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  • 18.07.2001 18:06

  • von Fabian Hust

Fahrer fordern Modifizierung der "Schumacher-Schikane"

Nach dem schweren Unfall von Michael Schumacher fordern die Fahrer Veränderungen an der Rennstrecke von Monza

(Motorsport-Total.com) - Schon bevor sich Michael Schumacher am Dienstag in Monza beim Überfahren der Randsteine den Unterboden aufriss und danach mangels Anpressdrucks mit hoher Geschwindigkeit und verminderter Bremswirkung von der Strecke flog, hatten die Fahrer die modifizierten Schikanen in Monza kritisiert. Diese hatten die Veranstalter teilweise mit höheren Randsteinen versehen, um die Fahrer zu zwingen, die Schikane nicht abzukürzen. Prinzipiell ist diese Lösung sinnvoll, damit die Autos beim Durchfahren der Schikane nicht nervös werden, aber wenn ein Pilot doch einmal über sie hinwegräubert, kann er sich Flügel, Aufhängungen oder wie bei Schumacher geschehen, den Unterboden beschädigen.

Titel-Bild zur News: Mika Häkkinen

Beim Überfahren der Randsteine kann das Auto beschädigt werden

"Wir haben diese Schikane schon einmal kritisiert. Ich erwarte, dass dort etwas verändert wird, wenn sich Charlie Whiting die Strecke angesehen hat", so Ralf Schumacher gegenüebr der 'Gazzetta dello Sport'. Der Renndirektor der FIA kann den Veranstalter zu entsprechenden Änderungen an der Rennstrecke verpflichten, sollten sie notwendig sein. Für Michael Schumacher wären sie beinahe zu spät gekommen. Vor jener Schikane, in der Schumacher die Kontrolle über sein Auto verlor, kam im letzten Jahr bei der schrecklichen Massenkarambolage der Feuerwehrmann Paolo Ghislimberti ums Leben.

Auf anderen Strecken wurden die Randsteine in den letzten Jahren nach vielen brenzligen Situationen abgeflacht. Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hatte nach der Monza-Tragödie im Vorjahr sogar vorgeschlagen, Stop-and-Go-Schikanen, wie man sie in Monza, Hockenheim aber auch in Kanada vor der berühmten "Wall of Champions" findet, komplett abzuschaffen. Sindvoll wären stattdessen flüssigere Schikanen, bei denen die Piloten nicht gezwungen sind, über die Randsteine abzukürzen, um eine gute Rundenzeit zu erzielen oder enge Haarnadelkurven, die auch Überholmanöver ermöglichen würden.