Renault ist auch für Gascoyne erster WM-Favorit
Toyotas Technischer Direktor Mike Gascoyne erwartet Renault und Honda am stärksten, will aber auch McLaren-Mercedes noch nicht abschreiben
(Motorsport-Total.com) - Fast alle Formel-1-Experten sind der Meinung, dass Fernando Alonso gute Chancen besitzt, seinen WM-Titel in der kommenden Saison erfolgreich zu verteidigen. Diese Prognose würde auch Mike Gascoyne, Toyotas Technischer Direktor, unterschreiben: "Bei Renault sieht es so aus, als wollten sie 2006 anfangen, wie sie 2005 beendet haben", so der Brite im 'Express'.

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Gascoyne traut seinem Ex-Team Renault die erfolgreiche Titelverteidigung zu
"Ihre Autos scheinen gegenwärtig die schnellsten zu sein. Die werden absolut dabei sein, und das nicht nur bei den ersten Rennen, sondern die ganze Saison", fuhr er fort. "Der R25 scheint eine Evolution des Vorgängers zu sein, und obwohl Renault sich dazu entschied, den neuen V8 erst ziemlich spät auf die Strecke zu bringen, haben sie keinerlei Sorgen mit der Zuverlässigkeit. Ich kann mir nicht helfen, aber die gehen ausgesprochen zuversichtlich nach Bahrain. Meine Favoriten!"#w1#
Wie schwerwiegend sind Mercedes' Motorenprobleme?
Der Start von McLaren-Mercedes ins neue Jahr sei im Gegensatz dazu "deutlich problematischer" gewesen, unterstrich Gascoyne, zumal die "Silberpfeile" zwar eine aufregende neue Lackierung vorgestellt haben, aber gleichzeitig noch an der Schwachbrüstigkeit des Mercedes-V8-Motors leiden. Dass mit Adrian Newey, Peter Prodromou und Nicholas Tombazis gleich drei Masterminds bei anderen Teams unterschrieben haben, hilft ebenfalls kaum.
"Nachdem das neue Auto im Januar vorgestellt wurde, wurde schnell klar, dass sie mit reduzierten Drehzahlen fuhren. Ja, tatsächlich, sie haben Zuverlässigkeitsbedenken, und man muss sich fragen, wie sie das in den Griff kriegen werden", prognostizierte der 42-Jährige. "Momentan zumindest scheinen sie ziemlich weit weg vom allgemeinen Speed zu sein. Schwer zu sagen, wie viel davon auf Kosten des Triebwerks geht."
Gascoyne will die "Silberpfeile" noch nicht abschreiben
Aber: "Wir haben immer wieder sehen müssen, wie schnell McLaren die Sache umdrehen kann, wenn sie erst einmal Probleme haben. Deswegen sollte man die niemals unterschätzen", warnte Gascoyne, der auch von Ferrari wesentlich bessere Resultate als in der vergangenen Saison erwartet: "Das neue Chassis scheint ohne Zweifel ein Fortschritt zu sein, aber sie sind wohl nicht so schnell wie die Renault."
Mit zu den großen WM-Favoriten zählt nach derzeitigem Stand auch Honda, obwohl die Japaner dafür bekannt sind, schon im Winter etwas mehr Potenzial aufzudecken als die übrigen Topteams. Dennoch rechnen sich Rubens Barrichello und Jenson Button gute Chancen aus - und Gascoyne hat sie ebenfalls auf der Rechnung: "Es scheint, dass Honda nur knapp hinter Renault liegt, und ich erwarte, dass sie bei den Eröffnungsrennen um die Spitze kämpfen", sagte der Brite.

