Erste WM-Punkte für Jordan dank Heidfeld

Cleveres Timing der Boxenstopps und eine tadellose Fahrerleistung brachten Nick Heidfeld den siebenten Platz in Monaco

(Motorsport-Total.com) - Vom 17. Startplatz aus hätte wohl kaum jemand Nick Heidfeld die ersten Punkte der Saison zugetraut, doch wenn so ein Kunststück irgendwo möglich ist, dann am ehesten in Monaco. Der Deutsche fuhr heute ein fast perfektes Rennen, hatte den nötigen Speed und timte seine Boxenstopps optimal. Platz sieben war der gerechte Lohn dafür.

Titel-Bild zur News: Heidfeld vor Montoya

Lange konnte Heidfeld sogar die BMW-Williams-Piloten hinter sich lassen

"Ich kann gar nicht sagen, wie glücklich ich bin, nicht nur einen, sondern gleich zwei Punkte geholt zu haben", erklärte der 27-Jährige, der damit nach Siegen in der Formel 3 und der Formel 3000 sein bestes Formel-1-Ergebnis im Fürstentum erzielte. "Für mich und das Team bedeutet das im Moment sehr viel. Wir haben die richtige Strategie angewandt, als das Safety-Car jeweils auf die Strecke gekommen ist. Ich konnte das Auto auf der Strecke halten, das war wichtig, und es gab keinerlei mechanische Probleme."#w1#

Fahrerische Top-Leistung von Heidfeld belohnt

Heidfeld rückte sich damit genau zum richtigen Moment ins Rampenlicht, da sich das Transferkarussell wohl bald zu drehen beginnen wird. Fahrerisch lieferte er eine tadellose Vorstellung ab: Vom Chaos in den ersten Runden konnte er so sehr profitieren, dass er schon an den Top 10 schnupperte, und - durch die Boxenstopps nach vorne gespült - später hielt er sich auf bemerkenswerte Art und Weise beide BMW-Williams-Piloten rundenlang vom Leib.

Ein Stein fiel angesichts des heutigen Teilerfolgs Teamchef Eddie Jordan vom Herzen, der daraus auch keinen Hehl machte: "Ein außergewöhnlicher Tag! Ich bin ganz aus dem Häuschen über Nicks Fahrt und die ersten paar Punkte, die wir so dringend nötig hatten. Ich möchte aber auch Jarno zum Sieg gratulieren. Dass es für ihn gerade in Monaco geklappt hat, muss besonders speziell sein. Jarno war schon immer ein Freund des Teams und wir wünschen ihm weiterhin viel Erfolg."

Chefingenieur James Robinson analysierte den Rennhergang etwas nüchterner und gab zu, dass es ohne die Safety-Car-Phasen womöglich anders ausgesehen hätte: "Schwer zu sagen, wie es sonst gelaufen wäre, denn wir haben das Safety-Car bei beiden Boxenstopps gut ausgenutzt. Es ist fantastisch, dass wir die ersten zwei Punkte sammeln konnten. Allerdings sind wir auch traurig wegen Giorgio, der heute angesichts der vielen Ausfälle auch punkten hätte können."

Pantano nach 14 Runden mit Getriebeschaden k.o.

Der Italiener, der schon an den Trainingstagen stärker unterwegs war als bisher in dieser Saison, obwohl er im Qualifying nicht ganz überzeugen konnte, musste nach 14 Runden an der Box aufgeben. Schon eine Runde davor steuerte er die Garage an, wurde dann aber noch einmal auf die Strecke geschickt, wo dann die Kraftübertragung endgültig kollabierte. Mit einer gewaltigen Rauchwolke im Heck musste Pantano dann aussteigen.

"Ich hatte ein Getriebeproblem", so der 25-Jährige. "Das Runterschalten hat nicht mehr funktioniert und ich steckte im vierten Gang fest. Ich bin dann rasch an die Box gekommen, um das Problem beheben zu lassen, aber wir konnten nichts mehr tun und ich musste aufgeben. Natürlich bin ich enttäuscht, dass mein erster Grand Prix in Monaco so enden musste, aber es sind nur ein paar Tage bis zum nächsten Rennen und ich freue mich schon sehr auf den Europa-Grand-Prix."