Frederic Vasseur: Erstes Formel-1-Podium war "emotional"

Während Ferrari in Singapur seinen ersten Saisonsieg 2023 holte, war es für Frederic Vasseur der erste Formel-1-Sieg überhaupt - Wie der Teamchef den Moment erlebte

(Motorsport-Total.com) - Beim Großen Preis von Singapur 2023 sah man ein neues Gesicht auf dem Formel-1-Podium: Beim Sieg von Carlos Sainz schickte Ferrari Frederic Vasseur zusammen mit dem Spanier aufs Treppchen. Für den Teamchef war es der erste Formel-1-Sieg überhaupt.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz auf dem Formel-1-Podium in Singapur 2023

Frederic Vasseur durfte am Sonntag zum ersten Mal auf einem Formel-1-Podium jubeln Zoom

"Ehrlich gesagt war es ein seltsames Gefühl für mich an der Boxenmauer, weil ich in den letzten paar Runden nicht allzu sehr gestresst war", berichtet Vasseur und erklärt, er habe das Gefühl gehabt, "dass Carlos die Situation wirklich unter Kontrolle hatte."

Er sei vermutlich viel "viel gestresster, wenn ich mir die letzten paar Runden eine Stunde nach dem Rennen noch einmal ansehe", mutmaßt Vasseur, der zwar seinen ersten Formel-1-Sieg holte, im Motorsport insgesamt aber schon zahlreiche Erfolge vorzuweisen hat.

Bereits 1996 ging er erstmals mit dem von ihm gegründeten ASM-Team an den Start und feierte in den folgen Jahren Siege und Titel in verschiedenen Formel-3-Serien. Weitere Erfolge folgten später mit dem ART-Team, das unter anderem mehrfach die GP2-Serie gewann.

Schon Titel mit Rosberg und Hamilton gefeiert

Dabei arbeitete Vasseur mit zahlreichen späteren Formel-1-Piloten zusammen, unter anderem mit den späteren Weltmeistern Nico Rosberg und Lewis Hamilton, die 2005 respektive 2006 den Titel in der GP2 gewannen und im jeweils folgenden Jahr in die Königsklasse aufstiegen.

Vasseur selbst blieben die ganz großen Erfolge in der Formel 1 bislang aber immer verwehrt. "Natürlich war es auf dem Podium ein bisschen emotional, weil es das erste war", berichtet der 55-Jährige, der 2016 erstmals in der Königsklasse auftrat, daher nach dem Singapur-Rennen.


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Vasseurs erste Schritte in der Formel 1 dauerten übrigens nicht einmal zwölf Monate. Nachdem er 2016 Teamchef beim damalige Renault-Werksteam wurde, das heute als Alpine an den Start geht, verließ er den Rennstall nach nur einer Saison schon wieder.

Mitte 2017 dockte er in gleicher Funktion bei Sauber (später Alfa Romeo) an, wo er bis Ende 2022 blieb, mit den begrenzten Mitteln des Teams aber nie die Möglichkeit hatte, um die ganz großen Erfolge zu kämpfen. Ende des vergangenen Jahres klopfte dann Ferrari an.

Schwieriger Start bei Ferrari

Einen leichten Start hatte er als Nachfolger von Mattia Binotto dabei nicht. Ferrari war eigentlich mit dem Ziel angetreten, 2023 um den WM-Titel zu kämpfen. Es zeichnete sich allerdings bereits früh in der Saison ab, dass das nicht funktionieren würde.

Vasseur verrät daher, er müsse nach seinem ersten Sieg daran denken, wo das Team nach dem zweiten Saisonrennen in Saudi-Arabien noch gestanden habe. "Dschidda war ein hartes Wochenende für uns, und wir haben uns nach Dschidda sehr gut erholt", betont er.

Man habe "gutes Teamwork" gezeigt und "Schritt für Schritt an Selbstvertrauen und Tempo gewonnen." Belohnt wurde das in Singapur mit dem ersten Saisonsieg, und Vasseur betont: "Ich bin mehr als stolz auf die Arbeit, die die Fabrik und das Team geleistet haben."

Die Zeit wird zeigen, ob es nur der Anfang einer ganz großen Erfolgsgeschichte war.

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