Fahrerlager-Chaos: Button kritisiert Zeitplan

Jenson Button wäre im Fahrerlager fast von einem Gabelstapler überfahren worden und übt Kritik an direkt aufeinanderfolgenden Rennen

(Motorsport-Total.com) - Glanz und Glamour? Davon war im Fahrerlager von Monte Carlo am Mittwoch noch nicht viel zu sehen. Der Paddock-Bereich, wo Fahrer und führende Teammitglieder der Presse einen Tag vor dem Trainingsauftakt bereits Rede und Antwort standen, glich eher einer überdimensionalen Baustelle. Teammitarbeiter versuchten verzweifelt, ihre Motorhomes rechtzeitig fertig aufzubauen, Gabelstapler rasten hektisch umher, um Material zu liefern.

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Auch das McLaren-Motorhome wurde erst im letzten Moment fertig

Grund für das Chaos in der sonst so perfekt organisierten Formel 1 ist die Tatsache, dass der Grand Prix von Monaco auch dieses Jahr direkt auf das Rennen in Barcelona folgt - der traditionelle Auftakt am Donnerstag macht die Situation nicht einfacher. Jenson Button, der gestern beinahe von einem Gabelstapler überfahren wurde, übt nun heftige Kritik am Zeitplan.

"Monaco ist ein ziemlich außergewöhnliches Ereignis und wenn wir durch Barcelona zwei direkt aufeinanderfolgende Rennen haben, dann sorgt das dafür, dass nichts fertig wird", beschwert sich Button gegenüber dem 'Telegraph'. "Ich finde, dass es schön wäre, wenn wir zwischen den Rennen zwei Wochen Pause hätten." Angesprochen auf sein gefährliches Erlebnis mit einem Gabelstapler, meinte er nur: "Ich habe aufgepasst, als er reversierte, aber er nicht. Das ist etwas gefährlich. Vielleicht sollten wir Bauarbeiter-Helme tragen."

Dass die Teams diesmal noch später dran waren als im Vorjahr hat zwei Gründe: Zum Einen blockierte der Zwischenfall in der Sainte-Devote-Kurve, als ein Lastwagen Feuer find, am Dienstag den Verkehr, was auch die Aufbauarbeiten verzögerte. Zum Anderen dauerte der Abbau des Mercedes-Motorhomes bereits in Barcelona länger als geplant, weshalb die Schwaben auch verspätet in Monaco eintrafen.

Das wäre kein Problem gewesen, hätte Mercedes nicht den Platz direkt im Eingangsbereich des Fahrerlagers ausgefasst - so musste jedes Team an der schwäbischen Schikane vorbei, wodurch weitere Zeit verlorenging. Besonders geschickt ging es hingegen Red Bull an. Die Weltmeister-Truppe hatte nur eine Light-Version des Motorhomes nach Barcelona gebracht, die große Energy-Station dümpelt schon länger im Hafen von Monaco. "Es war eng, aber wir hatten vorgeplant", grinst Teamchef Christian Horner. Gut möglich, dass sein Team auch am Sonntag die Nase vorne haben wird.