• 30.04.2011 11:33

  • von Pete Fink

Blundell: "Die Formel 1 gehört ins Free-TV"

Die Formel 1 irgendwann nicht mehr im Free-TV? Diese Idee findet nur wenige Anhänger - Mark Blundell hat deutliche Argumente gegen das Bezahlfernsehen

(Motorsport-Total.com) - Wenn - wie die Gerüchteküche behauptet - US-Medienmogul Rupert Murdoch und dessen börsennotierte News Corp. wirklich ein Auge auf die Formel 1 geworfen haben, dann schrillen natürlich fast automatisch einige Alarmglocken. Immerhin ist Murdoch Vorreiter beim Thema Bezahlfernsehen. Sein Vorzeigeprodukt ist die britische BSkyB (British Sky Broadcasting), die im Gegensatz zu Sky Deutschland seit Jahren gutes Geld verdient.

Titel-Bild zur News: Mark Blundell

Mark Blundell arbeitete viele Jahre bei den F1-Kollegen von ITV

Die allgemeine Befürchtung lautet: Sollte Pay-TV-Vorreiter Murdoch die Mehrheitsanteile an der Formel 1 erwerben können, dann bestünde die Gefahr, dass die Königsklasse des Motorsports aus dem Free-TV verschwindet. Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone winkte bereits ab: "Falls - und die Chancen gehen gegen Null - Murdoch kaufen würde, dann müsste er so wie jetzt auch im Free-TV ausstrahlen", erklärte er gegenüber der Nachrichtenagentur 'Reuters'.

Mit dieser Aussage wird Ecclestone natürlich viele Sympathisanten haben. Zum Beispiel Ex-Formel-1-Pilot Mark Blundell, der nach seiner aktiven Karriere viele Jahre als F1-Berichterstatter bei der britischen ITV arbeitete. "Bezahlfernsehen ist in Großbritannien nichts neues", sagt Blundell. "Wir haben es miterlebt und es hat nicht funktioniert. Außerdem wäre es eine absolute Schande, wenn es so käme."

"Die Formel 1 gehört einfach ins Free-TV und ich glaube, dass ist auch das, was die meisten Sponsoren und Hersteller anzieht." Wie es wirklich weitergeht, wird nicht nur nach Blundells Meinung "vom neuen Concorde Agreement abhängen, das ja bald verhandelt werden muss. Und dann gibt es ja noch ganz andere Zutaten wie etwa die FIA. Eines ist aber sicher: Wir haben interessante Zeiten vor uns."

Murdoch (Jahrgang 1931) und Ecclestone (1930) trennen nur ein halbes Jahr Lebenserfahrung. Gibt es also einen Verkauf der Formel 1 von einem 80-Jährigen an einen anderen 80-Jährigen? "Es wird irgendwann soweit sein, dass die Formel 1 einen neuen Besitzer hat", weiß Blundell. "Das ist sicher. Aber ob das in Kürze passiert oder eher in einem langfristigen Betrachtungswinkel, das müssen wir ganz einfach abwarten."