GP Frankreich
F1-Talk am Quali-Tag im Video: Ist Mercedes jetzt nur noch Nummer 2?
Was am Quali-Tag in Frankreich los war: +++ Max Verstappen auf der Poleposition in Frankreich +++ "Low-Downforce" am Red Bull: Für Mercedes keine Option +++
F1-Talk: Die Quali-Analyse auf YouTube!
Heute haben wir unseren Livestream auf unserem YouTube-Kanal von Formel1.de nach der Fußball-Europameisterschaft ausgerichtet. Christian Nimmervoll und Kevin Scheuren haben daher in der Halbzeit-Pause des Deutschland-Spiels LIVE den Qualifying-Tag besprochen. Unter anderem haben sie aufgeklärt, was es mit dem Heckflügel-Trick bei Red Bull auf sich hat, oder auch was Mick Schumacher heute nach seinem Crash gesagt hat.
Die Themen am Samstag:
- Red Bull mit Heckflügel-Trick auf Pole
- Mercedes: Wirklich nur noch Nummer 2?
- "Best of the Rest": Ferrari zurück in der Realität
- Vettel: Da war mehr drin!
- Schumacher erstmals in Q2
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Verstappen auf Pole: Mercedes nur noch Nummer 2?
Auch wenn Hamilton nach dem Quali in Le Castellet zufrieden war: Eigentlich wirft das Ergebnis für ihn und Mercedes unangenehme Fragen auf ... Weitere Formel-1-Videos
Red-Bull-Heckflügel unter der Lupe
Wir haben im Archiv nachgeschaut: Tatsächlich kann man einen klaren Unterschied zwischen den Heckflügeln am Auto von Max Verstappen erkennen. Unten jener, mit dem Verstappen gestern unterwegs war. Oben jener von heute, der deutlich schmaler ist!
- Lesetipp: Low Downforce und Doppelchecks: So knackte Verstappen Mercedes
© Motorsport Images
Wolff: Weniger Abtrieb hätte nicht geholfen
Wäre eine Low-Downforce-Abstimmung auch für Mercedes infrage gekommen? Teamchef Toto Wolff winkt ab. Er glaubt nicht, dass weniger Heckflügel geholfen hätte, im Qualifying besser abzuschneiden. "Unsere Simulationen sagen uns, dass es die langsamere Variante gewesen ist", erklärt er bei 'Sky'.
Zwar war Red Bull auf den Geraden sehr schnell. Hätte auch Mercedes auf einen schmaleren Heckflügel gesetzt, hätten Hamilton und Bottas aber "viel mehr" in den Kurven verloren, glaubt Wolff. Generell habe aber einfach Pace gefehlt. "Das ist die Wahrheit."
- Lesetipp: Mercedes: Weniger Abtrieb hätte nicht geholfen gegen Red Bull
Perez: Kleinerer Heckflügel "ein Vorteil"
Auch Sergio Perez wurde vorhin auf den kleineren Heckflügel am Red Bull angesprochen. Er bestätigt, dass auch an seinem RB16B der kleinere Flügel angebracht war heute im Qualifying. "Ich halte das für einen Vorteil im Rennen. Wir haben einen guten Topspeed und wir sind schnell in den Kurven", fasst er zusammen.
"Außerdem können wir die Reifen schonen. Wie ich schon sagte: Morgen ist noch vieles möglich."
- Lesetipp: Sergio Perez: Mit unserem Heckflügel sollte im Rennen was drin sein
Wolff stellt Aussage über Fahrer-Entscheidung klar
Wir waren eben noch in der Medienrunde von Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Der Österreicher hat seine Aussagen von gestern klargestellt, wonach eine Entscheidung zwischen Valtteri Bottas und George Russell über das zweite Mercedes-Cockpit 2022 wohl erst im Winter fallen könnte.
