GP Steiermark
F1-Talk am Samstag im Video: Mercedes hatte keine Chance gegen Red Bull!
Aktuell im Formel-1-Liveticker: +++ Qualifying: Max Verstappen holt die Poleposition beim Red-Bull-Heimspiel +++ Valtteri Bottas schneller als Lewis Hamilton +++
F1-Talk im Video: Die Quali-Analyse!
Jetzt anschauen: Um 18:45 Uhr waren meine Kollegen Christian Nimmervoll und Kevin Scheuren heute LIVE auf unserem YouTube-Kanal von Formel1.de, um das Qualifying zum Grand Prix der Steiermark zu analysieren.
Die Themen am Samstag:
- Perez setzt auf alternative Strategie
- Norris: Wiederholt er das Podium?
- Poleduell zwischen Verstappen & Hamilton
- Mittelfeld: Ferrari, Alpine & AlphaTauri
- Vettel: Wo ist der Schwung hingekommen?
- "Kostbarer Fehler" von Mick Schumacher
- Latifi: So nah und doch so fern …
- Schnäppchen: Wolff verkauft seine Ferraris
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Mercedes attackiert McLaren, ohne Chance gegen RBR
Im FT3 sah Hamilton wie der Favorit aus, im Quali hat's Verstappen gedreht. Wie, das haben wir analysiert. Plus: Wolffs Ohrfeige gegen McLaren. Weitere Formel-1-Videos
Sainz: Streckenlayout kommt SF21 nicht entgegen
Bei Carlos Sainz stellt sich die Frage der Reifenwahl gar nicht. Er geht von P12 ins Rennen und kann sich daher die Pneus auf dem Grid aussuchen. Apropos Reifen, das war bei den Roten schon in der Vorwoche das große Thema. Der hohe Reifenverschleiß sorgte für das schlechteste Saisonergebnis und null Punkte in Frankreich.
Und auch heute im Qualifying haben die Gummis Ferrari Schwierigkeiten bereitet. "Ich hatte mit den Vorderreifen im Quali-Trim Probleme, sie zum Arbeiten zu bringen." Er hofft, dass diese Probleme im Rennen kleiner werden. Insgesamt war die Ferrari-Pace auf einer Runde nicht so stark wie zuletzt in den Qualifyings, "drei oder vier Zehntel" haben auf AlphaTauri und McLaren gefehlt.
Die Streckencharakteristik komme dem SF21 einfach nicht entgegen, meint Sainz. "Unser Auto ist nicht sehr viel anders als in Paul Ricard. Hier gibt es drei lange Geraden. In Sektor 1 waren wir das ganze Wochenende über schwach." Daher hofft er morgen auf Regen im Rennen.
#FragMST: Freie Reifenwahl für Tsunoda und Russell?
Wir haben soeben eine spannende Frage reinbekommen von User Frederik, vielen Dank dafür! Er möchte wissen: "Nachdem nun Yuki Tsunoda auf Startplatz 11 strafversetzt wurde und dafür George Russell auf Platz 10 rutscht: Haben damit nun beide freie Reifenwahl für das Rennen?"
Das ist in der Tat eine sehr gute Frage. Unsere Antwort: Die Reifenwahl richtet sich nach dem Qualifying-Ergebnis. Das bedeutet, dass Yuki Tsunoda auf P11 dennoch auf den Q2-Reifen starten wird müssen, George Russell hat auf P10 freie Reifenwahl.
Russell: "Punkte sind definitiv möglich"
Eine sehr gute Runde hat im Gegensatz dazu George Russell im Williams zusammengebracht. Ihm fehlten nur 0,008 Sekunden auf den Q3-Einzug. Denkbar knapp hat er die Top 10 zunächst verpasst, doch durch die Bestrafung von Tsunoda rückt er auf den zehnten Startplatz vor.
"Dieses Mal waren wir nahe dran. Es ist so zufriedenstellend, wenn du das Maximum aus dem Auto herausholen kannst", strahlt er. Das sei heute ein weiteres Mal gelungen. "Viel entscheidender aber ist: Wir legen den Fokus auf den Sonntag und versuchen, die Fahrzeugleistung auf die Renndistanz zu optimieren. Schauen wir also mal, wie es am Sonntag ausgeht."
Schon am Freitag habe er sich sehr wohlgefühlt im Longrun, sind also erstmals WM-Punkte mit Williams für ihn drin? "Punkte sind definitiv möglich."
