BAR-Honda: Schrecksekunde für Button
Während Jacques Villeneuve "sehr zufrieden" mit Platz sieben ist, hatte Jenson Button einen äußerst spektakulären Abflug
(Motorsport-Total.com) - Unterschiedlicher hätte es für BAR-Honda kaum laufen können: Jacques Villeneuve legte eine fehlerfreie Runde hin und wurde starker Siebenter, Jenson Button jedoch brachte es nach einem für ihn völlig verkorksten Qualifying auf keine Zeit.

© xpb.cc
Jenson Button kurz vor seinem Abflug im heutigen Qualifying
"Das war eine ereignisreiche Session für mich", erklärte der junge Brite. "Ziemlich angsteinflössend! Ich hatte viel mehr Übersteuern als noch am Morgen und das Auto war auf der Hauptgeraden ziemlich schmissig. Dann folgte eine riesige Schrecksekunde, als ich mit einem Rad am Ausgang der fünften Kurve auf die weiße Linie kam. Ich wollte den Dreher noch abfangen, aber bei den Bedingungen war es unmöglich und ich nahm gleich ein paar Streckentafeln mit."
"Das hat den Heckflügel beschädigt und weil er nur noch lose dran hing, musste ich die Runde abbrechen", fuhr er fort. "Selbst bei einem Wetter wie heute muss man pushen. Das Problem ist, dass man nicht weiß, wo das Limit liegt. Die Strecke war zwar trockener als am Morgen, aber es stand immer noch eine Menge Wasser. Für solche Tage brauchen wir definitiv mehr als einen Regenreifen-Typ, das steht fest."
Ähnliche Beschwerden äußerte Jacques Villeneuve, der sich aber mit Platz sieben immerhin eine gute Ausgangsposition für morgen verschaffte: "Ich bin mit meiner Runde ziemlich happy. Am Vormittag konnten wir nicht fahren, als die Strecke am besten war, weil ich ein Problem hatte und in der Garage warten musste. In Melbourne ist uns das Gleiche passiert. Vielleicht wäre es am besten, wenn ich die Vormittagstrainings überhaupt auslassen würde..."
"Die Bedingungen waren gut, ich hatte damit jedenfalls keine Probleme", so der Kanadier weiter. "Ein paar Fahrer fanden es zu gefährlich, am Nachmittag zu fahren, aber wir sind hier, um den Leuten eine Show zu bieten und ich finde, das war richtig. Allerdings bin ich mir nach dem heutigen Tag auch sicher, dass jetzt alle die Logik verstehen werden, weshalb wir mehr als eine Regenreifen-Option zur Verfügung haben sollten."
Für Teamchef David Richards waren heute die Reifen und das Wetter eher entscheidend als die Fahrer und die Autos. Daher stellte auch er die Frage, "ob es richtig ist, dass wir bei solchen Bedingungen nur einen Regenreifen verwenden können." Ansonsten war er aber zufrieden: "Jacques hat einen großartigen Job gemacht, bei ihm sah alles ganz einfach aus, während Jenson einen spektakulären Moment zu überstehen hatte."
Technikdirektor Geoff Willis erklärte, dass man das Button-Unfallauto "locker" bis morgen wieder hinbekommen kann. Den Rest sah er folgendermaßen: "Jacques sollte mit seiner Runde zufrieden sein, zu dem Zeitpunkt war er sogar Fünfter. Leider ließ der Regen dann nach und folglich sind wir noch ein bisschen zurückgefallen. Wir hatten keine Probleme und beide Fahrer sind mit der Balance im Regen zufrieden. Jetzt heißt es abwarten, was das Wetter noch bringt."
Shuhei Nakamoto, Ingenieurs-Direktor von Honda: "Trotz schwieriger Streckenbedingungen hat Jacques eine konkurrenzfähige Runde hingelegt. Für Jenson lief es weniger gut, was schade ist, denn am Morgen lief es gut für ihn und er war sogar Dritter. Morgen könnte interessant werden, denn ein Fahrer geht am Anfang raus und einer am Ende. Vielleicht ist das gar keine so schlechte Ausgangsposition. Die Zeit wird es zeigen."

