• 21.10.2001 12:41

  • von Fabian Hust

Mailand tanzte für Ferrari - Ferrari-Party in Monza

In Monza und in Mailand ließ sich die Ferrari-Truppe um Jean Todt an diesem Wochenende feiern

(Motorsport-Total.com) - Mit der Party "Tutte le Ferrari a Monza" (Alle Ferraris in Monza) feierte das Ferrari-Team am Wochenende die Titelgewinne. Nach dem das Rennen vor ein paar Wochen von den Terroranschlägen überschattet war, kann Ferrari-Rennleiter Jean Todt dieses Mal wieder mit einem guten Gefühl an die Strecke kommen: "Es war damals schwieriger gewesen, die ganze Welt stand wirklich unter Schock. Wir sind in einer sehr privilegierten Position, denn auch wenn wir in einer stressigen Umgebung arbeiten, so ist es eine Welt der Leidenschaft, in der die Leute träumen dürfen. Und dann gibt es wieder Zeiten, in denen Ereignisse einen aus dem Traum herausreißen. Dieses Mal waren es ein paar verrückte Leute, die versuchten, die Welt zu destabilisieren."

Titel-Bild zur News: Die Erfolgstruppe von Ferrari

Die Mannschaft von Ferrari ließ sich in Italien feiern

"Was in den Vereinigten Staaten passiert ist, hat uns hart getroffen. Wir waren hier, aber es war eine üble Erfahrung. Aber die Zeit heilt die Wunden und jetzt sind wir mit einem anderen Gefühl in Monza. Dies ist eine Party, auch wenn wir hier mit unserer gewöhnlichen Bescheidenheit sind. Wir machen das hier nicht nur für die Formel-1-Fans, sondern auch für alle Ferrari-Besitzer. Ich bin durch das Fahrerlager gegangen und habe duzende von 360er und 355er aus aller Welt gesehen. Und dann gibt es noch die historischen Autos, die Ferraris besondere Vergangenheit repräsentieren."

"Ich kann natürlich nicht unsere Formel-1-Saison ignorieren, die letztes Wochenende in Suzuka endete, ebenso wenig wie unsere unmittelbare Zukunft. Wird 2002 ein härteres Jahr werden? Die Weltmeisterschaft ist immer schwierig: man braucht sich nur die Tatsache anzuschauen, dass einige große Automobilhersteller nur ein paar Punkte gesammelt haben, obwohl sie hart gearbeitet haben. Wir hatten ein außergewöhnliches Jahr gehabt, in dem wir 179 Punkte holten, 123 von ihnen durch Michael Schumacher, der selbst genug tat, um den Konstrukteurstitel zu gewinnen. Ich hoffe, dass das nächstjährige Auto so effektiv sein wird wie das der letzten paar Jahre, besonders wie das letztjährige. Aber Hoffnung ist eine Sache, Realität eine andere."

Auch in Mailand feierte man an diesem Wochenende das erfolgreiche Ferrari-Jahr, wo die Stadtväter für das Team eine besondere Show auf die Beine gestellt hatten. Auf der Bühne des 'La Scala' führte unter der Leitung von Dirigent Riccardo Muti die Ballettgruppe 'Giselle' nach der Begrüßung durch Bürgermeister Albertini eine Vorführung auf. Unter den Zuschauern waren Jean Todt, Piero Ferrari, Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo sowie Michael Schumacher, Rubens Barrichello und Testfahrer Luca Badoer.

Michael Schumacher wurde von den versammelten Zuschauern mit einer Ovation gehuldigt und Luca di Montezemolo feierte mit einer kurzen Ansprache: "Unsere Siege kommen vom Herzen. Sie kommen dank eines vereinten und soliden Teams zustande. Es ist wirklich großartig, hier zu sein und zu feiern. Zum dritten Jahr in Folge haben wir den Konstrukteurstitel gewonnen und zum zweiten Mal in Folge die Fahrerweltmeisterschaft."

Während die Vorführung ein großer Erfolg war, hatte man in Monza Pech, denn starker Regen führte dazu, dass das letzte Rennen des Tages mit historischen Einzelsitzern ausfallen musste. Statt fanden zuvor Rennen mit Autos auf Trommelbremsen und Scheibenbremsen und Paraderunden von bedeutenden historischen Ferraris, darunter der 500 F2, mit dem Alberto Ascari zwei WM-Titel gewann, der 1975 312 T und der T2 von 1976-1977, mit denen man drei Konstrukteurstitel und zwei Fahrertitel gewann. Außerdem dabei: der 126 C4 aus dem Jahre 1984 von Michele Alboreto, der F1-89 von Nigel Mansell und schlussendlich der F399, mit dem Michael Schumacher, Eddie Irvine und Mika Salo den Konstrukteurstitel 1999 einfahren konnten.