Ferrari: Designgeheimnis des F10 gelüftet?

Ein leicht geneigt eingebauter Motor könnte die große Innovation des Ferrari F10 sein - Aldo Costa: "Geheimnisse unter der Verkleidung versteckt"

(Motorsport-Total.com) - Der Ferrari F10 war beim ersten Wintertest in Valencia das dominierende Auto, auch wenn man aufgrund der stark variierenden Benzinmengen nicht allzu viel auf die bisherige Reihenfolge geben sollte. Doch die Konkurrenz rätselt jetzt schon, welches Designgeheimnis sich die Ingenieure um Technikchef Aldo Costa in der extrem langen Entwicklungszeit einfallen lassen haben.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Das Geheimnis des neuen Ferrari F10 steckt offenbar unter der Motorhaube

Die Kollegen von der Fachzeitschrift 'Auto Hebdo' glauben nun, das Geheimnis gelüftet zu haben: Angeblich wurde der V8-Motor mit einem Neigungswinkel von 3,5 Grad - nicht zu verwechseln mit dem Bankwinkel, der weiterhin bei den vorgeschriebenen 90 Grad liegt - ins Chassis eingebaut, also leicht nach vorne gekippt. Diese spezielle Installation soll ein Design ermöglicht haben, mit dem sich der Luftstrom unter dem Fahrzeug optimieren lässt.#w1#

Das wiederum ist vorteilhaft, um den mehrstöckigen Diffusor besser wirken zu lassen, der 2009 einer von Ferraris Schwachpunkten war. Costa: "Der neue Ferrari hat eine sehr interessante mechanische Lösung. Die meisten Geheimnisse sind unter der Verkleidung versteckt." Chefdesigner Nikolas Tombazis fügt an: "Der Diffusor ist fundamental. Um die Performance zu maximieren, haben wir das Heck überarbeitet und verschiedene Komponenten besser integriert."

Ganz neu ist das Konzept eines mit einem Neigungswinkel eingebauten Motors nicht: Laut 'Auto Hebdo' verfügte bereits der Arrows A2 von 1979 über eine solche Lösung. Das Ganze hat allerdings nicht nur Vorteile: Durch die unkonventionelle Integration kippt der Schwerpunkt ein wenig nach vorne, das Gewicht wandert hinten etwas höher. Das kann sich unter Umständen negativ auf das Fahrverhalten auswirken, auch wenn bisher alles glatt lief.

¿pbvin|512|2436|ferrari|0|1pb¿Generell war die Stimmung bei Ferrari nach den ersten drei Testtagen mit dem neuen F10 gut: "Es war ein sehr positiver Test mit 1.400 Kilometern. Zuverlässigkeit und Performance sind für den Anfang gut. Alle Zahlen aus den Simulationen und alle Daten aus dem Windkanal haben sich einigermaßen bestätigt. Daher sind wir zufrieden", berichtet Costa nach den ersten Testfahrten dieses Winters, die nach einer kurzen Pause heute fortgesetzt werden.

"Das Feedback der Fahrer war gut. Es ist eine gute Basis, um das Auto für die nächsten Tests und die ersten paar Rennen weiterzuentwickeln", so der Italiener. Für diese Woche in Jerez de la Frontera gibt es nur auf mechanischer Seite neue Teile sowie ein verbessertes Setup. Den Rest will Ferrari der Konkurrenz anscheinend nicht zu früh zeigen: "Neue Aerodynamikteile planen wir erst für den dritten oder vierten Test", schmunzelt Costa.


Fotos: Ferrari, Testfahrten in Valencia


Trotz des ermutigenden Starts in das Formel-1-Jahr 2010 will er sich mit seinen Prognosen noch nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen. Aber wo steht ihr denn nun, Aldo? "Das ist eine gute Frage, aber ganz ehrlich: Wir wissen es nicht", entgegnet er. "Wir sind sicher schnell, aber wir wissen nicht wie schnell genau im Vergleich zu den anderen Teams. Das Gute ist wie gesagt, dass sich alle Designdaten, die wir im Vorfeld errechnet hatten, bestätigt haben."