Fernandes: Gerichtsverfahren schreckt Sponsoren ab

Lotus-Teamchef Tony Fernandes glaubt, dass der Kampf gegen die Lotus-Gruppe bare Münze kostet, kündigt aber dennoch neue Sponsoren an

(Motorsport-Total.com) - Schlimm genug, dass die Fans kaum noch durchblicken, was der Unterschied zwischen dem Team Lotus ist, das einen eigenen Rennstall betreibt, und der Lotus-Gruppe, die nur Sponsor von Renault ist. Doch naturgemäß hat der Streit Lotus vs. Lotus auch Auswirkungen auf die beteiligten Parteien, die dadurch bare Münze verlieren - und zwar nicht nur Anwaltskosten.

Titel-Bild zur News: Tony Fernandes

Fernandes ärgert sich über unnötigen Ärger, der auch noch Geld kostet

"Das Gerichtsverfahren hat in letzter Zeit einige Sponsoren abgeschreckt", ärgert sich Lotus-Teamchef Tony Fernandes. "Das Problem ist, dass die Leute nicht wissen, wer recht hat und wer nicht. Das ist verwirrend, aber das ändert sich gerade. Ich glaube, dass inzwischen viele realisieren, dass es nicht auf den Namen ankommt, sondern dass man in die Menschen und deren Einstellung investiert. Die Sponsoren, die das realisieren, werden uns mögen."

Der Malaysier will "bald" neue Sponsoren bekannt geben - möglicherweise schon am kommenden Wochenende, wie sein Geschäftspartner SM Nasarudin SM Nasimuddin via 'Twitter' angekündigt hat. Bei dem Neuzugang soll es sich um ein amerikanisches Unternehmen handeln. Fernandes gibt sich kämpferisch: "Wir haben uns mit einer Firma angelegt, die mit der malaysischen Regierung in Verbindung steht, wir haben uns mit der Lotus-Gruppe angelegt und mit Force India."

Muskeln zu zeigen gehöre auf dem Weg zu einer besseren Zukunft dazu: "Man muss wissen, wo man im Leben hingehört, und man muss sich seinen Platz am Tisch verdienen", findet der Lotus-Teamchef. "Die Formel 1 ist keine kommunistische Gesellschaft - das hat noch nie funktioniert. Die Großen werden größer und die Kleinen müssen kämpfen. Ich habe das bei AirAsia getan, wo mir auch niemand etwas geschenkt hat und mir viele Steine in den Weg gelegt wurden. Aber ich kämpfe."

¿pbvin|512|3576||0|1pb¿"Wir sind kleine Fische, aber wir werden wachsen", zeigt er sich von der Gerichtsverhandlung und den damit verbundenen Implikationen unbeeindruckt. "Wir müssen da hinkommen. Ja, jetzt sind wir klein, aber wir müssen uns mit den größeren Fischen anlegen. Dass wir klein sind, hält uns nicht von unseren Zielen ab." Daher hat das Team Lotus auch nicht klein beigegeben, als die Lotus-Gruppe die Marke Lotus exklusiv für sich beanspruchen wollte. Jetzt ist der Richter am Wort.

Fernandes lässt sich auf solche Auseinandersetzungen nicht ein, weil er Spaß daran hat, sondern weil sie in seinen Augen ein notwendiges Übel sind. Ansonsten bereitet ihm die Politik in der Formel 1 keine Freude: "Ich mag Gerichtsverfahren nicht und halte sie für eine totale Zeitverschwendung", unterstreicht er. "Mir wäre viel lieber, Neues aufzubauen als im Gerichtssaal zu sitzen. Aber was sein muss, muss sein - und wenn wir vor Gericht müssen, dann gehen wir vor Gericht."

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