Vettel unzufrieden: "Runde nicht gut getroffen"
Nicht nur Daniel Ricciardo hat es heute nicht zusammengebracht im Qualifying, auch Sebastian Vettel hat sich "schwergetan". Der Deutsche war 0,067 Sekunden langsamer als der McLaren, er startet morgen von P14. "Es war sehr eng. Ich habe meine Runden nicht gut getroffen, deshalb darf ich nicht überrascht sein, dass es nicht gereicht hat", meint der Heppenheimer.
Er hat seine letzte Runde noch gestrichen bekommen, das hat sich aufs Endergebnis aber nicht ausgewirkt. Was erwartet er fürs Rennen morgen? "Wir werden sehen. Überholen ist definitiv möglich, hoffentlich haben wir morgen eine bessere Pace."
Ricciardo ratlos: "Ein bisschen ein Mysterium"
Während Norris wieder einmal im Qualifying aufzeigen kann, rätselt Daniel Ricciardo wieder einmal. Warum hat er 0,577 auf den Briten auf dieser kurzen Strecke in Österreich verloren? Noch am Freitag schien der Australier gut in Form zu sein, er konnte den Tag als Gesamtzweiter abschließen. Am Samstag rettete er sich zunächst noch vor dem Q1-Aus, doch in Q2 auf Rang 13 war Endstation.
"Was heute passiert ist, das ist ein bisschen ein Mysterium", gesteht er. Warum er mit der Pace von Norris und Co. nicht mithalten konnte, wisse er nicht. "Das ist frustrierend." Er habe "Speed über Nacht" verloren. "Wir hatten schon im dritten Training unsere Stirn gerunzelt, den wir waren ziemlich weit weg, fast eine Sekunde. Das ist eigenartig."
Besonders enttäuschend: Ricciardo schildert, dass er ans Limit gegangen ist, er habe nicht schneller gekonnt, und dennoch landete abgeschlagen außerhalb der Top 10. "Ich habe hier und da nicht sehr viel Zeit liegen lassen, es [fehlt] einfach ein bisschen Zeit überall." Kleine Änderungen über Nacht würden die Verschlechterung jedenfalls nicht erklären.
Norris: Podium auch in diesem Jahr möglich?
Noch einen Piloten müssen wir unbedingt erwähnen, wenn wir auf die Startaufstellung schauen: Lando Norris. Der Brite konnte sich auf Platz vier qualifizieren, er rutscht durch die Bottas-Strafe auf P3 nach vorne. "Das hat viel Spaß gemacht", freut er sich. "Das ist eine der coolsten Strecken, um ein Qualifying zu fahren." Aufgrund der schnellen Kurven sei er fast ein wenig außer Atem.
Er habe auf seiner schnellsten Runde keine großen Fehler gemacht, sei nur ein wenig nahe hinter Fernando Alonso gefahren. "Mein einziger kleiner Fehler war vielleicht, dass ich nicht so früh wieder aufs Gas gegangen bin [aus den Kurven heraus]." Wird er wieder aufs Podium fahren können? "Das wäre schön, aber wir wissen, dass beide Red Bull und beide Mercedes viel schneller sind als wir."
Verstappen: Renningenieur hat ihn zur Pole angestachelt
Noch einmal kurz zurück zum Polesetter. Denn Max Verstappen hat mittlerweile verraten, dass sein Renningenieur ihn in Q3 "angestachelt" habe dazu, die Poleposition zu fahren. Wie das? Gianpiero Lambiase sei verärgert darüber gewesen, dass der Niederländer den Sicherheitslauf in Q2 auf dem weichen Reifen schon nach der ersten Kurve abgebrochen habe aufgrund des Verkehrs.
"Ich glaube, mein Ingenieur hat mich angestachelt, weil er verärgert war, dass ich die Runde auf den Softs nicht fertig gefahren bin", meint Verstappen. Lambiase habe sich am Funk darüber beschwert. Er meinte, Verstappen hätte pushen sollen, um zu sehen, wie die Reifen funktionieren. "Ich habe ihm nicht geantwortet, aber insgeheim hat es mich beflügelt, auf dem ersten Run in Q3 ein bisschen härter zu pushen."
