• 12.06.2002 10:39

  • von Fabian Hust

Fachzeitung: Schumi wird Österreich-Sieg aberkannt

Nach Informationen einer Fachzeitung aus FIA-Kreisen wird man Michael Schumacher den Sieg von Österreich aberkennen

(Motorsport-Total.com) - Nach Informationen der Fachzeitung 'auto, motor und sport' aus FIA-Kreisen wird man Michael Schumacher am 26. Juni bei der Anhörung Ferraris vor dem Automobilweltverband FIA in Paris den Sieg beim Großen Preis von Österreich in Spielberg aberkennen und nachträglich Rubens Barrichello zum Sieger erklären. Der Brasilianer hatte am 12. Mai auf den letzten Metern vor der Ziellinie nach Aufforderung des Teams den Deutschen passieren lassen und ihm den Sieg geschenkt. Man wolle, so heißt es, das Rennen auf Basis der vorletzten Runde werten, als Barrichello noch in Führung lag.

Titel-Bild zur News: Ferrari-Führungstrio

Wird Ferraris Stallorder einfach rückgängig gemacht?

Das offizielle Urteil freilich wird erst in zwei Wochen gefällt und es ist fraglich, ob ohne Anhörung von Ferrari bereits bei der FIA intern eine Entscheidung über das Maß der Strafe gefällt wurde. Laut Reglement ist eine Stallorder erlaubt, wenn sie dem Sport nicht schadet, so dass man die Vorkommnisse von Spielberg im Prinzip mit zweierlei Maß messen kann. Ein Urteil dieser Art würde Michael Schumacher zwar einen Sieg und vier WM-Punkte kosten, aber es wäre sicherlich noch eine der fairsten Lösungen gegenüber den Formel-1-Fans.

Eine komplette Aberkennung des Sieges von Österreich mit der Streichung von zehn WM-Punkten wäre auch gegenüber den Fans nicht vertretbar. Eine noch härtere Strafe wie das theoretisch mögliche Sperren für einige Rennen oder gar der WM-Ausschluss wäre maßlos überzogen. Das Ferrari-Team nur mit einer saftigen Geldstrafe zu bestrafen wäre in den Augen vieler Beteiligter eine zu harmlose Strafe. Die Wiederherstellung des sportlichen Ergebnisses wäre eine mehr als ungewöhnliche Entscheidung, aber sie würde Sinn machen.

Bei Ferrari hat man bereits versprochen, eine Stallorder "in dieser Form" nicht mehr durchzuführen. Das Hauptthema bei der Anhörung in Paris wird vermutlich auch das Verhalten von Michael Schumacher und Rubens Barrichello auf dem Siegerpodest und bei der Pressekonferenz sein, wo die Fahrer gegen Vorschriften verstießen, als der Zweitplatzierte die Position des Siegers einnahm. Dieses Vergehen wird man wohl mit einer saftigen Geldstrafe bestrafen.