• 05.04.2003 11:27

  • von Marco Helgert

Eddie Irvine stänkert wieder

Eddie Irvine holt zu einem neuen Rundumschlag aus - diesmal sind die Schumacher-Brüder, Jordan und Jenson Button an der Reihe

(Motorsport-Total.com) - Eddie Irvine mag kein Cockpit mehr in der Formel 1 haben, doch ein leiser Abgang von der Bühne ist dem Nordiren fremd. In der britischen Zeitung 'The Sun' kommentierte er erneut die aktuelle Situation in der Formel 1. Michael Schumacher, dessen Bruder Ralf, Jenson Button und sein ehemaliger Arbeitgeber Jordan müssen diesmal nicht nur nette Dinge lesen.

Titel-Bild zur News: Eddie Irvine

Eddie Irvine: "Was in Malaysia passierte war ein Anfängerfehler"

"Michael Schumacher kann sagen was er will, aber der 'Eiserne Mann' der Formel 1 beugt sich unter dem Druck", so Irvine. "Immer wenn er damit konfrontiert wird, vermasselt er es, und seine Possen in Malaysia rechtfertigen meine Aussagen. Er sagt, er komme damit zurecht, aber was in Malaysia passierte war ein Anfängerfehler, und er hat alle Peitschenhiebe danach verdient. So wie er in Jarno Trulli hinein fuhr, wird es nicht von einem fünfmaligen Weltmeister erwartet."

"Der Grund für seinen Fauxpas war, dass Michael selbst unter Druck stand, und das ist seine Achillesferse", so der 37-Jährige weiter. "Ich habe Schumacher immer für seinen schieren Speed, seine Aufopferung, seine Fitness und seine Fähigkeiten am Lenkrad angepriesen, aber in Drucksituationen ist er einer der Schlechtesten im Fahrerfeld."

"Schumacher hätte das Rennen auf sich zukommen lassen sollen. Er hätte sich aus allem Ungemach heraus halten und geduldig hinter dem Renault warten sollen. Aber in dem Moment, als Schumacher merkte, dass Coulthard an seiner Außenseite war und ihn womöglich überholen könnte, hat er überreagiert. Er hat das nicht erwartet, weil es nicht im Drehbuch stand; er wusste nicht, wie er mit dieser Situation umgehen soll", so die harte Kritik von Irvine.

Auch Ralf Schumacher kommt nicht ungeschoren in der letzten Kolumne von Irvine davon: "Ich habe Ralf nie bewertet, und Leute, die ihn mit seinem Bruder vergleichen, wissen nicht worüber sie reden. Der Junge hat es einfach nicht drauf, und keine Aussagen seiner Chefs können das ändern", so der Nordire. "Es erstaunt mich immer wieder, wie sein Manager Willi Weber, Williams überreden konnte, knapp 20 Mio. Euro zu zahlen, damit er bis 2004 bleiben kann. Es muss so gewesen sein, als ob man einem Kleinkind Süßigkeit stielt."

"Auch wenn ich versucht habe meine Karriere bei Jordan fortzusetzen, so bin nach den ersten beiden Rennen erleichtert, dass es nicht funktioniert hat", so Irvine über das Jordan-Team. "Ich hätte keine weitere Saison am Ende des Feldes durchgehalten. Jordan feiert morgen die 200. Teilnahme an einem Grand Prix, aber man sollte keine Wunder von ihnen erwarten."

"Sie sind nur noch ein Schatten ihrer eigenen Vergangenheit", erklärte er. "Es wäre schon sie weiter vorne zu sehen, aber das wird nicht passieren. Und ich muss anmerken, dass es ich es genieße, die Action mit einem Drink in meiner Hand zu verfolgen, als mittendrin zu sein."

Auch sein britischer Kollege Jenson Button, der für seine Leistung in Malaysia von allen Seiten Lob bezog, kommt nicht ungeschoren davon: "Ich wundere mich über die vielen Lobpreisungen, die Jenson Button für seinen siebten Platz in Malaysia erhielt, wo er doch eigentlich hätte Fünfter werden können."

"Er machte in der letzten Runde einen Fehler, weil er zu viel gewollt hat. Er hat seine Reifen überfordert und damit Trulli und Schumacher vorbei gelassen. Die meisten Topfahrer hätten das Auto nachhause gebracht und das Extra an Punkten mitgenommen", so Irvine.