• 10.06.2006 16:48

Enttäuschung und Zuversicht bei Toyota

Ralf Schumacher (7.) sicherte sich eine gute Ausgangsposition, während Jarno Trulli erneut vom Defektteufel heimgesucht wurde - Auto bewies Potenzial

(Motorsport-Total.com) - Für Toyota begann das heutige Qualifying zum Grand Prix von Großbritannien mit einem herben Dämpfer: Jarno Trulli, in den gestrigen Freien Trainings noch gut unterwegs, musste sein Auto bereits im ersten Abschnitt mit Motorschaden abstellen und konnte keine einzige gezeitete Runde drehen. Der Italiener muss damit morgen vom letzten Startplatz ins Rennen gehen. Besser lief es dagegen für Ralf Schumacher, der einen guten siebten Platz mit 0,820 Sekunden Rückstand auf die Spitze belegen konnte.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher sicherte sich eine gute Ausgangsposition für das Rennen

Der Deutsche zeigte sich angesichts seiner guten Leistung im Anschluss zufrieden: "Wir können mit dem, was wir heute erreicht haben, sehr zufrieden sein", gab er zu Protokoll. "Wir erwarteten uns irgendwo zwischen Platz sechs und zehn, wir konnten uns also eine gute Startposition sichern. Das Auto war heute wirklich gut", schwärmte Schumacher, nachdem in den Freien Trainingssitzungen noch nicht alles rund gelaufen war.#w1#

Schumacher ist zuversichtlich für das Rennen

"Wir hatten eine Menge Sprit an Bord, daher sind wir sehr zufrieden." Ralf Schumacher

"Ich haderte gestern und heute morgen noch mit mangelndem Grip, genauso wie viele andere Piloten", erklärte er. Im Qualifying erlebte der 30-Jährige seinen spannendsten Moment am Ende der zweiten Session, als er sich mit einer guten Runde knapp für den dritten Abschnitt qualifizieren konnte. "Es lief in den ersten beiden Abschnitten noch nicht perfekt für mich, aber ich muss mich bei den Jungs bedanken, die im Verlauf des Qualifyings alles hinbekommen haben."

"Mein letzter Run war dann wesentlich besser und wir hatten eine Menge Sprit an Bord, daher sind wir sehr zufrieden. Wie auf vielen anderen Formel-1-Strecken ist es auch hier ein bisschen schwierig zu überholen, aber wir sind bezüglich unserer Strategie sehr zuversichtlich, daher freuen wir uns bereits auf morgen", zeigte sich Schumacher zufrieden und blickte dem Rennen zuversichtlich entgegen.

Trulli nach Motorschaden enttäuscht

Alles andere als zufrieden war nach dem Motorschaden zu Beginn verständlicherweise sein Teamkollege Trulli: "Unglücklicherweise konnte ich heute im Qualifying nicht einmal eine gezeitete Runde fahren, da ich auf meiner ersten fliegenden Runde ein Problem mit dem Motor hatte", erklärte er. "Ich bemerkte Rauch, der aus dem Heck des Autos kam, und das bedeutete das Ende meiner Arbeiten am heutigen Nachmittag."

"Gestern waren wir konkurrenzfähig, und wir waren nach dem Training heute Morgen zuversichtlich." Jarno Trulli

"Das bedeutet, dass ich das Rennen morgen vom Ende der Startaufstellung aufnehmen werde, was ganz besonders schade ist, da unser neuer TF106B hier gut funktionierte, genauso wie in Monaco", erklärte der Italiener, der beim zweiten Einsatz des Boliden bereits in den Freien Trainings das Potenzial des Autos angedeutet hatte: "Gestern waren wir konkurrenzfähig, und wir waren nach dem Training heute Morgen zuversichtlich, da wir keine neuen Reifen verwendet hatten."

Vom letzten Startplatz aus erwartet Trulli morgen ein schwieriges Rennen: "Es wird morgen ein sehr schwieriges Rennen werden, denn es ist praktisch unmöglich, auf dieser Strecke zu überholen", berichtete er. "Dennoch werde ich konzentriert bleiben, so viel Druck wie möglich machen und weiterhin hoffen, dass sich mir das Glück bald wieder zuwendet", gab er abschließend zu Protokoll. Bereits in Monaco lag für Trulli ein Podiumsplatz in Reichweite, den der Italiener jedoch kurz vor Rennende ebenfalls durch einen technischen Defekt verlor.

Wechselbad der Gefühle

Auch Technikchef Pascal Vasselon hatte nach der Qualifikation gemischte Gefühle: "Das war emotional eine schwierige Qualifying-Session. Nach den Trainings gestern waren wir zuversichtlich, dass wir heute konkurrenzfähig sein würden, und es war ein Teil unserer Strategie, dass wir heute Morgen keine neuen Reifen fuhren", erklärte er. "Aber offensichtlich begann mit Jarnos Motorschaden alles auf dem falschen Fuß."

"Wir sind momentan noch dabei, die Ursache für Jarnos Problem zu untersuchen." Pascal Vasselon

"Wir sind momentan noch dabei, die Ursache für Jarnos Problem zu untersuchen, aber wir werden seinen Motor für morgen wechseln, er wird also von ganz hinten starten", fuhr Vasselon fort. Dennoch zeigte er sich angesichts des Potenzials des Boliden, das Schumacher bei seiner Fahrt bewies, zufrieden: "Die Pace des Autos war stark, und Ralf ist in der letzten Minute des Qualifyings eine großartige Runde gefahren, daher geht mein Glückwunsch an ihn."

"Wir sind inzwischen relativ zuversichtlich, dass auch das Rennen im Trockenen stattfinden wird", blickte er bereits auf den morgigen Grand Prix voraus. "Basierend auf unseren bisherigen Leistungen und Ralfs Runde von heute würde ich sagen, dass er für morgen in einer sehr guten Position ist", gab Vasselon abschließend zu Protokoll.