Freitags-Sensation durch Mark Webber

Dank besser werdender Bedingungen gegen Ende hin sorgte Mark Webber (Jaguar) im ersten Qualifying für eine Überraschung

(Motorsport-Total.com) - Nach dem verregneten Freien Training am Vormittag war mit einem besonders spannenden ersten Qualifying zu rechnen ? und die Erwartungen wurden voll erfüllt. Jaguar-Pilot Mark Webber sicherte sich die provisorische Freitags-Pole vor Lokalmatador Rubens Barrichello.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber sorgte zum Schluss für eine unerwartete Überraschung

Aufregung gab es schon vor dem eigentlichen Beginn des Einzelzeitfahrens, als GPDA-Direktor David Coulthard unter den Fahrern Unterschriften sammeln ließ, in der sich manche Piloten gegen eine Wertung des Qualifyings aussprachen. Man befürchtete bei den widrigen Bedingungen ein zu hohes Sicherheitsrisiko, falls jemand zu sehr ans Limit gehen sollte. Schlussendlich hat die Aktion aber wohl zu nichts geführt.

Erster Mann auf der Strecke war dann WM-Leader Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes), der eine Zeit von 1:24.607 hinlegte und sich damit Platz drei sicherte ? knapp vor seinem Teamkollegen David Coulthard, der in seine Runde einen kleinen Fehler einbaute. Für das Paket der ersten fünf Piloten waren die Verhältnisse relativ gut, was Rubens Barrichello vor eigenem Publikum nutzte: 1:23.249 ? zu diesem Zeitpunkt klare Bestzeit.

Als sich auch Michael Schumacher mit Startnummer sechs deutlich die Zähne an seiner Zeit ausbiss, dürfte sich der Brasilianer schon als provisorischer Polesetter gefühlt haben, aber es kam doch noch alles anders: Die Fahrbahn trocknete für das Paket der letzten fünf Piloten deutlich ab und so konnte Mark Webber als Vorletzter der Startreihenfolge mit seinem Jaguar noch für eine Überraschung sorgen ? Bestzeit um 0,138 Sekunden!

Auch sein Teamkollege Antonio Pizzonia (8.) schlug sich vor heimischem Publikum wacker. Von den Lokalhelden enttäuschte damit nur Toyota-Pilot Cristiano da Matta, der mit fast dreieinhalb Sekunden Rückstand die Top 10 verpasste. Olivier Panis wurde Sechster, hätte als letzter Pilot auf der Strecke aber eigentlich die besten Karten in der Hand gehabt. Genau wie andere Piloten ? beispielsweise die Jordans oder Renaults ? drehte er aber eine Sicherheitsrunde.

Die größte Schrecksekunde der Session lieferte Jenson Button (BAR-Honda) ab, der erst einige Tafeln neben der Strecke abräumte, aber trotzdem weiterfahren wollte, bis er in der letzten Kurve den Heckflügel verlor. Anschließend ging er ohne Zeit zurück an die Box. Das Einzelzeitfahren musste daraufhin kurz unterbrochen werden und die restlichen Fahrer mussten auf die zerbrochenen Anzeigen der Meter bis zur nächsten Kurve verzichten.

Auch sonst kam es zu einigen Zwischenfällen: Juan-Pablo Montoya ? als 17. eine Enttäuschung ? kam von der Strecke ab, Michael Schumacher drehte sich in der Aufwärmrunde, blieb dann aber fehlerfrei, als es drauf ankam, und Ralph Firman stand trotz seiner sehr vorsichtigen Vorgehensweise einmal extrem quer. Zum Ansehen war die Session definitiv ein Leckerbissen, das Ergebnis spiegelt aber nicht unbedingt die wahren Kräfteverhältnisse wider.