powered by Motorsport.com

Ex-Alonso-Manager: "Fernando leider ohne Todt oder Brawn"

Fernando Alonsos ehemaliger Mentor und Manager Adrian Campos über die Gründe, weshalb sein einstiger Schützling von Ferrari zurück zu McLaren gegangen ist

(Motorsport-Total.com) - Was von vielen nicht für möglich gehalten wurde, ist eingetreten: Fernando Alonso tritt in der Formel-1-Saison 2015 wieder für McLaren und somit für jenen Rennstall an, mit dem er sich anno 2007 überworfen hatte. Alonsos ehemaliger Mentor und Manager Adrian Campos kann die Rückkehr seines ehemaligen Schützlings nach Woking durchaus nachvollziehen. Er führt den Wechsel nicht zuletzt auf chaotische Verhältnisse bei Ferrari zurück.

Titel-Bild zur News: Adrian Campos

Adrian Campos kann Fernando Alonsos Abschied von Ferrari nachvollziehen Zoom

"Ganz ehrlich. Wir alle müssen Fernandos Entscheidung respektieren. Nur ihm lagen alle Informationen vor", wird Campos von der spanischen Tageszeitung 'AS' zitiert. "Ich kann nur sagen, dass er in einem komplett kopflosen Ferrari-Team eine schwierige Zeit durchmachte", spricht der 54-jährige Spanier auf die Personalsituation in Maranello an. Mit dem inzwischen als Ferrari-Präsident abgelösten Luca di Montezemolo war Alonso hin und wieder aneinandergeraten.

Doch nicht nur die Führung der Marke, auch die Führung des Teams sei während Alonsos Ferrari-Zeit nicht die beste gewesen, wie Campos zu wissen glaubt: "Montezemolo ging und den Chefs, die nichts vom Rennsport verstehen, gelang es nicht, eine Gruppe von Leuten zu formen, die in dieselbe Richtung denkt." Ein klarer Seitenhieb gegen den vorübergehenden Teamchef Marco Mattiacci, der aus dem Automobilsektor ins Formel-1-Team gehievt wurde. Inzwischen hat Maurizio Arrivabene die Nachfolge von Mattiacci angetreten.

So führt es Campos auf einen wesentlichen Faktor zurück, dass es für seinen ehemaligen Schützling Alonso bei Ferrari nicht zum WM-Titel gereicht hat: "Leider hatte Fernando anders als Schumacher keinen großartigen Chef wie Todt und auch keinen weitreichend respektierten Techniker wie Ross Brawn".

Brawn und Todt

Eine starke Ferrari-Führung à la Todt und Brawn vermisste Campos in der Alonso-Ära Zoom

Ganz anders sei die Situation bei McLaren, wo Alonso zusammen mit dem in die Formel 1 zurückgekehrten Antriebshersteller Honda als großer Hoffnungsträger für die Zukunft verpflichtet worden ist: "Fernando weiß genau über die Pläne von Honda mit McLaren und deren Budget Bescheid. Somit wird er die richtige Entscheidung getroffen haben."

"Die Leute können sagen, was sie wollen, aber ich finde, wir sollten seine Entscheidung respektieren und abwarten, was passiert", so der ehemalige Grand-Prix-Pilot, der es in seiner aktiven Karriere keine Bäume ausreißen konnte (Formel-1-Datenbank: Die Karriere von Adrian Campos).