F2004 wohl schon in Melbourne am Start

Der neue Ferrari wird vermutlich gleich beim ersten Saisonrennen debütieren, allerdings mit einer Reihe neuer Elemente

(Motorsport-Total.com) - 2002 und 2003 wartete Ferrari für die Premiere des jeweils neuen Fahrzeugs die Europarennen ab, doch in dieser Saison könnten Michael Schumacher und Rubens Barrichello von Beginn an ein neues Arbeitsgerät bekommen. Schon beim Auftakt in Melbourne, so der Plan, soll der heute präsentierte F2004 erstmals zum Einsatz kommen.

Titel-Bild zur News: Ferrari F2004

Der Frontflügel für Melbourne wird sicher anders aussehen als heute

Technikdirektor Ross Brawn stimmte zwar zu, dass das Team dadurch an Entwicklungszeit verliert, gleichzeitig sieht er aber auch Vorteile: "Ich streite nicht ab, dass wir uns ein paar zusätzliche Wochen vor dem ersten Rennen wünschen würden, aber man muss das gegen die Performance des Autos abwägen. Wir haben das Ziel erreicht, wann wir das Auto fertig haben wollten, also sollte es keine Bedenken geben, dass wir zu spät dran sein könnten."#w1#

Neue Teile konnten schon im Winter getestet werden

Zuversicht schöpft der Brite aus der Tatsache, dass am F2003-GA aus dem Vorjahr im Winter schon mehrere Komponenten für den F2004 getestet wurden. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf dem Kühlsystem, weil Ferrari seit 2001 nicht mehr mit einem völlig neuen Auto bei einem Hitzerennen angetreten ist, genau das aber für Melbourne erwartet werden muss. Daher wollten sich die Italiener heute noch nicht ganz festlegen, was das Renndebüt des Fahrzeugs angeht.

"Wegen der Regeländerungen und wegen der Hitze bei den ersten drei Rennen haben wir uns dafür entschieden, das neue Auto von Anfang an zu verwenden", erklärte Brawn. "Wenn noch eine Katastrophe passieren sollte, können wir uns jederzeit umentscheiden, aber es wäre eine verdammt schwierige Aufgabe, das alte Auto auf die neuen Regeln abzustimmen. Daher stehen wir eigentlich sehr hinter unserer Entscheidung."

Aerodynamik wird bis Melbourne noch verändert

Der Ferrari, den wir in Melbourne sehen werden, dürfte sich auf jeden Fall massiv von dem Modell unterscheiden, der heute in Maranello enthüllt wurde. Dies bestätigte Rory Byrne, der geistige Vater des F2004: "Es wird substantielle Veränderungen geben, speziell aerodynamische. Offensichtlich betrifft das den Frontflügel, die Turning-Vanes und den Heckbereich. Die neuen Teile werden im Februar kommen, so früh wie möglich natürlich."

"Der Grund, warum wir diese Elemente noch nicht implementiert haben, ist ganz einfach der, dass wir uns für die Entwicklung so lange wie möglich Zeit lassen wollten", ergänzte der Südafrikaner, denn während komplexe Konzeptkomponenten wie Motor, Bodywork oder Radaufhängung langwierig aufeinander abgestimmt werden müssen, können kleinere aerodynamische Teile relativ einfach ausgetauscht werden.