• 21.10.2001 14:40

Ferrari-Präsident: vier weitere Titel bis 2005

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo hat am Wochenende vollmundig eine "Ferrari-Ära" angekündigt

(Motorsport-Total.com/dpa) - Weltmeister Michael Schumacher ist vor seinem Kart-Gastspiel in Kerpen in der Mailänder Oper frenetisch gefeiert worden. Ohne eine Arie zu schmettern eroberte der Formel-1-Star zusammen mit seinem Ferrari F2001 bei der großen Saison-Abschiedsgala der Scuderia die weltberühmte Scala. "Es war ein schönes Erlebnis", sagte "Schumi" am Sonntag. Der 'Corriere della Sera' bewertete den ungewöhnlichen Auftritt des Rheinländers überschwänglich: "Die Legende des Motorsports im Tempel der Poesie."

Titel-Bild zur News: Luca di Montezemolo

Mit ungebremsten Ehrgeiz blickt Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo nach vorne

Bei den Ferrari-Days in Monza am Tag danach drehte "Schumi" vor den Augen der Fans im Weltmeister-Auto auf gewohntem Terrain noch einige Abschluss-Runden. "Wir haben den Tifosi viel zu verdanken. Sie haben auch in schlechten Zeiten zu uns gehalten. Es ist schön, dass wir ihnen etwas zurückgeben können", sagte der Deutsche. Während Schumacher einmal mehr den verdienten Lohn für seine Super-Saison einfuhr, lüftete Heinz-Harald Frentzen in der 'Bild am Sonntag' sein kleines Geheimnis: "Mir liegt ein Vertrag vom Prost-Team für 2002 vor. Ich muss nur noch unterschreiben."

Sein Zögern begründete der 34-jährige Frentzen mit den Gerüchten um den von Finanzsorgen geplagten französischen Rennstall. "Ich will abwarten, welches Paket Alain Prost für die nächste Saison schnürt: Sponsoren, Motor, Chassis. Das schaue ich mir noch an. Ich spreche mit anderen Teamchefs, aber Prost ist mein Wunsch-Team."

Frentzen, der nach dem Rauswurf bei Jordan-Honda sogar ans Karriere-Ende dachte, bekannte: "Ich will noch einige Jahre fahren." Es sei zwar leichter mit Ferrari oder BMW zu gewinnen, als mit Prost einen WM-Punkt zu holen. Aber "das ist die Herausforderung: Ein Team vom Ende des Feldes ins vordere Mittelfeld zu führen. Dafür kämpfe und fahre ich in Zukunft", kündigte er an.

Solche Sorgen hat Schumacher nicht: Der viermalige Weltmeister und sein Ferrari F2001 wurden auf der Bühne des weltberühmten Mailänder Opernhauses "La Scala" gefeiert wie sonst nur Italiens Star-Tenor Luciano Pavarotti. Angestellte und Kunden der "Scuderia" empfingen den "Pavarotti der Formel 1" bei der großen Saison-Abschiedsgala mit minutenlangem Applaus. "Wir sind stolz auf Euch. Ihr seid Italiens Aushängeschild in der Welt", rief Mailands Bürgermeister Gabriele Albertini den "Roten" zu. Schumacher dankte seinen Fans mit einer tiefen Verbeugung, überließ die Dankesworte aber dem redegewandten Ferrari- Präsidenten Luca di Montezemolo.

Beflügelt durch die souveräne Titelverteidigung in diesem Jahr kündigte Montezemolo den "Ferraristi" eine große Ära an: "Wir wollen 2002, 2003, 2004 und 2005 den WM-Titel verteidigen. Aber, kritisiert uns bitte nicht, wenn wir 2006 nur Zweiter werden. 2007 werden wir wieder Weltmeister", versprach der Ferrari-Boss, der sich nach italienschen Medienberichten am Vortag mit Josef Ackermann, dem designierten Chef der Deutschen Bank zu Gesprächen getroffen hatte, den jubelnden Fans. Danach überließ er die Bühne dem "Scala"-Ballett unter der musikalischen Leitung von "Maestro" Riccardo Muti, das zu Ehren Schumachers auftrat.

Nach dem letzten Ferrari-Pflichttermin freute sich Schumacher auf die Herausforderung im Kart. Der beste Rennfahrer der Welt, der bei dem WM-Lauf am kommenden Sonntag in seiner Heimatstadt als ganz normaler Kart-Pilot antritt, ahnt jedoch, dass eine harte Prüfung auf ihn wartet: "Wenn ich gewinne, sagt jeder: klar. Wenn ich verliere, bin ich irgendwo der Depp. Aber das interessiert mich nicht, ich will einfach Spaß haben."

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