Das sei ein Scherz ("Wind up") gewesen, erklärt der Wiener. Denn: "Diese Frage wird einem so oft gestellt." Aktuell gibt es eben nur ein Cockpit für zwei Fahrer. Zwei, die noch eine "große Karriere in der Formel 1" haben können, betont Wolff. "Ich will einfach Valtteris volles Potenzial dieses Jahr sehen. Und weiterhin George beobachten, wie er für Williams fährt und mit dieser Situation umgeht."
- Lesetipp: Toto Wolff: Kommentar über Fahrerwahl im Winter war eine Finte
Die Quali-Duelle nach sieben Zeittrainings
Wir schnaufen kurz durch, bevor wir noch weitere Stimmen hier abbilden wollen, unter anderem natürlich auch von den beiden Deutschen. Zunächst aber der Hinweis auf unsere Bildergalerie, die heute schon sehr gut gefüllt ist.
Außerdem: Wir haben unsere Tabelle zu den Quali-Duellen aktualisiert. Weiterhin halten nur zwei Piloten die Null. Wer die beiden Fahrer sind, das kannst Du hier nachschauen!
Schumacher: "Kuchen, den man nicht essen darf"
Damit kommen wir zu den Crashpiloten am heutigen Tag, Mick Schumacher und Yuki Tsunoda. Der Deutsche hat in Kurve 7 die Kontrolle über den Haas verloren und ist in die Bande gekracht. Dadurch entstand ein Schaden auf der linken Seite. Er musste aussteigen und konnte nicht mehr weiterfahren. Bitter: Zum ersten Mal hat er sich für Q2 qualifiziert.
"Man kriegt einen Kuchen, darf ihn aber nicht essen", so beschreibt der Deutsche die Situation danach. Es sei sehr schade gewesen, dass er nicht weiterfahren konnte. Denn Q2 war ein großes Ziel, das er nun endlich erreichen konnte. Wird er morgen überhaupt von P15 aus starten können? Immerhin ist noch nicht klar, wie sehr das Auto beim Einschlag beschädigt wurde.
"Die Getriebe sind recht fragil, ja. Inwiefern da etwas gewechselt werden muss, weiß ich nicht. Müssen wir warten, bis das Auto kommt. Drücken wir mal die Daumen, das alles okay ist und heil bleibt."
Tsunoda: "Das ganze Auto hat gerattert wie auf Eis"
Und was hat Yuki Tsunoda zu seiner Verteidigung zu sagen? "Das war heute mein Fehler im Qualifying, ich möchte mich beim Team dafür entschuldigen." Zuvor haben wir bereits Helmut Marko gehört, der wenig erfreut war über den neuerlichen Abflug des Japaners.
"Ich bin einfach ein wenig zu sehr auf den gelben Kerb gekommen in Kurve 1 und habe mich dadurch gedreht. Ich habe noch versucht, so stark wie möglich zu bremsen, um nicht in die Bande einzuschlagen, aber das ganze Auto hat gerattert wie auf Eis, als ich rückwärts gerutscht bin." Morgen möchte er sich mit einem guten Ergebnis für die harte Reparaturarbeit bei seiner Mannschaft bedanken.
- Lesetipp: Helmut Marko: Tsunoda beweist, "dass er sehr stur sein kann"
Steiner zuversichtlich: Kein Getriebewechsel?
Haas-Teamchef Günther Steiner musste eben in seiner Medienrunde am Abend natürlich auch Fragen zum Unfall von Mick Schumacher beantworten. Macht er sich Sorgen aufgrund der vielen Ausritte und Fehler seiner Rookies? "Ich glaube, sie sind nun in der Phase angekommen, in der sie sich schon ein bisschen wohler fühlen und daher auch härter pushen", erklärt er.
Dabei können eben auch Unfälle wie heute passieren, so Steiner. Zum Schaden am VF-21 des Deutschen könne er noch keine Auskunft geben. Dennoch zeigte sich der Südtiroler zuversichtlich, dass das Getriebe nicht ausgetauscht werden muss. Risiko werde man jedenfalls keines nehmen, um P15 zu halten.
