• 29.10.2004 09:33

  • von Marco Helgert

Fast perfekt: Jordan 2005 mit Toyota-Power

Das Jordan-Team bestätigte erneut intensive Verhandlungen mit Toyota und ist hoffnungsvoll, auch 2005 am Start zu sein

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen Wochen seit der Ankündigung Fords, sich aus der Formel 1 zurückzuziehen, zogen dunkle Wolken über dem Jordan-Team auf. Neben dem Jaguar-Team soll auch die Motorenschmiede Cosworth verkauft werden. Niemand weiß jedoch, ob und in welcher Form Cosworth auch 2005 Formel-1-Kundentriebwerke anbieten wird. Ein erstes Angebot musste Teamchef Eddie Jordan ablehnen - der Preis hatte sich gegenüber 2004 nahezu verdoppelt.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld (Jordan-Ford EJ14) vor Olivier Panis (Toyota TF104B)

Das Jordan-Team wird die Saison 2005 wohl mit Toyota-Motoren bestreiten

Auch andere Lösungen standen nicht bereit. Toyota erklärte Kundenmotoren noch am Rande des Rennens in Suzuka eine klare Absage - die Zeit für die Vorbereitung auf 2005 sei zu kurz, für Toyota und ein eventuell beliefertes Team. In Brasilien dann der Umschwung. Die Regeln für 2005 wurden verabschiedet, die Zeit der Unsicherheit wich. Auf einmal konnte sich auch Toyota eine kurzfristige Motorenlieferung vorstellen.#w1#

Indirekt bestätigt wurden die voranschreitenden Verhandlungen zwischen Jordan und Toyota von Ian Phillips, dem Marketingdirektor des britischen Teams. "Wir sind nun zu 99 Prozent sicher, dass wir im kommenden März beim Australien-Grand-Prix dabei sein werden. Es waren nervenaufreibende vergangene Wochen, aber nun blicken wir auf die Zukunft", erklärte er dem 'Guardian'.

Kurzfristig hat sich an dieser Lage noch nichts Konkreteres getan, doch auch gegenüber der Nachrichtenagentur 'Reuters' verbreitete Phillips weiter eine optimistische Stimmung. "Sehr nahe" sei man an einem Vertragsabschluss. "Aber noch gibt es viel Papierkram und ähnliche Dinge zu erledigen", erklärte er.

"Es wird noch einige Wochen dauern, bis alles absolut sicher ist", fügte er an. "Aber wir sind sehr, sehr hoffnungsvoll, dass wir das alles geregelt bekommen." Jordan kämpft dabei gegen die Zeit. Bis zum 15. November muss das Team sich für die Formel-1-Saison 2005 eingeschrieben haben - zur Not wird Eddie Jordan die Meldung wohl auch ohne Motorendeal abgeben, ideal wäre dies freilich nicht.

Toyota erweist sich mit der Lieferung von Motoren als Retter des kleinen Teams. "Da es eine Versorgungskrise (bei den Motoren; d. Red.) gibt, sind wir darauf vorbereitet, es zu tun", so Toyota-Präsident John Howett. Es wird außerdem erwartet, dass Jordan für die Triebwerke nicht nur finanziell bezahlen muss. Für Toyota-Tester Ryan Briscoe sind 2005 nur wenige Testeinsätze geplant. Ein Stammplatz bei Jordan wäre für den Australier der letzte Schritt zur Formel-1-Karriere.