Alonso: "Bestes Qualifying in diesem Jahr"
Fernando Alonso wird das Rennen morgen vom achten Startplatz bestreiten. Er hat es nun zum dritten Mal in Serie ins Q3 geschafft. "Ich bin glücklich. Das war ein sehr stressiges Qualifying." Denn Alpine habe am Vormittag ein wenig Pace verloren, dadurch habe er "radikalere Änderungen" vorgenommen als sonst. Außerdem musste Esteban Ocon schon in Q1 raus.
Daher ist der Spanier umso stolzer, es wieder in die Top 10 geschafft zu haben. Das sei womöglich "das beste Qualifying in diesem Jahr". Er habe dieses Zeittraining genossen und "fast hundert Prozent" gegeben.
Update: So sieht die Startaufstellung aus!
Nach der Strafe für Valtteri Bottas hat nun auch Yuki Tsunoda drei Strafplätze aufgebrummt bekommen. Dadurch hat sich die Startaufstellung ein wenig verändert.
- Startaufstellung neu
Außerdem haben wir die Quali-Duelle aktualisiert nach der Zeitenjagd. Weiterhin halten Pierre Gasly und George Russell ihre Null, stark!
- Quali-Duelle 2021
Wegen Bottas-Szene: Strafe für Tsunoda!
Wir bleiben noch im Red-Bull-Kosmos. Denn AlphaTauri-Pilot Yuki Tsunoda hat es auf P8 geschafft, zum zweiten Mal in seiner Formel-1-Karriere war er in Q3 - im Gegensatz zu Baku diesmal auch ohne Crash. Rund drei Zehntel war er langsamer als Teamkollege Pierre Gasly auf P6. "Das war ein guter Schritt zur Vorwoche, da ich in Frankreich noch in Q1 gecrasht bin. Ein guter Start."
Der Japaner hatte allerdings keine reibungslose Session, immerhin brachte er Valtteri Bottas auf die Palme. Was war da los in Kurve 4? "Es war noch genug Platz zwischen Valtteri und mir." Er habe den Mercedes erst in der Bremszone gesehen. Hätte er die Linie gewechselt, dann hätte es wohl gekracht, glaubt der Rookie. "Ich hätte erwartet, dass Valtteri versucht, mich innen zu überholen."
Der Vorfall wurde von den Kommissaren untersucht, und Tsunoda wird morgen um drei Startplätze zurückversetzt.
Horner: Rennen "eine andere Herausforderung"
Red-Bull-Teamchef Christian Horner legt noch eins drauf und meint bei 'Sky': "Wir hatten gedacht, dass Mercedes noch etwas mehr in Reserve haben würde." Da die Temperaturen am Nachmittag aber angestiegen sind - die Streckenoberfläche war gut zehn Grad heißer - habe sich das auf die Autos ausgewirkt.
"Uns ist es gelungen, in ein Fenster zu gelangen, in dem Max sehr zufrieden ist und eine gute Rundenzeit rausholen kann. Ich hatte ein paar Bedenken, weil Lewis in Q3 einen zusätzlichen Satz weicher Reifen hatte", gibt er zu. Für Red Bull sei das keine Option gewesen, weil man die Aufwärmrunden unter großen Druck hätte fahren müssen.
Was erwartet der Brite fürs Rennen? "Morgen könnten wir es mit einer anderen Herausforderung zu tun bekommen. Das Wetter soll morgen eine größere Rolle spielen. Es sind Gewitter vorhergesagt. Das könnte die Situation dynamisch gestalten." Sollte es trocken bleiben, geht er aber von einer Einstoppstrategie aus.
Marko: "Es ist noch keine gmahde Wiesn"
Wenn wir schon bei Red Bull sind, dann hören wir uns doch gleich mal an, wie das Fazit von Helmut Marko nach dem Zeittraining ausfällt. Bei 'Sky' meint er: "Wir haben im dritten Training leicht geschwächelt, würde ich einmal sagen. Aber Max hat das dann behoben. Mit dem Medium-Reifen war er der Schnellste. Und mit Soft hat er das souverän beherrscht, ohne ein Risiko einzugehen."
"Generell, glaube ich, ist unser Paket einfach stärker gewesen." Morgen werde es sehr interessant, meint Marko. Auch weil beide Mercedes auf dem Medium starten, bei Red Bull aber nur Verstappen auf den gelben Pneu setzt, Perez, wie bereits erwähnt, auf den roten.
"Für das Rennen gibt es bei der Strategie wieder sehr viele Möglichkeiten", so Marko. Allerdings weiß er auch, dass Red Bull im Qualifying dieses Jahr besser aufgestellt ist als im Rennen. Für Toto Wolff sind die Bullen jedenfalls Favorit. "Der Honoris Doktor sagt seit jedem Rennen in dieser Saison, dass wir die Favoriten sind", schmunzelt der Steirer.
