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Erste sieglose Saison: Hamilton freut sich auf Trennung vom Mercedes F1 W13

Nach der ersten sieglosen Saison seiner Formel-1-Karriere freut sich Lewis Hamilton, den 2022er-Mercedes nach dem Test am Dienstag endgültig abstellen zu können

(Motorsport-Total.com) - Die am Sonntag in Abu Dhabi zu Ende gegangene Formel-1-Saison 2022 war für Lewis Hamilton die 16. seiner Karriere, aber die erste ohne einen einzigen Sieg. Die Formel-1-Gesamtwertung 2022 hat Hamilton als Sechster abgeschlossen. Auch das ist für den siebenmaligen Weltmeister ein Negativrekord in seiner langen und erfolgreichen Karriere im Grand-Prix-Sport.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Der 2022er-Mercedes ist das erste F1-Auto, mit dem Lewis Hamilton kein Rennen gewonnen hat Zoom

Zum Abschluss der Saison gab es für Hamilton den ersten technisch bedingten Ausfall in diesem Jahr. An seinem Mercedes-AMG F1 W13 E Performance streikte in der Schlussphase des Rennens in Abu Dhabi die Hydraulik. Das Getriebe blieb im siebten Gang stecken und Hamilton musste drei Runden vor Schluss an der Box aufgegeben.

Beim Pirelli-Reifentest, der am Dienstag ebenfalls auf dem Yas Marina Circuit in Abu Dhabi stattfindet, wird Hamilton zum letzten Mal im 2022er-Mercedes, der umgangssprachlich als W13 bekannt ist, sitzen. Schon jetzt aber freut er sich darauf, das Auto danach buchstäblich in die Ecke stellen zu können.

"Ich freue mich darauf, wenn der Dienstag vorbei ist und ich dieses Ding zum letzten Mal haben fahren müssen. Ich habe nicht vor, es jemals wieder zu fahren", sagt Hamilton und stellt klar: "Es wird keines der Autos sein, dessen Besitz ich mir vertraglich zusichern werde."

Bremsen, Bouncing, Luftwiderstand und mehr: Lange Problemliste

Zwar war der 2022er-Mercedes bei einigen Rennen durchaus konkurrenzfähig, allen voran beim Grand Prix von Brasilien in Sao Paulo, wo George Russell und Hamilton einen Doppelerfolg eingefahren haben. Über weite Strecke der Saison aber sorgte das Auto für jede Menge Stirnrunzeln. Die Probleme begannen direkt beim Vorsaisontest im Februar in Barcelona, als das berühmt-berüchtigte "Bouncing" offensichtlich wurde.

"Bremsen, Bouncing und Luftwiderstand, das sind wahrscheinlich die Punkte, die zuerst genannt werden müssen", so Hamilton in Abu Dhabi auf die Frage, welches die größten Probleme des Mercedes W13 seien. Unmittelbar nach diesem Satz fügt der siebenmalige Weltmeister aber noch hinzu: "Es gibt noch eine ganze Menge weiterer Dinge."

"Ein bisschen Abtrieb haben wir, aber wir müssen einfach ein viel effizienteres Auto bauen", blickt Hamilton auf den Nachfolger des W13 voraus, der in der Saison 2023 zum Einsatz kommen wird. "Ich glaube, jeder im Team weiß genau, was und wo die Probleme sind und wo wir etwas falsch gemacht haben. Ich bin zuversichtlich, dass das nächstjährige Auto nicht mit solchen Merkmalen gebaut wird."


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Was für das Museum gilt, gilt nicht für die Fabriken

Mercedes-Teamchef Toto Wolff merkt zum W13 noch an: "Auf Strecken, auf denen wir das Auto genau ins Arbeitsfenster gekriegt haben, waren wir in der Lage, ordentlich zu performen. Das waren meistens Strecken mit viel Abtrieb, wie etwa in Mexiko oder Brasilien. Auf schnellen Strecken mit langen Geraden aber waren wir nicht sonderlich konkurrenzfähig, weil unser Auto zu sehr im Wind steht."

Aber: Nachdem Wolff im August noch gescherzt hatte, dass der W13 im Mercedes-Museum in Stuttgart nicht gerade prominent ausgestellt werden wird, sondern "wohl eher ein bisschen in der Versenkung verschwinden wird", gilt dies für die zwei Standorte des Mercedes-Teams in Großbritannien keineswegs.

Denn im Anschluss an das Saisonfinale in Abu Dhabi sagte Wolff am Sonntag: "Wir werden dieses Auto in Brackley und Brixworth an die Rezeption stellen, damit wir jeden einzelnen Tag daran erinnert werden, wie schwierig es sein kann."

Toto Wolff

Toto Wolff will den W13 in Brackley und Brixworth bewusst prominent platziert sehen Zoom

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