• 11.06.2011 00:21

  • von Fabian Hust

Ferrari optimistisch: Der "beste Freitag"

Wie schon in Monte Carlo präsentiert sich Ferrari auch in Montreal konkurrenzfähig und blickt dem weiteren Wochenende zuversichtlich entgegen

(Motorsport-Total.com) - Für das Ferrari-Team sieht es nach dem ersten Tag in Montreal wie schon beim Großen Preis von Monaco positiv aus. Dank der weichen Reifen sind die Italiener konkurrenzfähig, Fernando Alonso fuhr am Nachmittag sogar zur Bestzeit. Teamkollege Felipe Massa war mit 0,494 Sekunden Rückstand auf dem dritten Rang zu finden.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso ist zufrieden, dass er auch in Montreal bei der Musik ist

"Wie gewöhnlich an einem Freitag sagen die Zeiten nicht viel aus", so Alonso. "Denn wir wissen nicht, welches Programm die anderen verfolgt haben. Besonders, da für Sonntag Regen vorhergesagt ist, könnten sich die heute gesammelten Daten als nicht allzu wertvoll erweisen."

"Wir haben unser Programm verfolgt, probierten verschiedene Reifentypen und aerodynamische Lösungen aus. Dies war definitiv einer unserer besseren Freitage - es passiert nicht allzu häufig, dass wir unsere Autos in den Top-5-Plätzen sehen."

"Aber es stimmt, dass wir sowohl am Donnerstag als auch am Samstagmorgen in Monaco die Schnellsten waren. Im Qualifying haben wir uns dann jedoch neun Zehntelsekunden hinter den Red Bull wieder gefunden. Da zeigen sie ihr wahres Potenzial, und dies ist der Grund, warum sie neben McLaren und Mercedes, welche hier sehr stark zu sein scheinen, immer noch unsere Hauptgegner sind."

"Wir haben verschiedene Unfälle gesehen, womöglich wenn die Fahrer einen Longrun vollführen. Es ist schwierig, unter diesen Bedingungen zu fahren, und hier gibt es drei oder vier Stellen, an denen der kleinste Fehler dazu führt, dass man in der Mauer landete. Ich gehe davon aus, dass das Safety-Car im Rennen eine Rolle spielen wird."

"Einmal mehr sieht es danach aus, als sollte uns der weiche Reifen liegen, und dies scheint auch auf den neuen Medium-Reifen zuzutreffen, der sein Debüt in Valencia feiern soll. Auch wenn ich auf ihm nur fünf Runden gefahren bin, hat er mir ein gutes Gefühl verliehen."

"Diese Strecke könnte es uns erlauben, das DRS mehr auszunutzen als auf anderen Strecken, zischen den Kurven zehn und zwölf und dann auf der Boxen-Gerade. Ich denke, das wird im Rennen gut funktionieren."

"Unglücklicherweise haben mich die roten Flaggen daran gehindert, meine Versuche auf den superweichen Reifen durchzuführen. Schlussendlich mussten wir unser Programm modifizieren, dazu übergehen, so viele Daten wie möglich zu sammeln, indem wir mit beiden Autos unterschiedliche Benzinmengen verwendeten."

"Das war ein guter Tag", so Massa. "Vielleicht war es der beste Freitag seit dem Start der Saison. Das Auto scheint konkurrenzfähig zu sein, die Balance war für einen ersten Trainingstag nicht schlecht. Natürlich ist es erst Freitag, es ist aus diesem Grund schwierig, ein klares Bild der Situation zu haben, vor allem, da wir nicht wissen, ob unsere Gegner andere Dinge ausprobieren. Ich bin aber ganz zufrieden."

"Unglücklicherweise war ich aufgrund der rote Flaggen nicht in der Lage, die Supersoft-Reifen so zu verwenden, wie ich das gerne gemacht hätte. Ich konzentrierte mich aus diesem Grund auf den Longrun mit einer angemessenen Menge Benzin an Bord."

"Die Tatsache, dass wir den beweglichen Heckflügel auf dieser Strecke an drei Stellen verwenden können, hilft definitiv beim Überholen. Die Reifen arbeiten gut und die Abnutzung ist nicht exzessiv. Ich denke aus diesem Grund, dass wir während des Rennens nicht allzu viele Boxenstopps sehen werden. Wir müssen jedoch in Betracht ziehen, dass es für den Sonntag eine sehr hohe Chance auf Regen gibt, es könnte also schlussendlich ein Regenrennen geben."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Kanada, Freitag


"In der heutigen Zeit gibt es nur wenige Momente, während denen man in den beiden Trainingseinheiten am Freitag durchatmen kann", so Chefingenieur Pat Fry. "Denn man versucht immer, das Entwicklungsprogramm des Autos mit den normalen Aufgaben eines Rennwochenendes in Einklang zu bringen, was die Suche nach dem besten Setup für das Auto und den Vergleich der beiden zur Verfügung stehenden Reifen beinhaltet."

"Hier stand uns auch der neue Medium-Reifen von Pirelli zur Verfügung, den wir für den kommenden Großen Preis von Europa testeten. Hinzu kam, dass die vielen roten Flaggen unser geplantes Programm beträchtlich ausbremsten, sowohl für uns als wohl auch bei alle anderen."

"Es ist aus diesem Grund schwieriger als jemals zuvor, die Ergebnisse zu interpretieren, besonders da es praktisch niemand geschafft hat, das Maximum aus den superweichen Reifen herauszuholen. Unser Auto scheint auf dieser Strecke ganz konkurrenzfähig zu sein. Für Sonntag ist Regen vorhergesagt. Das ist eine zusätzliche Unbekannte, die wir im Hinterkopf behalten müssen, wenn es darum geht, die finale Entscheidung beim Setup zu treffen."