Ex-Jaguar-Manager Pitchforth wieder auf Jobsuche

David Pitchforth ist nach einer sechsmonatigen Sperrfrist wieder frei und möchte so bald wie möglich in die Formel 1 zurückkehren

(Motorsport-Total.com) - Als Red Bull den Jaguar-Rennstall von Ford gekauft hat, war für den österreichischen Energydrink-Hersteller klar, dass man die Führungspositionen mit eigenen Leuten besetzen würde. Zwar blieb das Management-Duo mit Teamchef Tony Purnell und Teammanager David Pitchforth einige Wochen im Amt, am 7. Januar kam dann aber doch die zu erwartende Kündigung.

Titel-Bild zur News: David Pitchforth

David Pitchforth hat vor, bald wieder eine Rolle in der Formel 1 zu übernehmen

Red Bull verhängte auf Pitchforth eine Sperrfrist von sechs Monaten - ob dies auch auf Purnell zutrifft, ist uns leider nicht bekannt -, die nun jedoch abgelaufen ist. Das bedeutet, dass der 40-Jährige wieder frei ist, einen Vertrag bei einem anderen Formel-1-Team zu unterschreiben. Diesbezüglich betreibt er auch kräftig Eigenwerbung: Erst erschien ein äußerst positiver Artikel über ihn bei unseren Kollegen von 'Pitpass', heute schließlich auch auf der Internetsite von 'Autosport-Atlas'.#w1#

Purnell und Pitchforth sind mit britischen Journalisten befreundet

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass kürzlich zumindest einem der beiden Ex-Jaguar-Chefs, nämlich Purnell, vorgeworfen wurde, sich gute Presse erkauft zu haben. Purnell bat einen der Meinungsmacher der britischen Motorsportpresse um wohl gesonnene Berichterstattung - und verschaffte dem Journalisten im Gegenzug einen 15.000 Euro schweren Auftrag zur Erstellung des Medienhandbuchs des Jaguar-Teams.

Just seit jenen Tagen schneidet auch Pitchforth in der britischen Presse erstaunlich gut ab, was jedoch natürlich auch reiner Zufall sein kann. Fakt ist nämlich: Der Brite schaffte es, Jaguar nach Jahren der Instabilität auf einen guten Weg zu bringen und vor allem das Budget zu sanieren. Außerdem entstand der RB01, der 2005 Red-Bull-Cosworth zu vereinzelten Überraschungserfolgen verhilft, noch großteils unter seiner Regie.

"Ich möchte mich nach Möglichkeiten umsehen, in den Motorsport zurückzukehren", kündigte Pitchforth nun an, wobei er anmerkte, dass sich die Formel 1 derzeit "nicht im besten Zustand" befinde. Aber: "Ich hatte jetzt Zeit, meinen Kopf wieder frei zu bekommen und die vertragliche Situation zu klären." Dadurch, dass ihm dies nun gelungen ist, sei "viel Gewicht von meinen Schultern gewichen", wie er unterstrich.

Pitchforth "stolz" auf seine Leistungen im Jaguar-Management

Außerdem klärte er noch einmal über seine Leistungen bei Jaguar auf: "Im letzten Jahr gab es Druck seitens des Mutterkonzerns und Druck durch den Job an sich", teilte er mit. "Das ist ziemlich schwierig, denn am Ende steht man alleine da. Ich bin aber sehr stolz auf das, was wir bei Jaguar aufgebaut haben. Wir hatten weniger Geld, bauten aber ein besseres Auto als davor. Ich war auch sehr stolz auf die Belegschaft, die am Ende noch dort war."

Wo Pitchforth nun andocken könnte, steht in den Sternen. Zwar ist WilliamsF1 im Designbereich eher dünn besetzt, doch obwohl die britische Presse den Ex-Reynard-Vorstand schon an der Seite von Frank Williams und Patrick Head sieht, liegen seine Stärken wohl eher im organisatorischen Bereich - und da besteht in Grove kein akuter Bedarf. Wahrscheinlicher wird ein Engagement bei Midland eingeschätzt, doch auch das ist im Moment bestenfalls Spekulation...