• 23.07.2005 15:28

  • von Fabian Hust

Ferrari setzt auf total unterschiedliche Strategien

Während Barrichello als 15. in den Tiefen der Startaufstellung verschwand, katapultierte sich der Weltmeister auf den fünften Rang

(Motorsport-Total.com) - Mit zwei ziemlich unterschiedlichen Strategien dürfte Ferrari seine Fahrer in das Qualifying zum Deutschland-Grand-Prix geschickt haben. Michael Schumacher - wohl mit verhältnismäßig wenig Sprit an Bord und mit der weichen Gummimischung ausgerüstet - belegte mit 0,686 Sekunden Rückstand den fünften Rang. Teamkollege Rubens Barrichello verschwand mit 1,910 Sekunden Abstand auf Räikkönen als 15. in den Tiefen der Startaufstellung.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher versuchte alles, doch die Pole war nicht drin

Michael Schumacher: "Ich hatte eine sauber Runde und denke, dass ich das Maximum aus dem Auto geholt habe, welches sich gut verhalten hat. Ich denke nicht, dass wir im Vergleich zu den anderen mit besonders wenig Sprit an Bord gefahren sind. Es ist klar, dass die zwei Top-Teams schneller sind als wir, wie man das schon anhand unserer Leistung im Freien Training hatte sehen können."#w1#

"Was das Rennen angeht, so kann ich vielleicht mit Button kämpfen, die Spitze als Ziel zu wählen, ist unrealistisch", so der Weltmeister weiter. "Zumindest starte ich von der sauberen Seite der Strecke und ich hoffe, dass ich allen Fans hier eine gute Schau bieten kann."

Rubens Barrichello: "Wir hatten für diese Session zwei Möglichkeiten: Wirklich schnell im Qualifying zu sein und zu versuchen, um eine gute Startposition zu fahren, oder mehr in Bezug auf das Rennen zu denken. Ich wählte die zweite Option, besonders da ich heute Morgen das Gefühl hatte, dass das Auto nicht perfekt ausbalanciert ist und ich auch im Hinterkopf hatte, dass der morgige Tag die Reifen stark fordern könnte. Natürlich werden wir bis morgen Nachmittag abwarten müssen, um zu sehen, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe."

Rennleiter Jean Todt: "Unsere beiden Fahrer werden ziemlich weit voneinander entfernt in der Startaufstellung losfahren, was das Ergebnis ihrer unterschiedlichen Wahlen ist. Es ist klar, dass der fünfte und der 15. Platz nicht das ist, nach dem Ferrari strebt. Das gilt auch für Michael und noch mehr für Rubens."

"Aber das ist unsere momentane Situation und alles, was wir tun können, ist, dies zu akzeptieren und weiterhin mit unseren Freunden von Bridgestone zu versuchen, auf ein konkurrenzfähigeren Level zurückzukehren. Es wird morgen ein langes und hartes Rennen werden, bei dem die verschiedenen Strategien, die Zuverlässigkeit des Autos und die Abnutzungsrate der Reifen die Schlüsselfaktoren sein werden."

Ross Brawn, Technischer Direktor: "Im Moment ist es unsere Hauptaufgabe, zu versuchen, auf die Vorderen in Bezug auf die Leistung Boden gut zu machen. Wir haben hier eine neue Reifentechnologie und wir hatten unsere Fahrer heute auf verschiedenen Reifentypen. Die Reifen, die Michael verwendet hat, haben sich als viel stärker erwiesen als Rubens' Wahl."

"Nun müssen wir abwarten, wie sich das Rennen in Bezug auf diese Reifenwahlen entwickelt. Rubens könnte in der Lage sein, nach vorne zu kommen, wenn sich seine Reifen als konstant erweisen. Michael hat das Maximum aus seinem Paket geholt, aber es ist noch nicht schnell genug. Der Wetterbericht für morgen ist gemischt und das könnte uns die Chance verschaffen, besser abzuschneiden, als dies unsere Startaufstellung erwarten lassen."