Ex-Weltmeister setzen auf Schumacher und Alonso
Jackie Stewart und Emerson Fittipaldi glauben, dass Michael Schumacher 2006 wieder Weltmeister wird, während Alain Prost mit Fernando Alonso rechnet
(Motorsport-Total.com) - 24 Tage vor dem ersten Freien Training in Bahrain fragen sich natürliche alle, wer 2006 Weltmeister wird. Dieses Thema beschäftigt Formel-1-Stammtische ebenso wie Journalisten und Fans, die nur alle zwei Wochen zum Grand Prix ihren Fernseher einschalten. Auch ehemalige Champions werden langsam vom WM-Fieber gepackt.

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Diese drei Herren sind für die meisten Experten die großen Titelfavoriten 2006
Jackie Stewart, Weltmeister der Jahre 1969, 1971 und 1973, tippt auf Michael Schumacher, denn seiner Meinung nach wäre es ein "großer Fehler", den 37-Jährigen verfrüht abzuschreiben: "Ich glaube, dass er 2006 zeigen wird, dass er noch immer gute Arbeit leisten kann. Michael muss versuchen, Fernando Alonso und Kimi Räikkönen unter Druck zu setzen. Das ist schwierig, aber ich glaube, dass die beiden Jungen noch viel von Michael lernen können", so der Schotte gegenüber der 'Marca'.#w1#
"Ich selbst wurde mit 34 Jahren zum dritten Mal Weltmeister. Damals war ich noch nicht siegesmüde - und Michael ist es meiner Meinung nach auch nicht", fuhr Stewart fort, der damit dieselbe Meinung vertritt wie Emerson Fittipaldi: "Wenn jemand schon in Alonsos Alter Weltmeister wird, zeugt das von großem Talent, aber ich glaube, dass Michael Schumacher noch nicht sein letztes Wort gesprochen hat. Ferrari wird reagieren und Renault und McLaren Probleme bereiten", gab der Brasilianer zu Protokoll.
Fittipaldis Landsmann Nelson Piquet sieht sowohl in Schumacher als auch in Alonso potenzielle Weltmeister. Schumacher ist für ihn nach wie vor der insgesamt beste Fahrer, aber Alonso betrachtet er am ehesten als würdigen Nachfolger für den siebenfachen Weltmeister. Interessanterweise nahm er als einer der wenigen Experten Räikkönen nicht auf seine WM-Rechnung.
Alain Prost sieht Alonso vorne: "Er ist ein großartiger Champion - einer, der weiß, wann er angreifen muss, der sich aber auch zurückhalten kann", zog der "Professor" Parallelen zu sich selbst. "Es hängt alles von ihm selbst und von seiner Persönlichkeit ab, denn jeder Fahrer ist anders gestrickt. Die Formel 1 braucht Leute mit Charisma und Ausstrahlung, sie braucht würdige Weltmeister. Alonso ordne ich in diese Kategorie ein."
Der Weltmeister von 1992, Nigel Mansell, befürchtet übrigens, dass Renault eher Giancarlo Fisichella bevorzugen könnte, weil Alonso für 2007 bereits bei McLaren-Mercedes unterschrieben hat: "Es würde mich nicht überraschen, wenn sie Fisichella einen besseren Motor und den besten Support geben würden. Das macht Sinn", sagte er - und fühlte sich wohl an jene Zeit erinnert, als er selbst bei Williams gegenüber Piquet benachteiligt behandelt wurde...

