"Keine Atempause" für Ferrari
Den Konstrukteurstitel kann Ferrari bereits in Ungarn einfahren, doch die Roten wollen sich auf den Lorbeeren keineswegs ausruhen
(Motorsport-Total.com) - Ferrari auf der Überholspur: Beim anstehenden Ungarn-Grand-Prix können Michael Schumacher und Rubens Barrichello den ersten Titel der Saison einfahren. Dass Ferrari zum sechsten Mal in Folge Konstrukteursweltmeister werden wird, ist ohnehin nur eine Frage Zeit. "Ich bin der Meinung, dass uns dieser Titel 2004 nicht mehr zu nehmen ist und früher oder später offiziell werden wird", erklärte Michael Schumacher hierzu auf seiner Internetseite.

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Michael Schumacher: Auch in Ungarn nicht zu stoppen?
Dennoch wird man bei Ferrari mit etwas bangen Blicken auf den Hungaroring schauen. Im vergangenen Jahr reichte es nur zu einem achten Rang, Schumacher wurde vom Sieger Fernando Alonso gar überrundet. Doch am kommenden Wochenende soll es anders verlaufen. "Ich erwarte in Budapest einen engen Kampf, weil ich davon ausgehe, dass sowohl Renault, als auch BAR-Honda und natürlich auch McLaren-Mercedes dort stark sein werden", erklärte Schumacher.#w1#
Insgesamt fühlt man sich in Maranello jedoch besser vorbereitet als im vergangenen Jahr. "Ich werde sicher wieder alles dafür tun, um um den Sieg kämpfen zu können", erklärte der Kerpener selbstbewusst. Die Hoffnung hierzu schöpft der sechsfache Weltmeister aus der Tatsache, dass Bridgestone in dieser Saison auch auf den vermeintlichen Michelin-Strecken gut zurechtkommt.
Todt: "Wir dürfen uns nicht ausruhen"
Auch angesichts der Tatsache, dass Ferrari wohl auch in diesem Jahr beide Titel an Land ziehen wird, forderte Teamchef Jean Todt auch weiter vollen Einsatz - trotz der zwölf Saisonsiege in 13 Rennen durch Michael Schumacher. "Das ist eine außerordentliche Leistung, speziell wenn man bedenkt, dass Rubens Barrichello es schaffte, elf Mal nacheinander in die Punkte zu fahren. Erst in Hockenheim wurde diese Serie beendet", so der Franzose.
"Diese Ergebnisse haben uns unserem Ziel schon sehr nahe gebracht, aber so kurz vor der Ziellinie dürfen wir uns nicht ausruhen", mahnte Todt. "Es sind noch sechs Rennen zu fahren und wir werden das dreizehnte Rennen mit derselben Motivation und Konzentration angehen, wie die bisherigen." Dabei ist dem Teamchef die mangelnde Leistungsfähigkeit auf dem Hungaroring im vergangenen Jahr noch gut im Gedächtnis.
Leistung im Qualifying ist immens wichtig
"Im vergangenen Jahr war unser Team hier einfach nicht konkurrenzfähig genug", erklärte er. "Michael wurde Achter, eine Runde zurück, und Rubens fiel mit einem Defekt aus. In diesem Jahr haben wir hart gearbeitet, speziell mit Bridgestone, um mit einem konkurrenzfähigen Paket nach Ungarn zu kommen, wo es meistens sehr heiß ist." Auch mit den Veränderungen an der Strecke ist ein Überholen schwer, was auch die Arbeit beeinflusst. "Das Qualifying ist sehr wichtig. Die Wahl der richtigen Strategie ist hier noch wichtiger als anderswo."
Dies betrifft auch Rubens Barrichello, der seine Probleme in dieser Saison geortet hat: das Qualifying. "Das ist wahr", erklärte der Brasilianer. "Mein Speed im Rennen ist aber nicht das Problem. Ich muss die Probleme im Qualifying lösen." In Ungarn ist dies besonders wichtig. Zwar mündet die Start-Ziel-Gerade in eine langsame Rechtskurve, doch die letzte Biegung vor der Gerade ist recht schnell, man kann dem Vordermann nicht nah genug folgen, ohne den eigenen Abtrieb zu verlieren. Möchte Barrichello in Ungarn vorne dabei sein, so muss er seine Probleme im Qualifying ad acta legen.

