Alonso: Warum Aston Martin die bessere Saison hat als McLaren

Das aktuelle Zwischenfazit von Aston-Martin-Fahrer Fernando Alonso zur Formel-1-Saison 2023 und was er sich vom nächstjährigen Nachfolger seines AMR23 erhofft

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso ist die Ruhe selbst, obwohl Aston Martin aktuell nicht an seine Frühform aus der Formel-1-Saison 2023 anknüpfen kann. Denn Alonso hat in den zurückliegenden drei Grands Prix gerade einmal 15 Punkte erzielt - so viele wie zum Beispiel zu Jahresbeginn gleich beim ersten Rennen in Bahrain. Und nicht Aston Martin bestimmt die Schlagzeilen, sondern hinter Red Bull vor allem McLaren.

Titel-Bild zur News: Lando Norris im McLaren MCL60 vor Fernando Alonso im Aston Martin AMR23

Lando Norris im McLaren MCL60 vor Fernando Alonso im Aston Martin AMR23 Zoom

Dafür hat Alonso Verständnis und meint: "Es ist ja nur normal, dass McLaren und andere Teams große Fortschritte machen. Da könnte man enttäuscht sein von unseren Ergebnissen. Ich kann das verstehen. Aber so sehen wir das nicht. Wir sind unheimlich stolz auf unsere Saison 2023, denn wir haben jetzt bereits 197 Punkte mehr als 2022. Und das ist unglaublich."

Diese Steigerung von einem Jahr auf das andere sei die große Leistung von Aston Martin in der Saison 2023, nicht so sehr die herausragenden Einzelergebnisse, wie sie Alonso selbst in den ersten Rennen am Fließband produziert hatte.

Warum Alonso Aston Martin noch vor McLaren sieht

Und so entsteht laut Alonso derzeit ein falscher Eindruck von Aston Martin. Er sagt: "Wenn man im Fahrerlager jemanden fragen würde, wer die bessere Saison hatte, Aston Martin oder McLaren, 99 Prozent würden McLaren sagen. McLaren liegt aber elf Punkte hinter uns. Bislang also können wir behaupten: Wir hatten die bessere Saison, denn aktuell stehen wir noch vorne."

Er könne aber gut nachvollziehen, weshalb McLaren derzeit höher eingeschätzt werde als Aston Martin. "Man ist immer nur so gut wie das jüngste Rennen. Das bleibt im Kopf haften", sagt Alonso. "Und in den vergangenen Wochen waren wir nicht gut auf Zack."

McLaren wiederum habe es "besser verstanden, das Auto weiterzuentwickeln", meint Alonso. "Das müssen wir akzeptieren. Aber ich bin sehr stolz auf unser Team und auf das bisher Geleistete."

Und 2024 beginne alles wieder vorn vorne. "Ich hoffe, das Team schafft dann etwas Ähnliches wie nach dem vergangenen Winter von 2022 auf 2023", sagt Alonso. "Wenn das neue Auto ganz anders ist als das aktuelle, aber so schnell wie beim Saisonstart, dann wäre ich sehr zufrieden."

Das Sprintformat als große Hürde in Austin

Wie schnell der AMR23 beim USA-Grand-Prix in Austin sein wird, dazu will Alonso keine konkrete Prognose abgeben. Er glaubt nur: Die Abstimmungsfindung sollte "nicht allzu schwierig werden".

"Die größte Herausforderung für uns ist wie üblich das Sprintformat mit nur einem Freien Training. Du hast nur ein paar Runden Zeit, das Set-up für das Auto zu erarbeiten und kannst dann nur bis zum Beginn des Qualifyings noch weitere Änderungen vornehmen. Aber da rät man eigentlich meistens", erklärt Alonso.

"Und was gut funktioniert über eine Runde im Qualifying, muss nicht ebenso gut funktionieren im Rennen am Sonntag. All diese Kompromisse musst du aber erraten. Das ist die große Aufgabe, vor der wir alle stehen. Es ist für alle gleich. Schauen wir mal, ob wir es an diesem Wochenende richtig hinkriegen."

Fernando Alonso

Fernando Alonso setzt für 2024 erneut auf einen großen Sprung bei Aston Martin Zoom

Bisher seien Sprintwochenenden in der Formel-1-Saison 2023 "gut für Aston Martin" gelaufen, sagt Alonso. "Wir haben da keine Probleme, die Abstimmung zu finden."

"Und wie die meisten Teams haben auch wir Updates dabei. Jeder versucht noch einmal ein paar Updates einzusetzen. Aber bei nur einem Freien Training ist nicht genug Zeit, um alles zu optimieren. Und wir als Team müssen noch eine Sache lösen: Wenn du ein gutes einfach zu fahrendes Auto hast, hilft das immer auch der Leistung."