Ferrari noch immer sieglos: Mercedes trotzdem besorgt

Noch immer hat Ferrari in der Formel-1-Saison 2016 keinen Grand Prix gewonnen - Trotz bremsender Faktoren im Hintergrund fürchtet Mercedes weiter die rote Gefahr

(Motorsport-Total.com) - Auch beim Großen Preis von Österreich 2016 wurde es nichts - Sebastian Vettel musste spätestens mit dem Reifenschaden seine Hoffnungen auf dem Red Bull Ring in Spielberg begraben, die aber bis dahin schon eher gering waren. Damit wartet die Scuderia weiter auf den ersten Sieg seit dem Großen Preis von Singapur 2015. Eine Durststrecke von über einem Dreivierteljahr war bei Ferrari eigentlich nicht eingeplant. Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda macht sich aber weiter Sorgen um die Roten.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, DRS

Sebastian Vettel fährt noch immer seinem ersten Saisonsieg hinterher Zoom

"Die Ferrari sind auf der Lauer", warnt der dreimalige Weltmeister im 'RTL'-Interview. "Sie machen zwar Fehler, die passieren. Aber die Ferrari sind da, das ist überhaupt keine Frage. Das kann sich bei jedem Rennen ändern und drehen. Diese Sorge habe ich schon seit mehreren Rennen. Bisher ging das mit Glück und durch andere Dinge immer in die Mercedes-Richtung, aber die kommen sicher." Auch Toto Wolff hatte in der Vergangenheit immer wieder erklärt, wie groß sein Respekt vor Ferrari sei.

Doch im roten Lager nagt die Sieglosigkeit mittlerweile an den Nerven. So lange wollte niemand auf den ersten Sieg warten müssen. Zahlreiche Strategie-Fehler raubten Vettel schon mehrere mögliche Siege. "Natürlich machen wir weiter Jagd auf den ersten Saisonsieg", erklärt Maurizio Arrivabene. "Ich bin da sehr emotional und leidenschaftlich. Aber in meiner Rolle ist dafür kein Platz: Man braucht immer einen Plan. Und wir haben einen."

Ferrari ist durchaus in einer Position, in der es sich lohnen würde, alle Ressourcen frühzeitig auf 2017 zu legen. Doch davon will Arrivabene nichts wissen, schließlich hat Ferrari ausreichend Ressourcen, um für beide Jahre Entwicklung zu betreiben. "Das Team hier an der Strecke ist sehr fokussiert auf 2016. Denn wir können um den Sieg kämpfen", betont der Ferrari-Teamchef. Er lässt durchblicken, dass verschiedene Teams an Programmen für 2016, 2017 und sogar schon 2018 arbeiten. Letztere vor allem in der Motorenabteilung.


Fotostrecke: GP Österreich, Highlights 2016

Auch Ferrari-Chef Sergio Marchionne erklärt, dass Ferrari weiter am Projekt 2016 arbeite. Allerdings spricht er auch einige Umwälzungen im Hintergrund an. Nachdem Ferrari 2015 gänzlich neue Hallen bezogen hat, sind die neuen Abläufe noch immer nicht ganz verinnerlicht. Das bremst momentan noch etwas. Aber die Zukunft sieht rosig aus, glaubt John Elkmann, der Vorsitzende des Fiat-Chrysler-Konzerns, in der 'Tuttosport': "Ich war vor kurzem mit Marchionne in Maranello und habe gesehen, wie das gesamte Team eine Zeit des Wandels und der Verbesserung durchmacht. Es herrscht großartiger Enthusiasmus vor."

Sergio Marchionne wurde häufig dafür kritisiert, dass er zu viel Druck auf Arrivabene und das Team aufbaue. Doch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff erklärt gegenüber der 'Corriere della Sera', dass dies ganz normal sei: "Marchionne hat gezeigt, dass er weiß, was er tut. Und Druck? Der ist in manchen Situationen notwendig, so lange er richtig kanalisiert wird. Das kann ich aus eigener Erfahrung mit Dieter Zetsche sagen."


Fotos: Großer Preis von Österreich, Sonntag



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