Esteban Ocon: "Es ist das schlimmste Gefühl, das du haben kannst"

Auch beim dritten Saisonrennen der Formel 1 2024 scheinen Punkte für Alpine außer Reichweite zu sein - kein gutes Gefühl wie Esteban Ocon und Pierre Gasly meinen

(Motorsport-Total.com) - Das Alpine-Formel-1-Team hofft beim Großen Preis von Australien auf den Turnaround. Mit null Punkten nach den ersten beiden Saisonrennen 2024 steht man auf dem letzten Platz der Konstrukteurswertung, doch der Albert Park Circuit hat dem französischem Werksteam in den letzten beiden Jahren gut gelegen.

Titel-Bild zur News: Esteban Ocon

Esteban Ocon in der FIA-Pressekonferenz in Melbourne Zoom

Doch da die Top-5-Teams Red Bull, Ferrari, Mercedes, McLaren und Aston Martin so weit vor dem Mittelfeld im Rennen liegen, ist es eher unwahrscheinlich, dass einer der beiden Alpine-Piloten in Australien in die Punkte fahren kann. Man müsste schon auf einen Ausfall im Vorderfeld hoffen.

"Das ist das schlimmste Gefühl, das man haben kann", sagt Esteban Ocon auf die Situation der Hinterbänkler-Teams angesprochen. "Und ich hasse es ehrlich gesagt, wenn man ein gutes Wochenende hat und nicht in die Punkteränge kommt, dann gibt es am Ende keine Belohnung. Aber es liegt an uns, herauszufinden, wie wir mehr Leistung bekommen und näher an diese Autos herankommen können."

Melbourne-Strecke als Hoffnungsschimmer für Alpine?

Laut dem 27-Jährigen gibt es mit dem A524 aktuell einfach "viele kleine Dinge, die nicht so funktionieren, wie wir es gerne hätten". Die größten Probleme sind zweifelsohne die fehelende Motorleistung, die Traktion sowie das Übergewicht des Autos. "Das ist keine Situation, die wir als Team genießen", so Ocon.

"Ich glaube, keiner von uns in Viry oder Enstone genießt es, an den Wochenenden so sehr zu kämpfen. Es ist eine lange Saison, und natürlich arbeiten wir daran, das Auto zu optimieren, zu verstehen, wo unsere Probleme liegen, und die Dinge zu ändern. Wir werden den Druck nicht nachlassen, bis wir es erreicht haben. Und das ist das Ziel von uns allen. Die Moral innerhalb der Mannschaft ist gut. Alle sind motiviert, und das ist im Moment das Wichtigste."

Hoffnung könnte die Leistung des Alpine-Teams in den Jahren 2022 und 2023 in Australien machen. Zwar blieb man im Vorjahr nach der teaminternen Kollision zwischen Ocon und Pierre Gasly ohne Zähler, dafür lag Gasly bis zu den roten Flaggen sehr aussichtsreich im Rennen und hätte wahrscheinlich Platz fünf geholt. 2022 war es Fernando Alonso, der gerade im Qualifying im Alpine auftrumpfen konnte und ohne einen technischen Defekt wohl in die ersten beiden Startreihen gefahren wäre.

Gasly glaubt nicht an erneuter Australien-Stärke

Auf die Frage, ob Alpine Melbourne daher auch in diesem Jahr liegen sollte, antwortet Gasly: "Das glaube ich nicht. Bislang waren die Probleme auf zwei verschiedenen Strecken sehr, sehr ähnlich. Natürlich kann es innerhalb von ein paar Prozent variieren, aber basierend auf der Lücke, die wir bei der Rundenzeit, die uns im Moment fehlt, haben, erwarten wir nicht, dass es unsere Position massiv verändern wird."

"Wir haben einige Tests geplant, um das Paket noch besser zu verstehen, die wir im Freien Training machen wollen. Und auch, was uns helfen könnte, die Richtung einzuschlagen, die wir im Laufe des Jahres in Bezug auf die Entwicklung des Autos einschlagen wollen. Aber bei der absoluten Leistung erwarten wir keine großen Unterschiede, denn das Auto ist dasselbe wie bei den ersten beiden Rennen."


Doch wann wird es wieder bessere Zeiten für Alpine geben? "Ich habe meine persönliche Meinung, die ich aber nicht teilen werde", so Gasly. "Aber aus der Erfahrung weiß man, dass das nicht von heute auf morgen geht."

Gasly: War der Weggang von AlphaTauri ein Rückschritt?

Für Gasly, der erst im Vorjahr von AlphaTauri zu Alpine, einem gestandenen Formel-1-Werksteam gewechselt ist, ist die Situation jedoch sehr unbefriedigend, da er sich sicherlich deutlich mehr erhofft hat: "Ich habe bei Alpine nach der Saison unterschrieben, in der sie den vierten Platz belegten", sagt er.

"Letztes Jahr war es insgesamt etwas enttäuschend, was die Leistung angeht, wir haben es nicht geschafft, die Lücke zu den ersten drei zu schließen und sind in der Rangliste nun weiter zurückgefallen. Aber es gibt im Hintergrund eine Menge positiver Veränderungen in der Art und Weise, wie wir an die Arbeit herangehen, wie wir uns auf Details konzentrieren und wie die Mentalität im Team ist."

"Ich sehe sehr viel Positives, aber das schlägt sich nicht sofort in der Leistung nieder. Niemand möchte in der Lage sein, ein Auto zu fahren, das nicht konkurrenzfähig ist. Und letztendlich ist es das, was ich will [wettbewerbsfähig zu sein]. Aber letztlich glaube ich auch, dass das mit dem aktuellen Team möglich ist, und deshalb müssen wir Lösungen und Wege finden, um das zu erreichen."

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