Erste Zweifel an 19 Rennen umspannendem Kalender

Die Hersteller freuen sich, dass 2005 der Expansionskurs der Formel 1 fortgeführt wird, die Mitarbeiter der Teams stöhnen aber auf

(Motorsport-Total.com) - Der Formel-1-Kalender 2005 umfasst zum ersten Mal überhaupt 19 Rennen - also um zwei mehr als die im Concorde Agreement festgelegte Maximalzahl von 17 Grands Prix. Im Interesse des Sports haben sich die Teams aber dazu überreden lassen, gegen eine Entschädigungszahlung doch 19 Mal anzutreten, weil es im Interesse der Hersteller liegt, neue Märkte zu erschließen.

Titel-Bild zur News: Adrian Newey

Newey fürchtet, dass seine Mitarbeiter nächstes Jahr zu stark belastet werden

Alle sind sich einig, dass beispielsweise der Grand Prix von China marktwirtschaftlich von immenser Bedeutung ist, weil der chinesische Markt großes Potenzial für die Automobilkonzerne birgt. Gleichzeitig kommen neue Strecken wie die Türkei oder 2006 Mexiko in die Königsklasse, aber dafür einfach einige traditionelle Grands Prix zu streichen, ist auch nicht so einfach, wie das Beispiel Silverstone eindrucksvoll bewiesen hat.#w1#

Bleibt als einzige Alternative die stufenweise Aufstockung des Kalenders, was kommerziell durchaus Sinn macht - doch für die Teams bedeutet dies eine extreme Zusatzbelastung: "Manche unserer Jungs sagen schon, 'Wo soll das noch hinführen?', und ich verstehe sie", sagte etwa Adrian Newey, Technischer Direktor bei McLaren. "Die Mitarbeiter haben Frauen und Kinder. Es geht ja nicht nur um die zusätzlichen Rennen, sondern der Kalender beinhaltet auch mehrere hintereinander angesetzte Rennen, zwischen denen sie nicht einmal kurz nach Hause fliegen können."

Neweys Chef bei McLaren, Ron Dennis, hat sich schon vor Monaten gegen eine Aufstockung des Kalenders ausgesprochen, konnte dann aber doch vom Gegenteil überzeugt werden, als man wenigstens die dreiwöchige Sommerpause samt Testverbot wieder einbaute. Zwischen Ungarn und der Türkei, also zwischen 31. Juli und 21. August, kann sich der Formel-1-Zirkus drei Wochen lang von den Strapazen der Saison 2005 erholen.

Eine Streichung von klassischen Rennen zugunsten neuer Events kommt aber zumindest für FIA-Präsident Max Mosley nicht in Frage: "Ich bin grundsätzlich für die Globalisierung, aber nicht auf Kosten der traditionsreichen Grands Prix", erklärte er, der sich selbst als Gegengewicht zu den kommerziellen Interessen der Hersteller sieht, dem 'Guardian'. "Wir müssen sehr sorgfältig vorgehen, damit wir nicht die Wurzeln der Formel 1 zerstören."

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