Räikkönen: "Rote Flaggen zerstören meine Runden!"
Aufgrund der späten roten Flagge in Q1 konnten einige Piloten ihre Rundenzeit nicht mehr verbessern. Ein Pechvogel war etwa Altmeister Kimi Räikkönen. Der "Iceman" - nicht gerade bekannt für seine Gefühlsausbrüche - schien unter der französischen Sonne ein wenig geschmolzen zu sein.
In der Pressemitteilung von Alfa Romeo macht er seinem Ärger Luft: "In letzter Zeit haben rote Flaggen immer wieder meine Runden zerstört. Ich war auf einer guten Runde, die Zeit war in Ordnung, aber als die rote Flagge herauskam, war es vorbei." Bitter: Er lag zum Zeitpunkt des Abbruchs nur auf P17. Drei Zehntelsekunden fehlten ihm auf den Q2-Einzug.
Im Qualifying-Duell konnte Antonio Giovinazzi erneut einen Punkt machen, mittlerweile steht es zwischen den Alfa-Piloten 5:2! Wer hätte das vor dem Saisonbeginn gedacht …
FIA: Geldstrafe für Alfa Romeo
Ein Nachtrag noch zu Kimi Räikkönen: Auf der Strecke war er heute nicht der Schnellste, in der Boxengasse hingegen schon. Die FIA meldet, dass der Weltmeister von 2007 das Tempolimit von 60 km/h um 1,2 km/h überschritten hat. Das macht eine Geldstrafe von 200 Euro für das Team.
FIA: Top 10 starten auf dem Medium
Noch zwei wichtige Mitteilungen von der FIA. Zunächst ein interessanter Aspekt für das Rennen morgen: Alle zehn Piloten haben in Q2 auf dem härteren Medium-Reifen (C3) die schnellste Zeit gesetzt, daher werden die Top 10 auch geschlossen auf dem gelb markierten Pneu starten.
Außerdem: Vor dem Qualifying haben wir mit Sorge auf die Tracklimits in Kurve 6 geschaut. Doch diese Sorge war im Nachhinein betrachtet unbegründet. Nur vier Rundenzeit wurden gestrichen, zweimal erwischte es Pierre Gasly.
Gasly: Über gestrichene Q3-Zeit "kann man streiten"
Mein Kollege Adam Cooper konnte heute Abend mit dem Franzosen über seine Quali-Leistung und die gestrichenen Zeiten in Q2 und Q3 sprechen. "Ich war am Limit. Über [die gestrichene Zeit in] Q3 kann man streiten", ist er mit der strengen Handhabe der Regelhüter nicht ganz einverstanden. Denn aus seiner Sicht war er nicht unbedingt mit allen vier Rädern über der weißen Linie.
"In der Vergangenheit hätten sie manche Rundenzeiten behalten, die viel schlimmer ausgesehen haben. Für mich hat es so ausgesehen, als wäre ich noch [auf der Linie gewesen]." Dennoch erkennt er die Entscheidung der Rennleitung an, denn: "Ich bin derjenige, der im Auto sitzt und Michael [Masi] ist derjenige, der entscheidet."
Am Ende von Q3 war der Druck durch die gestrichene Zeit "recht hoch", gesteht er. "Ich hatte nur eine Chance." Und die hat er genützt: "Am Ende habe ich abgeliefert." P6 für den Franzosen beim Heimrennen.
Vettel: Auf Medium in Q2 nicht wohlgefühlt
Beim zweiten Deutschen im Feld ist es heute auch nicht ganz nach Wunsch gelaufen. Sebastian Vettel hat den Einzug in das Q3 verpasst. "Es hätte besser laufen können", weiß der Heppenheimer. Er wollte, wie auch seine unmittelbare Konkurrenz, auf dem Medium die schnellste Zeit in Q2 setzen, damit er morgen am Start einen Reifenvorteil hat. Das ist ihm allerdings nicht gelungen: eineinhalb Zehntel haben gefehlt. Er habe "unheimlich viel Untersteuern" auf dem härteren Pneu gehabt.
