• 18.10.2008 11:13

  • von Fabian Hust

Ferrari-Bevorzugung: FIA weist Anschuldigungen von sich

Ein FIA-Repräsentant über die angeblich parteiische FIA, Berichte über zu harte Stewards und wie Vergehen unter die Lupe genommen werden

(Motorsport-Total.com) - Immer wieder gibt es Diskussionen darüber, ob der Automobilweltverband FIA Ferrari bevorzugt. In dieser Saison gab es viele Strafen gegen McLaren-Mercedes und Lewis Hamilton, einige davon waren zumindest diskussionswürdig.

Titel-Bild zur News: FIA-Flagge

Die FIA versichert, dass alles mit rechten Dingen zugeht

Alan Donnelly, Vertreter der FIA, verweist alle Verschwörungstheorien in das Reich der Fabeln: "Ich habe so viel Unsinn über die Entscheidungen gelesen, die dieses Jahr von der Rennleitung getroffen wurden", so Donelly gegenüber der 'Gazzetta dello Sport'. "Sie schreiben, dass die FIA und ihre Stewards Ferrari immer bevorzugen, und dass sie nicht wollen, dass Hamilton Weltmeister wird."#w1#

"Man benötigt nur ein Beispiel, um diese Theorie als falsch herauszustellen: In Monaco bemerkten die Stewards, dass die Räder an Räikkönens F2008 nicht vor der Drei-Minuten-Marke montiert wurden, so wie dies das Reglement erlaubt. Also bestrafte die Rennleitung Kimi mit einer Durchfahrstrafe auf einer Strecke, auf der man nicht überholen kann."

Die in Fuji nach dem Start gegen Hamilton ausgesprochene Strafe sei gerechtfertigt: "Bei dieser Geschwindigkeit hätte er nie einlenken können. Wenn er abgeflogen wäre, hätte er einen viel schlimmeren Unfall verursachen können. Die Verantwortung der FIA ist es, sicherzustellen, dass die Fahrer ein sicheres und ehrliches Verhalten an den Tag legen."

Von der Idee, in Zukunft einen früheren Rennfahrer als ständigen Steward zu verpflichten, hält Donelly nichts: "Ich habe nicht das Gefühl, dass dies die korrekte Lösung ist, denn ihre Erfahrung ist an die Vergangenheit geknüpft. Seitdem, lasst uns sagen seit zehn Jahren, haben sich die Rennen verändert."

Wie wird eigentlich festgelegt, welche drei Stewards bei den Rennen tätig sind? Vor jeder Saison wird eine Liste mit jenen Leuten aufgestellt, die die notwendigen Anforderungen erfüllen. Diese Liste wird anschließend FIA-Präsident Max Mosley übergeben. Wie die Fahrer erhalten auch die Stewards eine besondere Lizenz: "Wir haben Stewards, die dieser Aufgabe seit 20 bis 25 Jahre nachgehen, als einige dieser Fahrer noch nicht einmal geboren waren."

Donelly ist auch nicht der Meinung, dass die FIA dieses Jahr zu viele Strafen ausgesprochen hat. So seien in 16 Rennen 69 Strafen ausgesprochen worden, 35 davon aufgrund von Motor- oder Getriebewechseln oder wegen des Überschreitens des Geschwindigkeitlimits in der Boxengasse. Lediglich 34 seien aufgrund von Zwischenfällen verhängt worden.

"Ich denke nicht, dass dies ein hoher Prozentsatz ist. Man muss dazu sagen, dass wir zehnmal so viele Vorfälle unter die Lupe nehmen und uns entscheiden, nicht einzuschreiten. Dieses Jahr haben wir zudem einen zweiten Schirm, der es uns erlaubt, das Bildmaterial aus verschiedenen Winkeln zu betrachten."

Zudem habe man sich der Kritik gestellt, dass es teilweise zu lange dauert, bis Strafen verhängt werden: "In Fuji haben wir sofort entschieden, dass sowohl Lewis als auch Massa bestraft werden müssen. In anderen Fällen, so wie das bei Bourdais der Fall war, müssen wir bis nach dem Rennen warten, um mit den Fahrern zu sprechen. Aber sofort ausgesprochene Entscheidungen sind immer gut durchdacht."