Jacques Villeneuve: Ein Haufen Weichlinge
Jacques Villeneuve reagierte mit Unverständnis auf die Petition, die eine Aussetzung des Qualifyings bei starkem Regen forderte
(Motorsport-Total.com) - Jacques Villeneuve reagierte auf die Petition, die vom GPDA-Vorsitzenden David Coulthard auf den Weg gebracht wurde, und die den Organisatoren die Sichtweise der Fahrer über den Regen näher bringen sollte, in gewohnt direkter Manier. Im Falle eines zu starken Regens hatten sich viele Piloten für eine Verschiebung oder eine Streichung des 1. Qualifyings stark gemacht.

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Jacques Villeneuve: "Es ist wichtig, dass wir eine Show bieten"
"Ich habe diese Petition nie gesehen und hätte sie auch nicht unterschrieben", so Villeneuve. "Was würde es der Formel 1 bringen, wenn wir keine Qualifikation fahren würden? Die Leute würden denken, dass wir nur ein Haufen Weichlinge sind. So was können wir nicht tun. Uns wird viel Geld gezahlt und für die Fans wäre es eine Beleidigung."
"Die Formel 1 hat in den letzten Jahren viele enttäuscht, so dass es für uns wichtig ist, dass wir eine Show bieten, und dass wir raus gehen und fahren", erklärte der Kanadier mit direkten Worten. "Sicher, es ist ein kleines Risiko unter diesen Bedingungen, aber es ist nicht groß genug, um nicht zu fahren. Wenn man glaubt, dass es zu gefährlich ist, dann sollte man langsam fahren."
Im Qualifying spiele der Regen sowieso eine weit weniger gefährliche Rolle: "Im Qualifying ist nur eine Auto zu gleichen Zeit auf der Strecke, aber es ist gefährlich, wenn viele Autos auf dem Kurs sind", so der 31-Jährige weiter. "Ein Auto könnte sich drehen und mitten auf der Strecke stehen bleiben, und man wird es nicht sehen können. Unter Rennbedingungen wäre es verrückt unter diesen Bedingungen zu fahren."
Die Kritik der Fahrer richtet sich vor allem an die Regelung, dass nur noch ein Typ von Regenreifen verwendet werden darf. Damit sei es unmöglich, sich auf verschiedene Wassermengen vorzubereiten. "Diese Regel ist eine große Sorge" so Villeneuve. "Sie hat die Reifenhersteller dazu gebracht, einen Regenreifen zu bauen, den man so lange fahren kann, bis man Trockenreifen aufzieht."
"Max (Mosley) versucht aber immer die Regeln sicher zu machen. Er setzt sich immer für die Sicherheit ein, also wird er auch die Logik verstehen, die hinter zwei verschiedenen Regenreifen steht. Das wird es viel sicherer machen", schloss der Kanadier ab.

