• 21.06.2015 11:20

  • von Ryk Fechner

Ferrari lockt: Claire Williams möchte Valtteri Bottas halten

Valtteri Bottas gilt für 2016 als heißeste freie Aktie auf dem Formel-1-Fahrermarkt - Williams möchte ihn unbedingt behalten, könnte aber einen Weggang verstehen

(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönen befindet sich mit Ferrari mitten im neuen Vertragspoker für die Formel-1-Saison 2016. Laut Informationen von 'Bild' soll der Finne ab der kommenden Saison 12 Millionen Euro Grundgehalt verdienen - drei weniger als noch in der aktuellen Saison. Die Differenz soll eine leistungsbezogene Punkteprämie abdecken. Gleichzeitig werden seinem Landsmann und Williams-Fahrer Valtteri Bottas Wechselambitionen zur Scuderia nachgesagt, sollte Räikkönen nicht unterzeichnen. Doch so einfach will Claire Williams ihren Juwel nicht ziehen lassen.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado, Daniil Kwjat, Valtteri Bottas, Kimi Räikkönen

Ist Valtteri Bottas bald im Rot seines Landsmannes Kimi Räikkönen zu sehen? Zoom

"Am Ende will jeder Rennfahrer das Beste für sich und Ferrari ist Team mit Kultstatus, für das jeder Pilot fahren will", sagt die Stellvertretende Teamchefin gegenüber 'The Independent': "Wenn wir Valtteri behalten wollen, müssen wir ein konkurrenzfähiges Auto bauen, das ihn mit seinem Talent und seinen Möglichkeiten unterstützt. Ich hoffe, dass wir ihn halten können. Er ist ein entscheidender Teil für die Zukunft von Williams und ich weiß, dass Valtteri es liebt, Teil dieses Teams zu sein. Er will mit Williams Weltmeister werden."

Dass der britische Traditionsrennstall auch mit dem Mercedes-Kundenmotor Weltmeister werden kann, davon ist die 38-Jährige überzeugt. Red Bull kann sich derzeit auf Dauer keine Kundenmotoren von Ferrari vorstellen, da dieser um rund 30 PS schwächer sei. Im Zuge der Diskussion wurde auch Mercedes erneut unterstellt, seine Kunden Williams, Force India und Lotus mit schwächeren Antrieben auszustatten, um zu verhindern, dass das Werksteam geschlagen wird.

Den Gerüchten erteilt Williams erneut eine Absage. "In der Vergangenheit haben wir demonstriert, dass wir gegen Werksteams gewinnen können. Wir haben den gleichen Motor wie Mercedes und es liegt an uns, ein besseres Chassis zu bauen als sie", gibt sich Claire Williams kämpferisch. Dass Williams im Aufwind ist, unterstrich zuletzt auch Williams' Technischer Direktor Pat Symonds, der betonte, dass Williams nach sieben Saisonrennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2015 fast doppelt so viele Punkte eingestrichen hat wie 2014.

Allerdings blieb der zu Saisonbeginn erhoffte Angriff auf Mercedes aus. Zwar ist man nach wie vor klar dritte Kraft bei den Konstrukteuren, doch die Rolle des ersten Mercedes-Verfolgers kommt derzeit Ferrari zu - was deren Ausgangslage um das Buhlen der Dienste von Valtteri Bottas nicht gerade verschlechtern dürfte.