Sein Resümee: "Es ist noch keine gmahde Wiesn, wie wir in der Steiermark sagen."
Perez unzufrieden: Auto war in Q1 "nirgendwo"
Wie ist es den anderen Piloten in den Top 10 heute ergangen? Beginnen wir mit Sergio Perez. Der Mexikaner hat soeben in einer Medienrunde mit uns gesprochen. Er ist unzufrieden, denn schon in Q1 war das Auto "nirgendwo". Daher musste er einen zweiten Reifensatz verwenden, das habe dann sein gesamtes Qualifying beeinträchtigt. Denn in Q3 hatte er dann nur noch einen frischen weichen Reifensatz.
Ohne die Probleme hätte das Qualifying ansonsten sehr anders ausgesehen, glaubt er. Er musste die Aero-Balance und seine Reifenvorbereitung anpassen. Das habe auch ganz gut geklappt, seine erste Q3-Runde sei sehr gut gewesen auf dem gebrauchten Soft. Seine zweite sei hingegen "sehr kompliziert" gewesen. In Kurve 1 ist ihm ein Fehler passiert, "ansonsten wäre P2 möglich gewesen", glaubt er.
Übrigens: Es sei niemals sein Plan gewesen, auf dem Medium zu starten. Red Bull hat die Strategien in Q2 gesplittet, Perez ist zwei Runs auf dem roten Pneu gefahren. Denn er glaubt, dass das die bessere Variante ist. Zwar müsse er im ersten Stint morgen die Reifen schonen, aber dafür ist er bekannt. "Das ist der schnellste Weg bis ans Rennende, wenn man es hinkriegt."
Bottas: Strafe für Boxen-Dreher "ziemlich hart"
Bottas wird außerdem noch einmal auf seinen Dreher gestern in der Boxengasse angesprochen. Das ausbrechende Heck habe ihn "kalt erwischt". Er habe nicht erwartet, sich in der Box zu drehen. Wie konnte das passieren? Er habe zu viel Wheelspin gehabt und konnte das Auto nicht mehr auf der Spur halten. Er vermutet, dass die Linien noch ein wenig feucht waren.
Für sein Malheur kassierte er eine Strafversetzung um drei Plätze. "Ich hätte nie gedacht, dass es dafür eine Strafe gibt." Das sei schon "ziemlich hart".
Bottas: Hilfe von Hamilton beim Set-up
Valtteri Bottas erklärt nach dem Qualifying in der Pressekonferenz, dass er beim Set-up an diesem Wochenende zunächst "lost" war. Also überhaupt nicht die richtige Richtung gefunden habe. Dann habe er "eng" mit Lewis Hamilton und dessen Garagenseite zusammengearbeitet und unter deren "Führung" auf die richtige Spur gefunden.
"Dadurch habe ich Selbstvertrauen gefunden im Auto", freut er sich. Nachgefragt, wie diese Zusammenarbeit genau ausgesehen hat, meint der Finne: "Das ist nichts Neues." Denn es werde immer offen zwischen beiden Fahrern über das Set-up gesprochen. Nähere Details wolle er nicht verraten.
Verstappen lacht: "Ich werfe meinen Drucker an"
Soeben hat die Pressekonferenz mit den Top 3 in Spielberg stattgefunden. Unter anderem wird Max Verstappen auf die Stärke von Red Bull auf den Geraden angesprochen, die seit Frankreich aufgefallen ist. Der Niederländer wirkt ein wenig genervt und meint: "Ich werde das nächste Mal ein paar Ausdrucke von unseren Heckflügeln mitbringen und an alle Journalisten verteilen."
Denn er habe diese Frage nun schon sehr oft gestellt bekommen. "Ja, wir sind schnell", gibt er dem Medienvertreter auch recht, "aber schaut euch den Heckflügel an." Da Red Bull mit weniger Flügel fährt als Mercedes, haben sie auch weniger Luftwiderstand auf den Geraden und sind dadurch schneller. Auch Honda habe einen "tollen Job" gemacht bei der Zuverlässigkeit, man habe aber keinen klaren Power-Vorteil.
"Ich werde meinen Druck anwerfen das nächste Mal und ein paar Ausdrucke mitnehmen", lacht Verstappen.


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