• 30.09.2007 10:52

"Extrem enttäuschendes Rennen" für BMW Sauber F1

Während Robert Kubica als Siebter ins Ziel kam, verlor Nick Heidfeld nach einem turbulenten Regenrennen den sechsten Rang durch einen technischen Defekt

(Motorsport-Total.com) - Der erste Grand Prix nach 30 Jahren auf dem 'Fuji Speedway' wird als spektakulär und ereignisreich in Erinnerung bleiben. Die BMW Sauber F1 Team Fahrer hatten kein leichtes Rennen: Robert Kubica kam als Siebter ins Ziel. Nick Heidfeld wurde als 14. gewertet, nachdem er in der vorletzten Runde an Position sechs fahrend ausgefallen war.

Titel-Bild zur News: Jenson Button und Nick Heidfeld

Jenson Button und Nick Heidfeld kamen sich nahe, zu nahe...

"Der Beginn des Rennens war sehr riskant", so Kubica, "und meines Erachtens wurde die Entscheidung zur Freigabe etwas zu früh getroffen, man konnte kaum 50 Meter weit sehen. Wir hatten ein Problem damit, dass Wasser in den Luftfilter und in den Motor eindrang. Ich habe beim Start einen Platz verloren, weil ich in dem Moment nicht genug Leistung hatte. Mit höheren Drehzahlen erledigte sich das Problem, und ich konnte die beiden Renault überholen."#w1#

"Ich war gut unterwegs, hatte aber leider die Berührung mit Lewis Hamilton. Dann folgte mein Boxenstopp und anschließend die Durchfahrtsstrafe, über die ich mich gewundert habe. Ich war viel schneller als Lewis, und er hat in Kurve 13 oder 14 einen Fehler gemacht oder eine komplett andere Linie gewählt. Er war weit außen. Ich blieb innen. Er zog am Scheitelpunkt rein, und da war ich, so haben wir uns leider getroffen. Ich denke, das war ein Rennunfall."

"Bei der Freigabe nach der zweiten Safety-Car-Phase hatte ich wieder die Probleme mit den Fehlzündungen wegen des Wassers und steckte hinter Rubens Barrichello. Das Finale war dann der Kampf mit Felipe Massa, der etwas riskant war. Er hat mich vor der Kurve sechs überholt, dann überholte ich ihn."

"Wenn ich in die Kurve zehn normal eingelenkt hätte, hätte er mich getroffen, und ich wollte das Rennen beenden. Er hat mich rausgedrückt, ich habe versucht, ihn in der letzten Kurve zu überholen, aber er fuhr einen großen Bogen, und neben der Strecke war mehr Grip. So hat er den Platz bekommen. Wir haben ordentlich etwas geboten und konnten am Ende darüber lachen."

"Ich denke, man hätte das Rennen bei diesem Wetter gar nicht freigeben sollen", so Heidfeld. "Für mich war es eine extrem schwierige Situation, als das Safety Car nach 19 Runden in die Box fuhr. Mein Funk hat nicht funktioniert, und ich hatte Fehlzündungen."

"Weil während der laufenden Runde entschieden wird, dass das Safety Car am Ende reinkommt, konnte das Team mir das auch nicht an die Boxentafel schreiben. Ich habe also immer versucht, das Safety Car zu sehen. Zum Glück habe ich erkannt, dass es die Lichter ausgemacht hatte und folglich gleich einscheren würde."

"Wegen der Fehlzündungen war ich auf der Geraden nur im sechsten Gang, also vergleichsweise langsam unterwegs. Das ist sehr gefährlich. Die Fahrer hinter mir konnten mich ja auch kaum sehen. Ich habe mir für den Start eine Linie gesucht, auf der ich möglichst sicher bin. Deshalb ist Kimi Räikkönen links an mir vorbeigefahren. Da war ich einfach froh, dass es nicht gekracht hat."

"Dann ist mir leider Jenson Button ins Auto gefahren. Danach war es krumm. Ich wollte erst an die Box fahren, habe dann aber gemerkt, dass ich trotzdem über die Runden kommen kann. Im Grunde war mein Rennen mit dem Unfall ruiniert. Zum Schluss hätte ich dann doch noch Sechster werden können, aber dann blieb mein Auto liegen."

Mario Theissen, BMW Motorsport Direktor: "Wie die meisten Regenrennen war auch dieses sehr dramatisch. Unsere Fahrer blieben dabei nicht verschont. Nick verlor schon in der ersten Runde nach der Freigabe durch eine Kollision die Chance auf einen vorderen Platz. Auch Robert hatte danach eine Kollision und wurde durch eine Durchfahrtsstrafe zurückgeworfen. Beide Fahrer haben sich jedoch wieder in die Punkteränge vorgearbeitet."

"In der vorletzten Runde fiel Nick dann mit einem technischen Defekt aus, den wir noch untersuchen. Für unser Team war es damit ein Rennen zum Abhaken. Gratulation an Lewis Hamilton, der an der Spitze unbeeindruckt sein Rennen nach Hause gefahren und damit einen Riesenschritt in Richtung WM-Titel gemacht hat."

Willy Rampf, Technischer Direktor: "Das war ein extrem enttäuschendes Rennen. Wir haben unsere guten Startpositionen sofort verloren, als das Safety-Car die Strecke verließ. Nick wurde gerammt, Robert musste ihm ausweichen. Dennoch haben sich beide nach vorn gekämpft und einige Plätze gutgemacht."

"Kurz vor Schluss dieses turbulenten Rennens lagen wir auf den Positionen sechs und sieben, bis Nick durch einen technischen Defekt gestoppt wurde. Auf den letzten Metern musste Robert dann noch Felipe Massa nach einem harten Kampf ziehen lassen."