'Eurosport'-Eigentümer an Formel-1-Beteiligung interessiert?

Kabel-TV-Mogul John Malone soll an einer Übernahme der Formel-1-Anteile von CVC Capital Partners interessiert sein - Formel-1-Boss Bernie Ecclestone dementiert

(Motorsport-Total.com) - Derzeit muss sich Formel-1-Boss Bernie Ecclestone vor Gericht gegen den Vorwurf von Ungereimtheiten beim Verkauf der Formel-1-Anteile 2006 wehren - angeblich steht nun aber bereits ein neuer Verkauf im Raum. Das Unternehmen Liberty Media, hinter dem Kabel-TV-Mogul John Malone steckt, soll Interesse haben. Das berichtet zumindest die US-amerikanische Tageszeitung 'New York Post'. Von einer umfangreichen Minderheitenbeteiligung in Höhe von 49 Prozent der Anteile ist die Rede. Die Gespräche sollen sich aber angeblich in einem Frühstadium befinden.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Die nächste Formel-1-Übernahme? Bernie Ecclestone weiß von nichts Zoom

Es dauerte nicht lange, ehe das Dementi folgte. "Ich habe noch nie etwas davon gehört, dass sich Liberty in die Formel 1 einkaufen möchte", sagt Formel-1-Boss Bernie Ecclestone gegenüber dem 'Daily Telegraph'. "Ich weiß nichts davon."

Ungünstiger Zeitpunkt für Verkauf

Derzeit befindet sich die Private-Equity-Firma CVC Capital Partners in Besitz einer Mehrheit der Formel-1-Anteile. Ecclestone gibt zu, dass CVC immer wieder mit Angeboten konfrontiert wird: "Es gibt diese Geier. Diese Leute, die Firmen kaufen und verkaufen. Und wie Leute, die alles kaufen und verkaufen, glauben sie immer, dass jemand Probleme hat, wenn er verkaufen will."

Für CVC Capital Partners wären die kommenden Monate tatsächlich ein ungünstiger Moment für einen Verkauf, da sich Ecclestones Strafprozess in München negativ auf den Wert der Anteile auswirken wird. Erst wenn die Turbulenzen überstanden sind, könnte dies attraktiver werden.

Wer ist Kabel-TV-Mogul Malone?

Bei Malone, der mit Liberty Media und dessen internationalen Schwesterunternehmen Liberty Global den weltweiten Kabel-TV-Markt beherrscht, handelt es sich um den größten Grundbesitzer der USA. Der 72-Jährige ist zudem Geschäftsführer der Discovery Holding, die für den Dokumentationssender 'Discovery Channel' verantwortlich zeichnet.

Erst seit Januar ist Discovery auch Mehrheits-Eigentümer des europäischen TV-Netzwerks 'Eurosport', das am Sportübertragungs-Rechtemarkt aktiv ist. In der Vergangenheit zeigte man auch die Formel-1-Rennen, ehe man in den 1990er-Jahren die Rechte verlor. Angeblich will Discovery in Zukunft wieder eine größere Rolle am Sport-Rechtemarkt spielen. Ein Formel-1-Einstieg würde zu dieser Strategie passen.

"Ich habe noch nie etwas davon gehört, dass sich Liberty in die Formel 1 einkaufen möchte." Bernie Ecclestone

Dennoch sind die Spekulationen mit Vorsicht zu genießen. Die Europäische Kommission könnte aus Gründen der Unvereinbarkeit dagegen vorgehen, dass sich ein Medienunternehmen in diesem Ausmaß an der Formel 1 beteiligt. Zudem gab es bereits 2011 Gerüchte, wonach sich die News Corporation von Medienmogul Rupert Murdoch um Formel-1-Anteile reißen würde. Dies erwies sich als Strohfeuer. Malone gilt übrigens als Konkurrent Murdochs.