres wird mehr oder weniger von einem Tandem entworfen", so Ross Brawn, Technischer Direktor des Teams. "Byrne wird natürlich Costas Arbeit überwachen, aber wir müssen auch an die Zukunft denken."

Auch andere Schlüsselpositionen des Rennstalls werden behutsam neu besetzt. Teammanager Stefano Domenicali soll zum Nachfolger von Jean Todt als Rennleiter aufgebaut werden. Der leitende Renningenieur Luca Baldisseri, ehemaliger Chefingenieur von Michael Schumacher, hat bereits bei den Rennen die strategische Leitung von Technikdirektor Ross Brawn übernommen und soll in naher Zukunft den Posten des Britten komplett übernehmen. Mattia Binotto soll Nachfolger von Motorenbauer Paolo Martinelli werden.