Ferrari "ein bisschen enttäuscht" über zweite Startreihe
Noch ist nicht aller Tage Abend, aber eigentlich wollte Michael Schumacher (3.) in Silverstone auf Pole Position fahren - Massa mit Platz vier zufrieden
(Motorsport-Total.com) - Nach dem Streckenrekord bei den Testfahrten in Barcelona ging Michael Schumacher als großer Favorit in das heutige Qualifying in Silverstone, doch am Ende konnte er den Erwartungen nicht ganz gerecht werden: Der Ferrari-Pilot fuhr im letzten Run des Top-10-Finales nur die drittbeste Zeit, war um 0,321 Sekunden langsamer als Fernando Alonso - und muss damit aus der zweiten Startreihe ins Rennen gehen.

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Michael Schumacher blieb heute ein wenig hinter den Erwartungen zurück
"Natürlich möchte man immer auf Pole stehen, daher bin ich klarerweise enttäuscht über diesen dritten Platz, auch wenn ich auf dieser Strecke wegen des Startplatzes lieber Dritter als Zweiter bin", erklärte er. "Mit so einem großen Abstand zur Pole-Zeit hätte ich nicht gerechnet, aber jetzt müssen wir erst sehen, was diese Zehntel wirklich bedeuten. Ich bin aber optimistisch, denn wir haben ein siegfähiges Paket, solange wir nur das Maximum aus unserer Strategie herausholen können.#w1#
Bedingungen machten Schumacher das Leben schwer
"Ich muss sagen", fuhr Schumacher - in Anspielung auf seine beiden Dreher gestern - fort, "dass es bisher kein einfaches Wochenende war. Die Streckenbedingungen machten es schwierig, das richtige Setup zu finden, und der Wind machte das nicht gerade einfacher. Außerdem ist der Asphalt viel rutschiger als beim Test hier vor einigen Wochen - das sagt man mir zumindest, denn ich selbst war damals ja nicht hier."
Felipe Massa lieferte nach dem Fisako von Monaco heute endlich wieder einmal eine akzeptable Leistung ab, leistete sich keine groben Schnitzer und wurde mit 0,190 Sekunden Rückstand auf seinen Teamkollegen solider Vierter. Damit darf er sich im Rennen sogar Außenseiterchancen auf ein Podium ausrechnen: "Ich bin zufrieden mit dem Verlauf des heutigen Nachmittags", bilanzierte er. "Es war definitiv ein gutes Qualifying für mich."
"Natürlich wäre es besser gewesen, sich für die erste Startreihe zu qualifizieren, aber wir haben immer noch alle Chancen, aus der zweiten Reihe voll zu attackieren. Warten wir mal ab, was morgen passieren wird. Wir wollen vor denjenigen ins Zielkommen, die jetzt noch in der ersten Reihe vor uns stehen. Das ganze Team arbeitet hart, um den Abstand in beiden Weltmeisterschaften zu verkürzen, und wir werden unser Bestes geben", kündigte der Brasilianer an.
Brawn setzt auf konstante Bridgestone-Reifen
Als "ein bisschen enttäuschend" empfand Ross Brawn das Qualifying, "denn wir dachten, eine gute Chance zu haben. Gleichzeitig glaube ich, dass wir die Situation dank unserer Strategie noch retten können. Die Autos waren gut ausbalanciert und die Bridgestones sind im Long-Run recht konstant. Die Zeiten von heute Morgen sind ermutigend. Wir blicken dem Rennen zuversichtlich entgegen. Die Streckenbedingungen verändern sich laufend, und ich denke, dass wir das richtige Setup haben, um konkurrenzfähig zu sein", analysierte er.
Teamchef Jean Todt las aus dem Resultat heraus, "dass unser Auto/Motor/Bridgestone-Paket im Vergleich zu unseren Rivalen konkurrenzfähig ist, womit ich auch im Rennen rechne", so der Franzose. "Zuverlässigkeit, Strategie und eine konstante Reifenperformance werden entscheiden. Wir haben alle Zutaten beisammen: das technische Paket, das Talent der Fahrer, die Kompetenz des Teams und die Bridgestone-Reifen. Nun wollen wir probieren, ob wir morgen gewinnen können. Wir werden sehen."

