Fahrergewerkschaft erreicht mehr Testsicherheit

Auf Drängen der Fahrer hin wurde ein neues Abkommen für Sicherheit bei Testfahrten erzielt - Teams werden für die Kosten aufkommen

(Motorsport-Total.com) - An den Rennwochenenden entspricht die Streckensicherheit in der Formel 1 schon jetzt den allerhöchsten Standards, doch bei Testfahrten gibt es diesbezüglich noch grobe Defizite. Bei der gestrigen Sitzung der Fahrergewerkschaft in Silverstone war dies das bestimmende Thema - und tatsächlich konnte ein Abkommen ausgehandelt werden.

Titel-Bild zur News: Luca Badoer

Bei Unfällen wie diesem von Luca Badoer soll in Zukunft schneller geholfen werden

Angestoßen wurde die Diskussion durch die schweren Unfälle von Luca Badoer und vor allem Alexander Wurz vergangene Woche in Barcelona, denn nach dem Crash des Österreichers in der Zielkurve dauerte es zwei Minuten, bis der erste Streckenposten vor Ort war - der erste Helfer fing sich einen Splitter im Finger ein und kam deswegen zu spät, während das Sicherheitsauto viel zu spät ankam und nicht einmal einen Arzt mitbrachte. Wurz musste sich selbst aus dem Wrack befreien.#w1#

"Es gab Alex' Abflug, bei dem es mehr als zwei Minuten dauerte, bis ein Auto bei ihm war, und auch Badoer hatte einen wirklich heftigen Unfall", erklärte 'GPDA'-Chef David Coulthard. "Wir haben jetzt eine Zusage von der FIA und von den Teams, um die Sicherheit zu erhöhen, und es fehlt nur noch der letzte Schritt. Wir Fahrer werden die Strecken direkt kontaktieren, selbst die Kosten tragen, um die medizinischen Einrichtungen herzustellen, und dann die Rechnung an die Teams weitergeben."

Die Teams haben sich bereiterklärt, für die Kosten aufzukommen, während angeblich auch die FIA unterstützend in dem Prozess mitwirken will. Sprich: Es soll mehr freiwillige Helfer geben, eine bessere medizinische Versorgung und mehr Streckenfahrzeuge. Nun liegt es nur noch an den Fahrern, "eine aktive Rolle" einzunehmen, wie Coulthard betonte, dann sollten die geplanten Maßnahmen schon beim nächsten Test umgesetzt werden.