Frentzen traut seinen Landsleuten eine Menge zu

Ex-Formel-1-Pilot Heinz-Harald Frentzen sieht für Michael und Ralf Schumacher, Nico Rosberg und vor allem Nick Heidfeld 2006 gute Erfolgschancen

(Motorsport-Total.com) - Er selbst könnte sich ein Comeback zwar theoretisch vorstellen, hat aber bereits im Oktober 2003 seinen bisher letzten Grand Prix bestritten und muss obendrein sogar um seinen Verbleib in der DTM zittern, doch seinen deutschen Landsleuten traut Heinz-Harald Frentzen in der Formel-1-Saison 2006 eine Menge zu.

Titel-Bild zur News: Heinz-Harald Frentzen

Heinz-Harald Frentzens Zukunft ist derzeit unklar - DTM-Vertrag noch nicht fixiert

Der 38-Jährige galt stets als überaus begabt, trieb aber aufgrund seiner technischen Einmischung so manchen Ingenieur in die Verzweiflung und schaffte in der Königsklasse des Motorsports nie den ganz großen Durchbruch. Nun, mit ein wenig Abstand zur Szene, analysiert er in Interviews gelegentlich die Chancen seiner früheren Konkurrenten - und vor allem seinen deutschen Landsleuten prognostiziert Frentzen eine starke Saison 2006.#w1#

Frentzen schreibt Schumacher noch nicht ab

Vor allem seinem einstigen Erzrivalen Michael Schumacher traut er zu, den richtigen Zeitpunkt für einen eventuellen Rücktritt am Höhepunkt aus eigener Kraft herbeiführen zu können: "Er hatte ideale Gelegenheiten dafür, aber er kann immer noch mit einem Erfolg abtreten. Michaels Fähigkeiten und seine immense Erfahrung reichen im richtigen Auto durchaus noch zum Titelgewinn", attestierte Frentzen seinem Landsmann Klasse.

Auch von Weltmeister Fernando Alonso zeigte er sich im Interview mit der 'Auto Bild' angetan: "Alonso hat mit 24 einer extremen Drucksituation standgehalten und den Titel geholt. Das zeugt von enormer Reife. Der ist schon sehr weit für sein Alter", so der Deutsche. Und weiter: "Nico (Rosberg; Anm. d. Red.) ist ein neues Talent und hat die seltene Chance, in einem sehr guten Team zu starten. Dem traue ich von Beginn an Achtungserfolge zu."

Von Heidfeld erwartet Frentzen schon bald Siege

"Nick ist der meistunterschätzte Fahrer der Formel 1." Heinz-Harald Frentzen

Noch größere Stücke hält der dreifache Grand-Prix-Sieger auf seinen ehemaligen Teamkollegen Nick Heidfeld, den er 2003 relativ sicher im Griff hatte: "Nick ist der meistunterschätzte Fahrer der Formel 1. Er hatte 2005 einige extrem starke Auftritte", lobte Frentzen. Aber: "Seine Leistung hängt davon ab, wie gut sein neues Auto wird. Das Team steht ja erst am Anfang einer neuen, ständigen Entwicklung und kann 2006 wohl noch nicht siegen."

Nicht ganz so euphorisch äußerte sich der ehemalige Formel-1-Pilot über Ralf Schumacher: "Ralf hat Jarno Trulli 2005 nach Punkten geschlagen. Der eine ist ein Top-Qualifyer und konzentriert sich auch total darauf, der andere fährt bessere Rennen. Eine Mischung aus beiden wäre ideal, ein 'Schrulli' sozusagen", sagte der 156-fache Grand-Prix-Teilnehmer.