Faure wischt Gerüchte über Renault vom Tisch

Renault will zumindest drei weitere Jahre in der Formel 1 bleiben - mit Briatore, ohne Prost, stellte Präsident Faure klar

(Motorsport-Total.com) - Zu den Gerüchten über das Renault-Team bezog heute in Brasilien erstmals Patrick Faure, der Präsident der Sportabteilung der Franzosen, Stellung. Demnach stimmen die Gerüchte, wonach sich der Konzern aus der Formel 1 zurückziehen möchte, nicht, und auch an Teamchef Flavio Briatore soll festgehalten werden.

Titel-Bild zur News: Patrick Faure

Patrick Faure stellte sich in Interlagos den Fragen der Journalisten

Zuletzt hatten diverse Zeitungen berichtet, dass Ex-Weltmeister Alain Prost ab 2006 die sportliche Leistung des Rennstalls übernehmen könnte, nachdem Briatore angedeutet hatte, dass er seinen Ende 2005 auslaufenden Vertrag möglicherweise nicht mehr verlängern wird. Dies sei "völliger Unsinn", dementierte Faure gegenüber 'Reuters': "Ich bin ein guter Freund von Alain, treffe mich regelmäßig mit ihm, aber das ist nicht einmal hypothetisch zur Sprache gekommen."

Renault stellt Briatores Arbeit nicht in Frage

Dem Gerücht fehle es an jeglicher Substanz, fuhr der 58-Jährige fort, der am liebsten an Briatore festhalten würde: "Er hat jedes Jahr die vorgegebenen Ziele erreicht. Wenn das auch 2005 so bleibt, sehe ich keinen Grund, warum wir ihn nicht auch 2006 behalten sollten." Fraglich ist freilich, ob Briatore selbst an Bord bleiben will, schließlich werden ihm Ambitionen untersagt, zu Toyota zu wechseln oder sogar die Motorenschmiede Cosworth aufzukaufen.

Schon Ende der 90er-Jahre verdiente sich der Ex-Liebhaber von Naomi Campbell und Vater von Heidi Klums Kind seine Brötchen über das Tuning und den Verkauf von Formel-1-Motoren - damals unter dem Namen Mecachrome. Sollte ihn jedoch der Motorsport gar nicht mehr reizen, könnte er auch ganz den Hut nehmen und sich seinem zweiten Standbein widmen, nämlich einer Luxusdiskothek, die in Szenekreisen bereits bestens bekannt ist.

Wirbel um Renault gab es zuletzt aber auch wegen des Wechsels an der Konzernspitze, denn Formel-1-Fan Louis Schweitzer wird demnächst vom derzeitigen Nissan-Chef Carlos Ghosn abgelöst, der für seine Sparphilosophie bekannt ist und Fachzeitschriften gegenüber schon angekündigt haben soll, dass er nicht einsieht, warum so viel Geld in das Formel-1-Programm fließt. Von einem Wechsel in den Rallyesport oder aber auch einem Totalrückzug aus dem Motorsport war daraufhin die Rede.

Bis 2007 will Renault unbedingt in der Formel 1 bleiben

Faure wischte aber auch diese Bedenken vom Tisch: "Wir werden sehr schnell mit unseren Fahrern verhandeln, mit unseren Sponsoren. Wir wollen langfristige Verträge erneuern und eine gewisse Anzahl an Geschäften für die Jahre 2005, 2006 und 2007 zustande bringen. Wenn wir das tun, dann machen wir es sicher langfristig ausgelegt. Nächstes Jahr wollen wir um den WM-Titel kämpfen - oder zumindest ganz nahe dran sein."

Zu den Stützen des Formel-1-Teams von Renault, welches sich als französische Nationalmannschaft versteht beziehungsweise verkauft, gehört auch der Grand Prix in Magny-Cours, der ja nur provisorisch in den Kalender für 2005 aufgenommen wurde. Auch hier sieht Faure aber keinen Grund zur Besorgnis: "Es ist wie das Wetter hier in Brasilien - alles wird immer klarer und klarer. Es wird nächstes Jahr einen Grand Prix von Frankreich geben."