Ferrari mit Doppelsieg – Dank an Bridgestone
Das Ferrari-Team feierte beim Grand Prix von Großbritannien einen weiteren Doppelsieg mit "Schumi" und Barrichello
(Motorsport-Total.com) - Zum zweiten Mal in Folge feierte das Ferrari-Team am Sonntag beim Grand Prix von Großbritannien einen Doppelsieg. Nachdem am Nürburgring noch Rubens Barrichello als Erster die Ziellinie überquert hatte, gewann diesmal wieder Michael Schumacher das Rennen und feierte so seinen 60. Sieg in der Formel 1, womit er nun schon beim kommenden Rennen am 21. Juli in Magny-Cours vorzeitig Formel-1-Weltmeister 2002 werden kann.

© Ferrari
Brawn, Schumacher und Barrichello feierten den Doppelsieg
Michael Schumacher blieb am Start hinter Juan-Pablo Montoya und lieferte sich anschließend rundenlang ein elektrisierendes Duell mit dem Kolumbianer. Erst, nachdem der Regen stärker geworden war und Michael Schumacher auf Intermediates, Juan-Pablo Montoya aber auf Regenreifen gewechselt hatte, konnte der Ferrari-Fahrer seinen Konkurrenten in der 15. Runde überholen. Nachdem sich der 33-Jährige in der 32. Runde nochmals Intermediates abgeholt hatte, wechselte er in der 42. Runde auf Trockenreifen und gewann das Rennen schließlich überlegen.
Folglich zeigte sich der Wahlschweizer nach dem Rennen zufrieden: "Ein ganz spezieller Tag, da ich so viele Rennen hier nicht beendet habe und es mein 60. Sieg war. Es ist auch eine ideale Situation für die Meisterschaft. Wir erwarteten keinen Regen. Das Auto hatte ein wirklich gutes Handling, obwohl die Bedingungen nie gleich waren und ich im Nassen ein wenig zu kämpfen hatte. Aber ich muss sagen, dass die Intermediates im fast Trockenen und im Nassen gut waren. Wir haben sehr hart an den Bridgestone-Reifen und dem gesamten Auto gearbeitet. Die Frage war, welche Reifen man verwenden sollte. Ich muss sagen, dass ich nicht wirklich sicher war, also traf Ross (Brawn, Technikdirektor; d. Red.) die Entscheidung für mich und ich muss ihm dafür wirklich danken. Die Bedingungen waren schwierig, besonders, als wir die ersten Runden mit den Intermediates fuhren."
Wieder ein Mal schon vor dem Start hatte Rubens Barrichello Pech, als der Ferrari-V10-Motor abstarb und der Brasilianer das Rennen als Letzter aufnehmen musste, sich aber anschließend in einer starken Fahrt durchs Feld auf Platz zwei kämpfte. Bereits vor seinem ersten Boxenstopp in der zwölften Runde, wo der Rennfahrer aus Sao Paulo auf Intermediates gewechselt hatte, lag er auf Position acht, in Umlauf 19 ging er an Juan-Pablo Montoya vorbei auf Platz zwei. Nach zwei weiteren Stopps in den Runden 32 und 40 und einem Dreher musste er sich zunächst Juan-Pablo Montoya geschlagen geben, ging in der 46. Runde aber wieder vorbei am BMW-Williams-Fahrer und kam 14,578 Sekunden hinter seinem Teamkollegen als Zweiter ins Ziel.
Der 30-Jährige war zufrieden: "Es ist ein fantastisches Resultat für das Team und das Beste, worauf ich hätte hoffen können. Ich weiß nicht, was ich am Start für ein Problem hatte. Als ich ans Ende des Feldes fuhr, konzentrierte ich mich darauf, ruhig zu bleiben, weil ich wusste, dass ich ein Auto hatte, mit dem ich von hinten aus Punkte holen konnte. Ich blieb ruhig und war zum Teil sehr glücklich, nicht nur wegen dem großen Geschwindigkeitsunterschied zwischen unserem Auto und der Konkurrenz. Alles lief gut und die Bridgestone-Reifen waren fantastisch. Ich drehte mich auf den Intermediates, als ich einen Randstein berührte und etwas Druck machte, so dass sie am Ende sehr abgenutzt waren. Ich genoss meinen Kampf mit Juan-Pablo. Es war ein fairer Kampf. Ich verlor etwas Geschwindigkeit in der 'Club'-Kurve, aber ich hatte ihn dort nicht erwartet. Ich versuchte in der Kurve zu kontern, was nicht klappte, aber nach einigen Runden konnte ich ihn wieder überholen."
Rennleiter Jean Todt fügte hinzu: "Das ist ein außergewöhnlicher Tag gewesen, mit einem fantastischen Doppelsieg beim Heimrennen unserer Rivalen. Unser gesamtes Paket war ausgezeichnet: Die Fahrer, die Mannschaft, die Autos und die Bridgestone-Reifen. Das Resultat verbesserte unsere Positionen in beiden Meisterschaften. Ein technisches Problem beim Start des Rennens bedeutete, dass Rubens nicht in der Lage war, von seiner guten Position in der Startaufstellung zu profitieren, da er vom Ende des Feldes starten musste. Rubens konnte sich wieder nach vorne kämpfen und lag nach 19 Runden auf Platz zwei. Die sechs Punkte, die er holte, haben ihn auf Platz zwei in der Fahrerweltmeisterschaft gebracht. Michael fuhr fantastisch bei allen Bedingungen, ob im Trockenen oder im Nassen. Dieser Doppelsieg erlaubt uns, die restlichen Rennen der Meisterschaft mit Optimismus anzugehen, aber dies bedeutet nicht, dass wir unsere Bemühungen verringern. Wir dürfen uns nicht entspannen, da wir die Meisterschaft in der gleichen Wiese fortsetzen möchten, wie wir sie in der ersten Hälfte begonnen haben."

