Erdbeben und Wirbelsturm - Wetterchaos in Suzuka?

Die Wettervorhersage verheißt nichts Gutes, die Richterskala steht bereit - Suzuka muss am Samstag mit einem Chaos rechnen

(Motorsport-Total.com) - Vor ein paar Jahren wurde schon einmal ein Qualifying in Suzuka von einem leichten Erdbeben erschüttert, am kommenden Wochenende droht dem Grand Prix von Japan jedoch das totale Chaos - die Meteorologen rechnen mit Regen und einem Wirbelsturm, außerdem besteht die Gefahr eines weiteren Erdbebens.

Titel-Bild zur News: Suzuka

Noch ist das Wetter stabil, am Wochenende droht aber ein Chaos

Am Mittwochabend wurde der Formel-1-Zirkus - zu dem Zeitpunkt noch großteils in Tokio stationiert - zum ersten Mal durchgeschüttelt, als die Hauptstadt von einem Beben der Stärke 5,7 auf der Richterskala erschüttert wurde. Was für die vielen Japaner ganz normal ist, versetzte den europäischen Besuchern einen ordentlichen Schrecken. Immerhin wurde kein großer Schaden angerichtet, sämtliche Züge mussten aber aus Sicherheitsgründen angehalten werden.#w1#

Erdbeben bei 300 km/h durch die 130R?

Zwar gilt die Region um Suzuka als nicht ganz so erdbebengefährdet wie Tokio selbst, ausgeschlossen werden kann ein Beben aber nicht. Sollte es tatsächlich dazu kommen, wäre die Gefahr weniger durch die Erschütterungen selbst gegeben als durch Fahrzeuge bei voller Geschwindigkeit, die so natürlich aus der Bahn geworfen werden könnten - in einer Kurve wie der Mutpassage 130R sicher nicht lustig...

Darüber hinaus zieht seit einigen Tagen der Wirbelsturm Ma-On auf Suzuka zu, der laut Vorhersagen am Samstag zur Zeit des Qualifyings die Strecke erreichen wird. Kombiniert mit dem ebenfalls erwarteten Regen könnte dies durchaus dafür sorgen, dass die Durchführung der beiden Zeitfahren vereitelt wird, was den Zeitplan völlig durcheinander bringen würde. Auch für die Zuschauer vor Ort wäre dies natürlich eine Katastrophe.

Juan-Pablo Montoya macht sich daher auf alles gefasst: "Wenn der Taifun wirklich kommt, werden wir wohl nicht fahren, denke ich. Diese Winde blasen ziemlich stark und ich glaube nicht, dass irgendjemand bei einem Wirbelsturm und Regen durch die 130R fahren will. Wenn wir rausgeschickt werden, kann man aber auch nichts machen. Wenn alle sagen, wir gehen nicht raus, okay, aber wenn zwei oder drei unbedingt fahren wollen, werde ich das wohl auch tun."

Montoya vertraut bezüglich des Wetters der FIA

Der Kolumbianer, grundsätzlich kein Kind von Traurigkeit, was Risiken in seinem Sport angeht, ergänzte, es sei "verrückt", falls es wirklich zu einem solchen Szenario kommen sollte, aber Angst hat er im Vorfeld des Wochenendes keine: "Wenn es wirklich zu dem Punkt kommt, dass das Fahren gefährlich ist, dann wird die FIA sicher etwas unternehmen." Ähnlich äußerte sich Michael Schumacher, der außerdem glaubt, dass sich bis Samstag ja noch alles ändern kann.

So gut wie sicher kann man jedoch davon ausgehen, dass das Qualifying am Samstag auf nasser Piste stattfinden wird, was bedeutet, dass uns wohl wieder eine bunt durchgemischte Startaufstellung am Sonntag erwartet. Auch die Reifenhersteller würden bei solchen Bedingungen in den Mittelpunkt rücken - bisher hatte Bridgestone bei völlig nassen Bedingungen stets die Oberhand, Michelin dafür bei Mischverhältnissen.