"Irgendwie schade. Ich glaube nämlich, der Speed war da. Mit Soft hätten wir es geschafft, denke ich. Dann aber wären wir auf P8 oder P9 gelandet, und das wäre für morgen nicht ideal gewesen." So hat er am Start als Zwölfter den Vorteil der freien Reifenwahl. Und: "Das Auto ist vielleicht ein bisschen eher fürs Rennen abgestimmt. Also hoffe ich, dass uns das nur helfen kann."
- Lesetipp: Sebastian Vettel verrät nach P12: "Das Auto ist eher fürs Rennen abgestimmt"
Norris: Darum musste er den Q2-Run abbrechen
Wie lief der Qualifying-Tag heute für McLaren? Lando Norris landete auf Rang acht, Daniel Ricciardo auf Rang zehn. Der Brite musste seine letzte Runde in Q2 abbrechen. Das wurde ihm am Funk von seinem Renningenieur mitgeteilt, der meinte, er werde ihm diese Maßnahme später erklären. Was war da los?
"Wir hatten ein Problem bei der Betankung des Autos, daher hatte ich nicht genügend Sprit an Bord", klärt Norris am Abend auf. "Ich konnte daher keinen zweiten Versuch fahren, der erste war aber gut, daher hat uns das nicht viel gekostet."
- Lesetipp: Lando Norris: Warum er seinen Q2-Versuch abbrechen musste
McLaren vs. Ferrari: Norris wundert sich
Insgesamt scheint Norris aber nicht unzufrieden zu sein mit dem Ausgang des Qualifyings heute. "Ich denke nicht, dass wir viel mehr hätten erreichen können. Vielleicht hätte ich noch vor Charles [Leclerc] landen können, aber viel mehr war nicht drin. Wir waren einfach nicht schnell genug verglichen mit Ferrari und AlphaTauri."
McLaren gegen Ferrari, so lautete auch das Duell an diesem Samstag. Mit P5 (Sainz) und P7 (Leclerc) hatte diesmal die rote Konkurrenz die Nase vorn. Das sei aber keine Überraschung, betont Norris einmal mehr. "Mir kommt es so vor, als würden viele Leute [Ferrari] unterschätzen", wundert er sich.
"Sie haben eines der schnellsten Autos in gewissen Kurven und machen da sehr viel Zeit auf uns gut. Gleichzeitig verlieren sie weniger auf den Geraden. Sie verdienen diese Positionen, denn sie haben ein ordentliches Auto." Im Rennen glaubt er dennoch, dass McLaren zurückschlagen kann: "Wenn sie nur eine, zwei oder drei Zehntel vor uns sind, dann haben wir eine Chance."
Leclerc: Bis Q3 war es "ein Desaster"
Da wollen wir doch gleich mal bei den Ferrari-Piloten reinhören, was sie zu ihrer Performance heute zu sagen hatten. Charles Leclerc war sichtlich unzufrieden mit Rang sieben. Ihm fehlten eineinhalb Zehntelsekunden auf Teamkollegen Carlos Sainz, allerdings landete er zweieinhalb Zehntel vor Norris.
"Ich konnte die Probleme, die wir am Auto haben, heute nicht umfahren. Ich hatte Probleme mit der Front. Das hat mehr mit mir zu tun, als mit dem Auto. Carlos hat einen besseren Job heute gemacht", muss der Monegasse anerkennen.
Positiv merkt er an: "Ich bin recht zufrieden mit meiner letzten Q3-Runde, weil die davor waren ein Desaster. Ich war sehr, sehr weit weg. In Q3 konnte ich dann ein wenig Zeit finden." Änderungen am Frontflügel haben ihm geholfen.
- Lesetipp: Charles Leclerc gibt offen zu: Sainz war einfach besser als ich
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