Ex-Weltmeister muss in die Fahrschule: Führerschein in Italien nicht mehr gültig

In der Saison 1979 krönte sich Ferrari-Pilot Jody Scheckter zum Weltmeister - Warum der Südafrikaner fast 50 Jahre nach seinem Erfolg keinen gültigen Führerschein hat

(Motorsport-Total.com) - Jody Scheckter zählt zu den bekannten Gesichtern der Formel 1. Er ging bei 112 Rennen an den Start, feierte zehn Siege und holte sich in der Saison 1979 sogar den WM-Titel. 46 Jahre später sorgt der Südafrikaner mit einer ungewöhnlichen Geschichte für Aufmerksamkeit: Scheckter hat keinen gültigen Führerschein mehr.

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Jody Scheckter: Der Weltmeister von 1979 hat keinen gültigen Führerschein mehr Zoom

Das liegt allerdings nicht an seinem Alter von inzwischen 75 Jahren. Vielmehr lebt der frühere Ferrari-Pilot, der sich im vergangenen Jahr von mehreren Formel-1-Rennwagen aus seiner privaten Sammlung getrennt hatte, seit rund anderthalb Jahren im italienischen Ligurien.

"Ich konnte mit meinem Führerschein ein Jahr lang fahren, doch jetzt ist er verfallen", verrät Scheckter in einem Interview mit der italienischen Zeitung Corriere della Sera. Um in Italien weiterhin selbst am Steuer sitzen zu dürfen, müsste er noch einmal zurück in die Fahrschule und die reguläre Fahrprüfung ablegen.

Scheckter als Vorgänger von Michael Schumacher

Doch genau das bereitet ihm Schwierigkeiten. "Das Problem ist, dass ich sehr schlecht Italienisch spreche, ich kann unmöglich die Prüfung bestehen", gibt Ex-Formel-1-Pilot Scheckter offen zu. Trotz dieser Hürde fühlt er sich in seiner neuen Heimat wohl, nicht zuletzt wegen seiner besonderen Verbindung zu Ferrari.


Fotostrecke: 40 Jahre danach: Jody Scheckter im Weltmeister-Ferrari

Im Jahr 1979 feierte Scheckter, der seine Formel-1-Karriere mit 30 Jahren beendet hat, seinen einzigen WM-Titel mit Ferrari. Und genau dieser Erfolg hatte für das Team lange Bestand: Erst in der Saison 2000, also 21 Jahre nach Scheckters Triumph, konnte Michael Schumacher wieder einen Fahrer-Titel für die Italiener holen.

Scheckter ist bis heute einer von neun Formel-1-Piloten, die einen WM-Titel mit Ferrari holen konnten. Kein Wunder also, dass er sich in der Hoffnung auf Unterstützung nun auch an die Scuderia gewendet hat. Ein Anwalt soll ihm dabei helfen, in seiner Wahlheimat Italien bald wieder legal mit dem Auto fahren zu dürfen.

Ob das klappt? Unklar. Doch eine Rückkehr nach Südafrika kommt für Scheckter, der zeitweise auf einem Bio-Bauernhof in Südengland gelebt hat, trotzdem nicht infrage: "Ich habe Italien als mein Land gewählt, hier will ich leben", sagt der ehemalige Formel-1-Weltmeister.

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